GesellschaftSt. Wendel

Ein Leben für die Literatur: Abschied von Prof. Dr. Benno Rech

Der langjährige Förderer des saarländischen Dichters Johannes Kühn, Prof. Dr. Benno Rech aus Thalexweiler, ist am 4. September 2024 im Alter von 89 Jahren einer schweren Krankheit erlegen, was einen schweren Verlust für die literarische Gemeinschaft und die Förderung deutscher Literatur darstellt.

Im Alter von 89 Jahren ist Prof. Dr. Benno Rech aus Thalexweiler verstorben. Der Germanist und Pädagoge war ein bedeutender Förderer des saarländischen Dichters Johannes Kühn und hinterlässt ein beeindruckendes literarisches Erbe. Wie die Johannes-Kühn-Gesellschaft am Mittwoch, den 4. September 2024, in einer Mitteilung bekanntgab, erlag Rech in der Nacht zuvor einer schweren Krankheit. Sein Tod kommt nur ein Jahr nach dem Verlust seines engen Freundes Kühn und markiert das Ende einer Ära.

Die Verbindung zwischen Rech und Kühn reicht bis in ihre Schulzeit im Missionshaus in St. Wendel zurück. Hier entwickelte sich eine tiefgreifende Freundschaft, die ihre Wurzeln in gemeinsamen literarischen Interessen und persönlichen Werten fand. Gemeinsam mit seiner Frau Irmgard spielte Benno Rech eine zentrale Rolle bei der Veröffentlichung von Kühns Gedichten in großen Verlagen, wodurch dieser internationale Anerkennung fand. Rech wurde nicht nur als ein treuer Freund, sondern auch als literarischer Nachlassverwalter geschätzt, insbesondere von Ludwig Harig, einem weiteren prominenten Schriftsteller aus der Region.

Ein Mentor der Literatur

Armin Sinnwell, der Vorsitzende der Johannes-Kühn-Gesellschaft, würdigte Rechs außergewöhnliche Qualitäten und erklärte: „Er war ein wahrer Freund in des Wortes tiefster Bedeutung.“ Diese Worte spiegeln das Einfühlungsvermögen und die Geduld wider, mit denen Rech Kühns literarisches Schaffen förderte. Auch Ludwig Harig hob die Bedeutung Rechs hervor und betonte, dass nichts veröffentlicht wurde, ohne dass es zuvor ausführlich mit ihm besprochen wurde. Diese Art der Zusammenarbeit verdeutlicht den tiefen Respekt und die Wertschätzung, die Rech in literarischen Kreisen genoss.

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Benno Rech wurde am 31. Januar 1935 geboren und studierte nach dem Abitur Fächer wie Germanistik, Geschichte und Theologie, bevor er am Goethe-Lehrstuhl in Frankfurt promovierte. Als Lehrer am Staatlichen Realgymnasium Lebach setzte er sich unermüdlich dafür ein, seinen Schülern die Werke von Johannes Kühn näherzubringen. Durch seine Leidenschaft für die Literatur und seinen persönlichen Einsatz gaben das Ehepaar Rech insgesamt 25 Gedichtbände von Kühn heraus, was seinen Beitrag zur Verbreitung der Poesie unterstreicht.

Darüber hinaus pflegte Rech auch Beziehungen zu anderen herausragenden literarischen Persönlichkeiten, wie dem Lyriker Rainer Kunze und dem Essayisten Georges Arthur Goldschmidt. Im Jahr 1998 wurde ihm für seine Verdienste um die Literatur und die Förderung Kühns der Ehrentitel eines Professors verliehen. Diese Auszeichnung ist ein bleibendes Zeugnis seines außergewöhnlichen Engagements für die Literatur.

Kritischer Geist und Reformator

Rech war jedoch nicht nur in der Literatur aktiv, sondern trat auch als kritischer Christ und Befürworter von Reformen innerhalb der katholischen Kirche in Erscheinung. Er war Mitbegründer der Zeitschrift „Imprimatur“ und beriet den Trierer Bischof Bernhard Stein, was seine Vielseitigkeit und seinen Einfluss auf die gesellschaftlichen und kirchlichen Debatten seiner Zeit zeigt.

Seine ehemaligen Schüler, zu denen auch prominente Persönlichkeiten wie der frühere saarländische Ministerpräsident Peter Müller und der Kulturmanager Bernd Scherer gehören, erinnern sich an Rech als einen Lehrer, der sie ermutigte, kritisch zu denken und autoritäre Meinungen in Frage zu stellen. Diese Fähigkeit, in jungen Menschen das Interesse an Literatur und kritischem Denken zu wecken, bleibt eines von Rechs nachhaltigsten Erbes.

In einem persönlichen Tribut würdigte Johannes Kühn Rech mit einem bewegenden Gedicht, in dem er Rech als „zarten Wind, der Wolken biegt, um Sterne zu zeigen“ beschreibt. Dieses Gedicht fasst die Wertschätzung und die enge emotionalen Bindung zusammen, die zwischen den beiden Männern bestand und die nun eine schmerzliche Lücke hinterlässt.

– NAG

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