Der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes hat im August Alarm geschlagen: Die Zahl der Blutspenden hat einen „historischen Tiefstand“ erreicht. Um diesem besorgniserregenden Trend entgegenzuwirken, starten die Blutspendezentrale Saar-Pfalz und das Klinikum Saarbrücken jetzt eine umfangreiche Werbeaktion, um mehr Menschen für das Blutspenden zu gewinnen.
Bei dieser Aktion setzen die Verantwortlichen auf eine gezielte Ansprache. In mehreren Wellen sollen nicht nur große Unternehmen angeschrieben werden, sondern auch Institutionen, Vereine und prominente Persönlichkeiten. Der Plan dahinter ist, diese Einflussnehmer einzubeziehen, um das Bewusstsein für das Blutspenden zu stärken und andere Menschen zu motivieren. Ziel ist es, Firmen dazu zu bewegen, ihre Mitarbeiter aktiv für das Blutspenden zu gewinnen.
Der verzweifelte Aufruf nach regelmäßigen Spendern
„Das Ziel der Aktion ist es, mehr Menschen zu gewinnen, die regelmäßig zum Blutspenden kommen“, erläutert Kristin Schäfer, Pressesprecherin des Klinikums Saarbrücken. Gerade in Bezug auf regelmäßige Blutspender zeigt sich ein akuter Mangel. Während der Coronapandemie ist die Zahl der Spender drastisch zurückgegangen und hat sich seitdem nicht mehr richtig erholt. Dies wird insbesondere in der Zeit des sogenannten „Sommerlochs“ deutlich, wenn traditionell besonders wenig gespendet wird.
Die regelmäßigen Spenden sind entscheidend, um die benötigten Vorräte aufrechtzuerhalten. Jedes Jahr wird in den heißen Monaten von Juni bis August ein deutlicher Rückgang registriert. Die Herausforderung, in dieser Zeit genügend Spender zu finden, verstärkt sich durch die bereits niedrigen Gesamtzahlen. Die Verantwortlichen hoffen, dass durch die neue Werbeaktion schließlich auch das Interesse der Bevölkerung zum Spenden wieder einmal angeregt wird.
Kurze Auslastung der Blutspendetermine
Eine weitere alarmierende Statistik weist darauf hin, dass Anfang August die Auslastung der Blutspendetermine bei weniger als 50 Prozent lag – ein Rückgang, der als „historischer Tiefstand“ beschrieben wird. In besseren Zeiten liegt diese Quote bei über 80 Prozent. Die Dringlichkeit der aktuellen Situation ist also nicht zu übersehen. Es gilt, sowohl kurzfristige als auch nachhaltige Lösungen zu finden, um die benötigte Blutversorgung sicherzustellen.
Die kommende Kampagne ist daher nicht nur eine höfliche Bitte um Hilfe, sondern ein dringender Aufruf an die Gemeinschaft. Es steht viel auf dem Spiel, und jeder kann helfen. Die Ermutigung zur Blutspende könnte entscheidend sein, um zahlreiche Leben zu retten und die Blutversorgung in der Region zu stabilisieren. Ob über soziale Medien oder durch direkte Ansprache, jeder Beitrag zählt.
Das Engagement von Unternehmen und anderen Organisationen könnte einen entscheidenden Unterschied machen. Wer also noch nicht Blut gespendet hat, hat jetzt die perfekte Gelegenheit, nicht nur anderen zu helfen, sondern sich auch aktiv an dieser wichtigen Initiative zu beteiligen.
– NAG