Zweibrücken

Stadt Zweibrücken fördert grüne Oasen: Zuschüsse für Dach- und Fassadenbegrünung

Zukünftig können Bürger in Zweibrücken dank eines einstimmigen Beschlusses des Stadtrats private Dach- und Fassadenbegrünungen im Rahmen des Innenstadtentwicklungskonzepts „Mitte Zweibrücken“ finanziell gefördert bekommen, um die Lebensqualität und Klimaanpassung in der Innenstadt zu verbessern.

In der Stadt Zweibrücken hat der Rat einstimmig beschlossen, private Dach- und Fassadenbegrünungen zu fördern. Dieses Vorhaben ist Teil des Innenstadtentwicklungskonzepts „Mitte Zweibrücken“ und wird über das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ finanziell unterstützt. Der Bund sowie das Land tragen zur Finanzierung bei, was das Projekt zu einer attraktiven Möglichkeit für die Anwohner macht, ihre Immobilien zu verschönern und gleichzeitig zur ökologischen Verbesserung beizutragen.

Die Bereiche, die für diese Förderung in Frage kommen, erstrecken sich vom Herzogplatz bis zur Alexanderskirche und von der Gutenbergstraße bis zur Kaiserstraße. Damit wird eine zentrale Zone der Stadt in den Fokus genommen, was die Sichtbarkeit und den Nutzen für die Öffentlichkeit erheblich steigert. Ziel ist es, die Innenstadt grüner und ansprechender zu gestalten und so auch den steigenden Temperaturen der Sommermonate entgegenzuwirken, die mittlerweile oftmals extreme Ausmaße annehmen.

Fördermöglichkeiten im Detail

Die Zuschüsse für die Anwohner variieren je nach Art der Begrünung. So können beispielsweise 20 Prozent der Kosten für Pflanzenkübel und Pflanzen zur Eingangsbegrünung sowie zur bodengebundenen Fassadenbegrünung übernommen werden, jedoch maximal bis zu 250 Euro. Bei speziellen Fassadenbegrünungen mit Rankhilfen oder Regalsystemen kann der Zuschuss auf bis zu 35 Prozent anwachsen, jedoch ebenfalls begrenzt auf 500 Euro.

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Darüber hinaus können sogar bis zu 50 Prozent der Kosten für Systeme, die mit Selbstbewässerungsanlagen kombiniert sind, gefördert werden, mit einer maximalen Förderhöhe von 1000 Euro. Diese Systeme sind besonders interessant, da sie die Pflege erheblich erleichtern und dazu beitragen, dass die Pflanzen in einer urbanen Umgebung besser gedeihen können.

Für die extensiven Dachbegrünungen, die mindestens vier Quadratmeter groß sein müssen, gibt es eine Förderung von 30 Euro pro Quadratmeter, wobei maximal 50 Prozent der förderfähigen Kosten übernommen werden können. Dies hebt hervor, dass die Stadt auch den Dachflächen Beachtung schenken will, um das gesamte Stadtbild zu verbessern und die Natur einen Schritt näher zu den urbanen Lebensräumen zu bringen.

Um die Förderungen in Anspruch nehmen zu können, ist es wesentlich, dass die Begrünungsmaßnahmen im öffentlichen Raum sichtbar sind. Die Antragsteller sind außerdem verpflichtet, sich um die Pflege der Pflanzen zu kümmern und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Dies ist besonders wichtig, um eine langfristige positive Auswirkung auf den Stadtraum sicherzustellen.

Verschiedene Systeme der Begrünung

Die Stadt hat auf einem Informationsblatt verschiedene Systeme der Fassadenbegrünung vorgestellt. Dazu zählen wandgebundene Systeme, bei denen die Pflanzen vertikal an den Wänden angebracht werden, sowie bodengebundene Varianten, die Pflanzen in Kübeln beinhaltet. Insbesondere wird auf die Selbstklimmer wie Wilder Wein hingewiesen, die sich durch Haftwurzeln an Oberflächen festsetzen, und auf Pflanzen mit Rankhilfen, die unterstützende Strukturen benötigen.

Zusätzlich sind Vordachbegrünungen in zwei Varianten förderbar: die intensive Begrünung, auch Dachgarten genannt, erfordert regelmäßige Pflege, während die extensive Form eine einmalige Bepflanzung umfasst und keine weitere Pflege benötigt. Diese Optionen bieten Anwohnern die Möglichkeit, je nach ihren Bedürfnissen und der Art ihrer Gebäude unterschiedliche Begrünungsarten zu wählen.

Der genaue Startzeitpunkt für die Antragsstellung und weitere Informationen zu diesem Programm stehen allerdings noch nicht fest. Die Stadt arbeitet intensiv an der Umsetzung des Zuschussprogramms, um es den Bürgern zeitnah zugänglich zu machen.

Ein Schritt in die grüne Zukunft

Diese Initiative in Zweibrücken stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Stadt dar. Die Förderung von Begrünungsmaßnahmen schafft nicht nur eine ansprechendere Umgebung, sondern trägt auch zum Klimaschutz bei. Indem die Stadtverwaltung die Bürger ermutigt, ihre Räume zu begrünen, wird ein Bewusstsein für ökologische Verantwortung gefördert. Solche Maßnahmen könnten Modellcharakter für andere Städte annehmen und eine neue Welle von grünem Städtebau einleiten.

Das Projekt zur Begrünung der Innenstadt von Zweibrücken ist Teil eines größeren Trends in deutschen Städten, der Begrünung und Biodiversität in urbanen Räumen fördert. Die Fassaden- und Dachbegrünung wird als eine wesentliche Maßnahme angesehen, um das Stadtklima zu verbessern und die Lebensqualität für die Anwohner zu erhöhen.

Die Förderung steht im Einklang mit den Zielen der Städtebauförderung, die darauf abzielt, die Lebensqualität in städtischen Gebieten durch Grünflächen, vor allem in dicht besiedelten und versiegelten Städten, zu steigern. Der Zusammenhang zwischen urbaner Begrünung und positiven Effekten auf das Stadtklima ist durch zahlreiche Studien untermauert. So belegen Untersuchungen, dass begrünte Flächen die Luftqualität verbessern und die Temperaturen während Hitzeperioden senken können.

Vorteile der Begrünung für die Stadt und ihre Bürger

Die Begrünung urbaner Räume bietet eine Vielzahl von ökologischen und sozialen Vorteilen. Laut einer Studie der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur (DGGL) können begrünte Flächen nicht nur zur Verbesserung der Luftqualität beitragen, sondern ebenso als Lebensraum für verschiedene Tierarten dienen. Diese Biodiversität ist besonders wichtig in städtischen Zentren, die oft als Wüste für Flora und Fauna empfunden werden.

Zusätzlich zu den ökologischen Vorteilen fördern begrünte Flächen auch die soziale Interaktion. Begegnungsräume wie begrünte Innenhöfe oder Stadtplätze können zu einem stärkeren Gemeinschaftsgefühl führen und den Lebensstandard der Anwohner erhöhen. Eine Umfrage des Instituts für Stadtbaukunst hat gezeigt, dass Bürger, die in grüneren Nachbarschaften wohnen, sich zufriedener und gesünder fühlen.

Aktuelle Trends und Statistiken zur urbanen Begrünung

Um den Anstieg der Temperaturen in städtischen Gebieten anzugehen, hat eine Reihe von Städten in Deutschland, wie Berlin und Hamburg, ähnliche Programme zur Begrünung von Dächern und Fassaden implementiert. Kaum eine Stadt kommt noch ohne spezielle Vorgaben zur Begrünung aus, da die Notwendigkeit des Klimaschutzes und der ressourcenschonenden Stadtentwicklung immer drängender wird.

Statistiken zeigen, dass der Anteil von begrünten Dächern in deutschen Städten in den letzten Jahren stetig angestiegen ist. In Berlin beispielsweise beträgt der Anteil inzwischen über 10 % der gesamten Dachfläche. Initiativen wie die „Grüne Stadt“ oder „Dachlandschaft“ zielen darauf ab, diesen Trend weiter zu fördern und die Stadtentwicklung nachhaltiger zu gestalten

Diese Entwicklungen zeigen einen klaren Paradigmenwechsel in der städtischen Planung, der auch in Zweibrücken Fuß fassen soll. Das neue Programm zur Dach- und Fassadenbegrünung bietet nicht nur eine finanzielle Entlastung für die Bürger, sondern fördert auch ein stärkeres Bewusstsein für Umwelt- und Klimafragen.

– NAG

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