In der ersten Woche des meteorologischen Herbstes zeigt sich Rheinland-Pfalz sowohl mit warmen Temperaturen als auch einer besorgniserregenden Wetterlage, die den Nordwesten des Landes schwer getroffen hat. Heftige Unwetter und Starkregen in der Region haben zu teils katastrophalen Zuständen geführt.
Eines der am stärksten betroffenen Gebiete ist die Verbandsgemeinde Prüm, insbesondere die Gemeinde Schönecken. Hier führte der einsetzende Starkregen zu Überschwemmungen im gesamten Ort. Der ARD-Wetterexperte Sven Plöger berichtete, dass in dieser Region innerhalb kürzester Zeit beeindruckende 76 Liter Regenwasser pro Quadratmeter gefallen sind. Die Auswirkungen waren dramatisch, mit höheren Wasserständen in der nahegelegenen Nims, die Teile der Gemeinde überfluteten.
Häuser unter Wasser, Keller überflutet
In Birresborn, eines weiteren Eifelorts, berichten die örtlichen Brand- und Katastrophenschutzinspektoren von zahlreichen Gebäuden, die unter Wasser standen. Anwohner waren gezwungen, sich intensiv um die Beseitigung von Schlamm und Trümmern zu kümmern. Besonders besorgniserregend war ein kleiner Erdrutsch an einem Wohnhaus, der die Situation weiter verschärfte. Zudem musste in Bullay an der Mosel nach dem Unwetter dringend Wasser aus überfluteten Kellern gepumpt werden.
Die Unwetter haben nicht nur zu Überflutungen geführt; auch die Stromversorgung war stark betroffen. In zahlreichen Orten, wie zum Beispiel in der Verbandsgemeinde Südeifel, fielen die Stromleitungen aus, was unter anderem zu einem Stromausfall im Seniorenheim führte. Um die medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten, wurden Notstromaggregate eingesetzt.
Umgestürzte Bäume und Hangrutsch
Zusätzlich zu den Überschwemmungen sorgten umgestürzte Bäume und Hangrutsch für Verkehrsprobleme. Auf der Straße zwischen Neumagen-Dhron und Papiermühle fielen Steine und Geröll auf die Fahrbahn. Auch die Autobahn A1 war kurzfristig durch umgestürzte Bäume blockiert, was den Verkehr erheblich beeinträchtigte.
Meteorologe Marcus Beyer vom Deutschen Wetterdienst erklärt die ungewöhnlich intensive Wetterlage durch die Kombination von “feuchten Luftmassen mit viel Niederschlagswasser”, die sich nur langsam über der Region bewegen. Diese statische Wettersituation begünstigt extreme Regenmengen in nur kurzer Zeit.
Der Deutsche Wetterdienst hatte bereits am Nachmittag für weite Teile des Eifelkreises Bitburg-Prüm offizielle Unwetterwarnungen herausgegeben, mit der höchsten Warnstufe 4 für schwere Gewitter und extremen Starkregen. Auch für den benachbarten Kreis Vulkaneifel war die Warnstufe 3 aktiv.
Für die kommenden Tage bleibt die Gefahr von Unwettern bestehen. Meteorologen warnen davor, dass auch am Dienstag neue kräftige Gewitter über Rheinland-Pfalz ziehen könnten, während am Mittwoch regnerisches Wetter vorhergesagt wird. Die Temperaturen werden dabei zwischen 20 und 25 Grad variieren.
Während die große Hitze nachlässt, bleibt die Witterungsituation angespannt. Am Donnerstag ist örtlich mit weiteren Gewittern zu rechnen. In der Region wird die Entwicklung des Wetters genau beobachtet, um rechtzeitig reagieren zu können und den betroffenen Anwohnern zu helfen.
– NAG