Neustadt an der Weinstraße

Präventionstag in Neustadt: Schüler lernen Risiken von Alkohol und Drogen!

Präventionstag am Küstengymnasium in Neustadt: Rund 100 Schüler erleben schockierende Einblicke in die Gefahren von Alkohol und Drogen – Experten fordern mehr Aufklärung in einer Hochrisiko-Phase!

Neustadt in Holstein. Der Übergang in die 10. Klasse ist für viele Jugendliche eine bedeutende Veränderung in ihrem Leben. In diesem Alter stehen sie vor neuen Herausforderungen, sei es in der Schule, im Umgang mit Freunden oder in der Beziehung zu ihren Eltern. Diese Phase ist häufig mit vermehrtem Druck und der Auseinandersetzung mit riskanteren Verhaltensweisen, insbesondere Alkohol, verbunden.

Ein besonderes Augenmerk auf diese Problematik legt Felix Behrend, ein Unfallchirurg der Schön Klinik und ehemaliger Rettungssanitäter. Er hat bereits viele verletzte Jugendliche behandelt, die unter Alkoholeinfluss standen. Zusammen mit seinem Kollegen Christian Schultz und der Schulsozialarbeiterin der Kinderschutzbundes, Inga Gade, gründete Behrend das Präventionsprojekt „Prevent DRUG“. Der Name steht für Drogen, Risiken, Unfälle und Gefahren. Am Montag fand eine bedeutende Veranstaltung statt, bei der rund 100 Schüler des Küstengymnasiums teilnehmen konnten.

Theoretische Grundlagen und die Realität im Rettungsdienst

Im ersten Teil des Präventionstags erhielten die Schüler theoretische Informationen von Fachleuten der Schön Klinik und des Ameos Klinikums. Der Unterrichtsinhalt konzentrierte sich auf die Auswirkungen von Alkohol und Drogen auf Körper und Psyche sowie die Risiken von Suchtkrankheiten. Ergänzt wurden die theoretischen Hintergründe durch faszinierende Einblicke in die Erfahrungen des Rettungsdienstes. Die Schüler berichteten, dass sie den theoretischen Teil als sehr lehrreich empfanden. Der Dialog auf Augenhöhe vermittelte ihnen ein Gefühl von Wertschätzung: „Wir haben uns abgeholt gefühlt“, lautete ein häufig geäußerter Eindruck.

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Ein Ziel des Veranstalters war es, den jungen Menschen einen anderen Zugang zu diesem komplexen Thema zu bieten, als es möglicherweise im familiären Rahmen der Fall wäre. Felix Behrend betont, dass die Jugendlichen in einer Hochrisikozeit ihrer Entwicklung ansprechen müssen, was die Notwendigkeit dieser präventiven Arbeit unterstreicht.

Praktische Erfahrungen und „Aha-Momente“

Der praktische Teil fand in der Schön Klinik statt, wo den Schülern vier Stationen präsentiert wurden, die von Mitarbeitern der Klinik sowie Vertretern des ADAC, DRK und RDH betreut wurden. Eine besondere Attraktion war ein Fahrsimulator des ADAC, der es den Schülern ermöglichte, die Auswirkungen von Alkohol während des Fahrens realistisch zu erfahren. Obwohl dies oft zu schmunzelnden Momenten führte, hinterlässt die Simulation einen bleibenden Eindruck: „Ich habe beobachtet, dass viele Teilnehmende schockiert waren, und das beschäftigt sie noch lang nach der Simulation“, berichtete Rainer Pregla vom ADAC.

Ein weiteres praktisches Element war die Schulung zur Erstversorgung eines schwer Verletzten. Hier beantworteten Notfallsanitäter verschiedene Fragen der Schüler. Über den Schockraum der Notaufnahme, in dem normalerweise Schwerstverletzte versorgt werden, erhielten die Jugendlichen Zugang zu einem Bereich, der ihnen normalerweise unzugänglich ist. Auch ohne traumatische Erfahrungen hinterließ der Besuch einen bleibenden Eindruck bei den Anwesenden.

Das Organisationsteam zeigte sich insgesamt sehr zufrieden mit der Durchführung des Präventionstags. Dank der Unterstützung durch Ehrenamtliche und der Bereitstellung der Klinikräume konnte die Veranstaltung kostenfrei angeboten werden. In Zukunft soll das Projekt „Prevent DRUG“ regelmäßig fortgesetzt werden, mit dem Ziel, mindestens zweimal jährlich alle 10. Klassen der Neustädter Schulen in diese wichtige Diskussion einzubeziehen.

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