In der malerischen Gemeinde Kröv, im Kreis Bernkastel-Wittlich, ereignete sich Anfang August eine Tragödie, als ein Hotelgebäude einstürzte und dabei zwei Menschen das Leben kostete. Inmitten der Trümmer leisteten zahlreiche Retter über 250 Helferinnen und Helfern von verschiedenen Organisationen Unvorstellbares, indem sie sieben Verschüttete mit beispielloser Hingabe retteten.
Die beeindruckende Rettungsaktion fand unter der fachkundigen Leitung von Jörg Teusch, dem Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) des Kreises, statt. Ein unersetzlicher Teil des Teams waren 36 Feuerwehrleute aus Trier, die dank ihrer speziellen Schulung im Umgang mit Trümmerrettung in der Lage waren, in einem solchen Notfall Unterstützung zu leisten. Besonders die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Organisationen und den örtlichen Feuerwehren wurde mehrfach hervorgehoben und als entscheidend für den erfolgreichen Verlauf der Rettung benannt.
Effektive Einsatzstrategien
Bereits zu Beginn der Rettungsarbeiten wurde die Rettungshundestaffel der Feuerwehr Trier angefordert. Diese Spezialeinheit, die über spezielle Hunde und Ortungstechnik verfügt, ist auf die Suche und Rettung von verschütteten Personen spezialisiert. Im Eilverfahren konnte ein Hund schnell anzeigen, wo sich eine verschüttete Person befand, was den Einsatz maßgeblich beschleunigte.
Zusätzlich standen Florian Zonker und Christoph Reuter, zwei erfahrene Berufsfeuerwehrmänner, bereit, um ihre besonderen Kenntnisse einzubringen. Beide sind Mitglieder von @fire, einer internationalen Katastrophenschutzorganisation, und haben in der Vergangenheit wertvolle Erfahrungen, unter anderem während der schweren Erdbeben in der Türkei, gesammelt. Ihre Fachkenntnisse stellten sie als unverzichtbar für die Einsatzleitung zur Verfügung und spielten eine zentrale Rolle während der Rettungsaktionen in den gefährlichen Trümmern.
„Das oberste Ziel war, die Menschen zu befreien. Jeder von uns wusste, dass wir riskieren mussten, um die Verschütteten zu retten“, sagt Reuter, der sich zusammen mit den Höhenrettern der Trierer Feuerwehr durch die verwinkelten Trümmerarbeitete. Diese speziellen Kräfte, ausgerüstet mit roten Overalls, haben eine rigorose Zusatzausbildung durchlaufen und sind erfahren im Einsatz an hohen Gebäuden sowie in schwierigem Terrain.
Medizinische Versorgung unter extremen Bedingungen
Ein Glücksfall war die Anwesenheit von Sascha Feltes, einem ausgebildeten Notfallsanitäter, der im Team der Höhenretter tätig ist. Als medizinisch geschulter Retter konnte er nicht nur technische Unterstützung leisten, sondern war auch intensiv in die medizinische Versorgung der Verschütteten eingebunden. „Es war eine Herausforderung, die Menschen unter diesen extremsten Bedingungen stabil zu halten und dann sicher herauszuholen,“ erklärt Feltes, der dafür sorgte, dass die Verschütteten vor ihrer Rettung medizinisch erstversorgt wurden.
Die komplizierte und schmale Rettungsroute stellte für alle Beteiligten eine große Herausforderung dar. „Wir mussten die Überlebenden Zentimeter für Zentimeter durch einen engen Schacht bringen“, schildert Feltes. Aber die Mühe und Anstrengung haben sich gelohnt: „Am Ende hatten wir alle Überlebenden gerettet“, sagt er mit Erleichterung, eine Aussage, die das Engagement und die Professionalität aller Helfer widerspiegelt.
Die Erzählungen und Berichte der Trierer Feuerwehrleute über ihre Erlebnisse in Kröv sind nicht nur eindrucksvoll, sie zeigen auch das große Engagement und die Vorbereitung, die hinter solchen Einsätzen stehen. In der neuesten Ausgabe der Trierer Rathaus Zeitung wird dieser bewegende Einsatz der Feuerwehr näher gewürdigt und hebt die bemerkenswerten Leistungen der Einsatzkräfte hervor.
Die Tragödie in Kröv hat viele Menschen erschüttert, zeigt aber auch, wie wichtig es ist, gut ausgebildete und engagierte Teams zur Verfügung zu haben, die in solch kritischen Situationen schnell und effizient handeln können. Der Einsatz wird als Beispiel für gelungenes Krisenmanagement in Zeiten großer Gefahren und Herausforderungen angesehen und unterstreicht die Bedeutung von Teamarbeit und die hohen Standards der Feuerwehreinheiten im Einsatz.
(Quelle: Trierer Rathaus Zeitung/ Ernst Mettlach, 03.09.24)
– NAG