Im Juni 2020 kam es zu einem folgenschweren Unfall, als ein Tankwagen, der mit Wein beladen war, gegen eine Sandsteinmauer prallte. Der Unfall ereignete sich im Bereich Cyriakusweg/Kirchenstückweg im Landkreis Bernkastel-Wittlich und führte dazu, dass rund 100 Liter Diesel aus dem Beifahrertank des Fahrzeugs austraten. Während der Erstreaktion wurde über 180 Liter des Kraftstoffs durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr abgepumpt.
Verzögerte Sanierung des Weges
Wie der geschäftsführende Ortsbürgermeister Bernhard Klein berichtete, ist eine Einigung mit der Versicherung des Unfallverursachers zwar erzielt worden, jedoch ist das Ausmaß des Schadens und die konkrete Summe nicht bekannt. Nach Informationen, die vorliegen, erzwang die drohende Klage der Gemeinde juristische Schritte, bevor die Versicherung zugestimmt hatte.
Die hitzige Debatte um die endgültige Herrichtung des betroffenen Weges wird in der kommenden Sitzung des Bauausschusses am 5. September weitergeführt. Dort soll entschieden werden, welche Schritte als nächstes unternommen werden können. Klein betonte die Notwendigkeit, die verschiedenen Alternativen gründlich zu prüfen, ehe eine endgültige Entscheidung durch den Gemeinderat getroffen werde.
Die unmittelbaren Folgen des Unfalls hatten auch die Weingüter in der Umgebung betroffen, da die anliegenden Winzer um eine Verzögerung der Sanierungsarbeiten baten. Diese Wünsche wurden verstanden, sodass zunächst nur Sicherungsmaßnahmen ergriffen wurden, darunter ein Fahrverbot und das Abdecken des Wegeabschnitts mit einer Plane, um die Weinstöcke und den angrenzenden Boden zu schützen.
Nutzen aus der Situation ziehen konnte jedoch die Feuerwehr, deren Gefahrenzug aus Haßloch zur Unfallstelle gerufen wurde. Der Einsatz erforderte nicht nur das Abpumpen des Diesels, sondern auch andere Maßnahmen, um eine weitere Verunreinigung des Bodens zu verhindern. Die technische Herausforderung bestand darin, das historische Pflaster des Cyriakuswegs während der Sanierungsarbeiten zu schützen, da dieser Weg als Denkmalschutzobjekt gilt.
Inzwischen wurde festgestellt, dass die vom Diesel belasteten Bereich auf einer Länge von ungefähr 95 Metern abtragen werden musste. Dabei fanden die zuständigen Behörden heraus, dass verschmutzte Steine aus dem Sandsteinpflaster entfernt und auf dem Betriebshof gelagert werden sollten, um sie später in Eigenleistung zu reinigen. Die Reinigungsarbeiten der Steine werfen allerdings zusätzliche Fragen auf, da offenbar bereits seit Jahren Mängel am Pflaster bestanden haben, die nichts mit dem aktuellen Schaden zu tun haben.
Den weiteren Erklärungen zufolge gab es vor längerer Zeit eine Baumaßnahme, die möglicherweise zu den heutigen Problematiken beitrug. Diese Maßnahme resultierte darin, dass nicht mehr eingebrachte Pflastersteine letztlich durch Asphalt ersetzt wurden, was nunmehr die weitere Wiederherstellung des Weges kompliziert. Ein vollständiger Wiederaufbau ist daher fraglich, da die nötigen Steine vermeintlich fehlen.
Die nächsten Schritte
Die anhaltenden Schwierigkeiten bei der Beseitigung der Schäden werfen Schatten auf die gemeinsame Arbeit von Gemeinden und deren Partnern. Die Herausforderung, die richtige Balance zwischen der Historie des Weges und den notwendigen Sanierungsarbeiten zu finden, ist nicht zu unterschätzen. Es bleibt abzuwarten, wie die Gemeinde Forst die Situation weiter verwalten wird und ob die Beseitigung der Ölspuren in naher Zukunft gelingen kann.
Die Wiederherstellung der verschmutzten Flächen stellt die Gemeinde Forst und die angrenzenden Winzer vor eine Herausforderung. Die regionale Weinwirtschaft ist nicht nur für die Identität der Region von zentraler Bedeutung, sondern hat auch eine erhebliche wirtschaftliche Relevanz. In der Pfalz, wo Forst liegt, spielt der Weinbau eine entscheidende Rolle für die lokale Wirtschaft. Laut Statista waren im Jahr 2020 in Deutschland etwa 100.000 Hektar Rebfläche in Bewirtschaftung, wobei die Pfalz eine der wichtigsten Weinregionen darstellt.
Einfluss auf die Weinernte
Die Verzögerung der Sanierungsarbeiten könnte Auswirkungen auf die Weinernte und die Qualität des Weins haben. Winzer haben während der Weinlese besonders empfindliche Phasen, in denen die Trauben geerntet und verarbeitet werden müssen. Die Unsicherheit über die Restvorräte an verunreinigtem Boden sowie die notwenige Sanierung könnten die Betriebsabläufe stören. Eine frühzeitige Entscheidung des Gemeinderats über die genauen Sanierungsmaßnahmen ist entscheidend, um Mehrkosten und Verluste durch weniger Ertrag zu vermeiden.
Ökologische und rechtliche Aspekte
Neben den wirtschaftlichen Aspekten sind auch die ökologischen Konsequenzen nicht zu vernachlässigen. Diesel tritt in Kontakt mit dem Erdreich und kann zudem das Grundwasser kontaminieren. Gemäß dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit wird beim Umgang mit altlastverdächtigen Flächen ein strenger Richtlinienrahmen eingehalten, der sicherstellt, dass die sanierte Fläche keine weiteren ökologischen Schäden verursacht. Dies könnte auch rechtliche Konsequenzen für die verantwortliche Partei haben, insbesondere wenn die vielen angeforderten Sicherungsmaßnahmen nicht fristgerecht umgesetzt werden.
In der aktuellen Situation sind die Vorbereitungen für die endgültigen Sanierungsarbeiten von großer Bedeutung. Die Untere Wasserbehörde wird weiterhin eng zusammenarbeiten mit den Winzern, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen sowohl die gesundheitlichen als auch die ökologischen Standards einhalten. Es bleibt abzuwarten, wie schnell eine vollständige Wiederherstellung der betroffenen Flächen erreicht werden kann und welche Maßnahmen konkret ergriffen werden. Der Gemeinderat wird in der nächsten Sitzung entscheidende Weichen stellen müssen.
– NAG