In der malerischen Kulisse der Alten Klostermühle in Himmerod entfaltet sich ein faszinierendes Kapitel der Fotografie. Unter dem Titel „Foto-Art/ 1“ präsentiert das Forum für Fotografie Mosel-Eifel eine bemerkenswerte Ausstellung, die bis zum 15. September zu sehen ist. Diese Schau versammelt 40 eindrucksvolle Fotografien, die in Schwarz-Weiß gehalten sind und die kreative Bandbreite der Mitglieder des Forums widerspiegeln.
Die ausgestellt Werke sind am Puls der Zeit, indem sie unterschiedliche technische Ansätze sowie Perspektiven der Fotografen und Fotografinnen aufzeigen. Es spielt dabei keine Rolle, ob die Bilder digital oder klassisch analog erstellt wurden; was alle verbindet, ist die monochrome Farbgebung, die eine besondere Ästhetik und Intensität ausstrahlt. Die Themen der Fotografien reichen von stillen Momenten über Landschaftsaufnahmen bis hin zu spannenden Reisebildern und reportagenhaften Darstellungen.
Einblicke in die Welt der Fotografie
Bei der Eröffnung der Ausstellung begrüßte Paul Valerius, der Leiter des Forums, zahlreiche Besucher, darunter auch Dr. Thomas Simon, der Vorsitzende des Fördervereins Himmerod. Die Veranstaltung wurde von Dr. Ales Sobota aus Münster eröffnet, der früher selbst Mitglied des Forums war. Seine Einführung gab den Anwesenden nicht nur einen Überblick über die ausgestellten Werke, sondern beleuchtete auch die Entwicklung der Fotografie von ihren Anfängen bis in die heutige Zeit.
In seiner Ansprache erläuterte Sobota, dass Fotografien ursprünglich als Gedächtnisstützen betrachtet wurden – Mittel, um flüchtige Momente festzuhalten und die „momentane Wahrheit“ darzustellen. Er sprach über die Bedenken, die im Zuge der maschinellen Bildbearbeitung aufkamen, und stellte fest, dass diese Befürchtungen sich besonders mit dem Aufkommen der digitalen Fotografie bewahrheitet haben.
Ein prägnantes Zitat von Rolf Sternberger aus dem Jahr 1934 wurde zitiert, dass Menschen vor der Kamera posieren, um ihre Existenz zu bestätigen – eine Tendenz, die in der heutigen Zeit des digitalen Teilens besonders ausgeprägt ist. Die Art und Weise, wie wir heute unsere Erlebnisse festhalten und teilen, hat sich verändert. Anstatt die Welt zu zeigen, in der wir leben, dokumentieren wir aktiv unsere eigenen Sichtweisen und Momente.
Dr. Sobota ermutigte die Besucher der Vernissage, sich aktiv mit den fotografierenden Künstlern der Ausstellung auszutauschen. Er endete seine Rede mit einem bedeutungsvollen Zitat des Fotografen Minor White: „Fotografie ist das, was man daraus macht“, das die kreative Freiheit und den individuellen Ausdruck in der Fotografie widerspiegelt.
Die Faszination der Schwarz-Weiß-Fotografie
Die Entscheidung für Schwarz-Weiß als künstlerische Ausdrucksform ist nicht zufällig. Die Abwesenheit von Farbe lenkt den Blick des Betrachters auf die Formen, Strukturen und Details der Bilder. Diese Technik ermöglicht es, Emotionen und Stimmungen auf eine unvergleichliche Weise einzufangen und verstärkt oft die Intention des Fotografen im Bild. Die ausgestellten Arbeiten sind somit nicht nur einfache Fotografien, sondern reflektieren die Gedanken und Absichten der Künstler, die zum Fotografieren angeregt wurden.
Die Ausstellung bietet einen tiefen Einblick in die Faszination und Vielfalt der Fotografie und ist ein absolutes Muss für jeden Liebhaber der Kunst. Wer die Möglichkeit hat, die Alten Klostermühle zu besuchen, sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Die Öffnungszeiten sind jeweils von Dienstag bis Sonntag zwischen 14 und 17 Uhr, und die inspirierenden Werke warten darauf, entdeckt zu werden.
– NAG