Die Zukunft des Klosters Himmerod, einer ehemaligen Zisterzienserabtei in der malerischen Eifel, ist alles andere als sicher. Die zuvor angestrebte Umwandlung des historischen Konventgebäudes in ein Gästehaus ist nun endgültig gescheitert, nachdem das Bistum Trier die Notbremse gezogen hat. Der Schlüsselgrund für diesen Rückschlag sind die viel zu hohen Investitionskosten, die für die Umgestaltung erforderlich gewesen wären.
Bereits vor sieben Jahren verließen die Zisterzienser-Mönche das Kloster Himmerod, das in der Nähe von Großlittgen im Landkreis Bernkastel-Wittlich liegt. Seither pendelt die Frage durch die Luft: Was wird aus den ehrwürdigen Mauern und der beeindruckenden Abteikirche? Nach langen Verhandlungen mit einem Unternehmer aus Pforzheim waren die Hoffnungen groß, dass das alte Gemäuer als Gästehaus einer neuen Bestimmung zugeführt werden könnte. Dabei sollte der klösterliche Charakter des Ortes bewahrt bleiben.
Verbotene Investitionen und finanzielle Herausforderungen
Doch die finanziellen Hürden waren für das Bistum Trier letztendlich zu hoch. „Die auf den Himmeroder Trägerverein zukommenden Investitionen seien derzeit nicht leistbar“, heißt es aus dem Bistum. Der Trägerverein, der aus dem Bistum, dem Bischöflichen Stuhl und dem Rektor der Abteikirche besteht, musste die Verhandlungen einstellen. Geplante umfangreiche Umbauten wären nicht nur physisch anspruchsvoll gewesen, sondern auch finanziell schwer zu stemmen. Angesichts eines Haushaltssicherungsprozesses sieht sich das Bistum dazu gezwungen, in den nächsten zehn Jahren insgesamt 110 Millionen Euro einzusparen.
Diese Ablehnung ist nicht die erste Niederlage im Zusammenhang mit dem Kloster Himmerod. Vor zwei Jahren hatte das Bistum bereits eine andere Umwandlungsstrategie verworfen. Damals wurde skizziert, die Abtei in ein zentrales Jugendhaus des Bistums umzubauen, wofür eine Halle von 15 Millionen Euro veranschlagt wurde. Nachdem die geschätzten Kosten jedoch auf 25 Millionen Euro in die Höhe schossen, wurde das Vorhaben ebenfalls gestoppt.
Ein Hoffnungsstrahl trotz Unsicherheit
Das Kloster Himmerod hat eine lange und bewegte Geschichte: Gegründet 1134 vom Heiligen Bernhard von Clairvaux, erlebte es zahlreiche Höhen und Tiefen, insbesondere während der Säkularisation, die einen Großteil des ursprünglichen Bauwerks zerstörte. In den frühen 2000er Jahren meldete die Abtei aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten Insolvenz an, konnte jedoch mit einem Sanierungsplan gerettet werden. Ein Brand im Jahr 2017 fügte den Räumlichkeiten weiter Schäden zu und führte schließlich zur Auflösung des jahrhundertealten Konvents im selben Jahr.
Die Umwandlungsversuche zeugen von den Herausforderungen, mit denen historische Stätten konfrontiert sind, wenn es darum geht, sich in der modernen Welt zu behaupten. Ein Ort voller Potenzial und Geschichte sieht sich nun Augenblicken der Unsicherheit gegenüber, während seine Zukunft in den Händen von wenigen steht.
– NAG