Hoteleinsturz in Kröv fordert zwei Menschenleben
Ein tragisches Unglück erschütterte die kleine Gemeinde Kröv, als ein historisches Hotel, dessen Ursprung im 17. Jahrhundert liegt, am Samstagvormittag einstürzte. Bei diesem Vorfall, der in der Region große Betroffenheit auslöste, kamen eine 64-jährige Frau und der 59-jährige Hotelbesitzer ums Leben. Die Gemeinde und die zuständigen Behörden stehen nun vor der Herausforderung, die Ursachen für dieses Unglück zu klären und die Sicherheit von älteren Gebäuden zu überprüfen.
Uneinheitliche Kontrollen und Überlastung der Behörden
Der Vorsitzende des Verbandes der Prüfingenieure, Martin Hoffmann, äußerte in einem Interview, dass die Überlastung der zuständigen Behörden ein wesentliches Problem darstelle. Er kritisierte, dass es unrealistisch sei, dass ältere Gebäude umfassend kontrolliert werden könnten, da die Kapazität der Verwaltungsstellen bereits stark beansprucht sei. Dies wirft Fragen nach der langfristigen Sicherheit historischer Gebäude auf.
Risiken bei der Nutzung alter
Experten weisen darauf hin, dass die Nutzung alter Bausubstanz immer mit Risiken verbunden ist. In dem eingestürzten Hotel hatten sich zuletzt Risse in einer Wand gebildet. Fachleute waren vor dem Unglück eingeschaltet worden, um zu untersuchen, ob diese Risse mit dem Einsturz in Verbindung stehen. Ein Sachverständigengutachten soll nun Klarheit bringen.
Fehlende Registrierungen und Datensammlung
Die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich räumt zudem ein, dass es kein zentrales Register für alte Gebäude gibt, was eine gezielte Überprüfung erschwert. Ohne eine elektronische Datensammlung, die Informationen über umgebaute alte Häuser enthält, bleibt unklar, welche Immobilien einer besonderen Kontrolle bedürfen.
Appell an Eigentümer von Altbauten
Um solchen Tragödien in Zukunft vorzubeugen, werden Eigentümer alter Immobilien eindringlich aufgefordert, regelmäßige Gebäudekontrollen durchzuführen. Der Verband der Prüfingenieure empfiehlt, insbesondere auf Risse zu achten und im Zweifelsfall einen Statiker hinzuzuziehen. „Es gibt kein Nullrisiko im Bauwesen“, so Hoffmann, der auf die Verantwortung der Eigentümer hinweist, ihre Objekte in gutem Zustand zu halten.
Gemeinsam für mehr Sicherheit
Der Vorfall hat nicht nur persönliche Tragödien hinterlassen, sondern stellt auch die gesamte Gesellschaft vor die Aufgabe, das Bewusstsein für die Risiken älterer Bausubstanz zu schärfen. Der Hoteleinsturz in Kröv könnte als Wendepunkt gelten, der sowohl die Baubranche als auch die politischen Entscheidungsfindungen in Rheinland-Pfalz beeinflussen könnte. Maßnahmen zur Überwachung und Kontrolle älterer Gebäude sind nun unerlässlich, um das Sicherheitsniveau in der Region zu erhöhen und weitere Unglücke zu verhindern.
– NAG