Vor kurzem sorgen erschreckende Zustände in einer Pizzeria in Mainz für große Aufregung. Bei einer Lebensmittelkontrolle wurden die Prüfer regelrecht von dem schockierenden Anblick in der Einrichtung überwältigt. Die Zustände waren derart unhygienisch, dass nun drei Männer vor das Amtsgericht mussten, um sich für die katastrophalen Verhältnisse zu verantworten.
Im Dezember 2022 führten die Behörden eine Kontrolle der Abhol- und Lieferpizzeria durch. Das Ergebnis war ein verheerendes Bild: Die Küche und der Lagerraum sollen über eine Woche hinweg nicht gereinigt worden sein. Davon zeugen fundierte Details, die die Kontrolleure in ihren Berichten festhielten. So waren die Wandkacheln von einer dicken Fettschicht überzogen, während der Boden von Schmutz und Dreck übersät war.
Zustände, die nicht akzeptabel sind
Unter den weiteren eklatanten Mängeln befanden sich auch schimmelige Schneidebretter und ein Kühlschrank, dessen Gummiüberzug und die darin befindliche Fritteuse ebenfalls von schwarzem Schmutz befallen waren. Besonders widerlich: Auf dem Boden des Kühlhauses lagen vorgekochte Nudeln, die mit einem schmutzigen Geschirrtuch abgedeckt waren, daneben entdeckten die Prüfer rohes Fleisch ohne jegliche Verpackung. Diese Zustände sind nicht nur unhygienisch, sondern auch ein klarer Verstoß gegen Lebensmittelvorschriften.
Die Konsequenzen für die Pizzeria waren drastisch. Sie musste für eine Woche ihre Pforten schließen. Zudem erhielten der Küchenchef und die beiden Geschäftsführer Strafbefehle zwischen 2.400 und 5.400 Euro pro Person, die sie inzwischen durch einen Widerspruch anfechten mussten.
Im Rahmen des Gerichtsverfahrens zogen die drei Verantwortlichen schließlich ihre Einsprüche zurück und erklärten sich bereit, die Geldstrafen zu akzeptieren. Sie rechtfertigten sich mit den Schwierigkeiten, die durch das hohe Kundenaufkommen während des Weihnachtsgeschäfts verursacht wurden. „Wir waren im Weihnachtsgeschäft und hatten zu wenige Leute. Wir waren daher völlig überfordert“, so die Erklärung der Angeklagten.
Mit einem offenen Ende bleibt die Pizzeria, deren Name nicht offengelegt wurde, weiterhin in Betrieb. Die Entscheidung der Verantwortlichen, nicht nur das Gericht, sondern auch die Öffentlichkeit mit den erschreckenden Hygieneverhältnissen zu konfrontieren, wirft Fragen auf, wie solche Zustände überhaupt möglich sind und welche weiteren Maßnahmen notwendig sind, um Lebensmittelvorschriften durchzusetzen. Auf www.dasding.de gibt es zur Thematik detaillierte Berichte und Informationen zu weiteren Entwicklungen.