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Radfahren und ÖPNV: So meistern Sie den Ticket-Dschungel in Deutschland

Die Analyse von buycycle zeigt, dass Fahrradmitnahme im deutschen Nahverkehr in Städten wie Saarbrücken am günstigsten ist, während Berlin hohe Kosten erfordert, was wichtige Hinweise für umweltbewusste Mobilität bietet.

Die Kombination von Fahrradfahren und öffentlichem Nahverkehr erfreut sich zunehmender Beliebtheit in Deutschland. Ob für einen entspannten Tagesausflug in die Natur, um Städte während des Urlaubs erkunden oder um den täglichen Arbeitsweg stressfreier zu gestalten – viele Menschen schätzen die Flexibilität und Umweltfreundlichkeit dieser Fortbewegungsart. Gleichzeitig gestaltet sich die Suche nach dem passenden Ticket oft als kompliziert, denn die Preise und Regelungen für den Fahrradtransport variieren stark von Stadt zu Stadt.

Das Gebrauchtrad-Portal buycycle hat kürzlich die 40 größten Städte Deutschlands hinsichtlich der Fahrradpreise in Bus und Bahn unter die Lupe genommen. In ihrer Analyse wurden die Konditionen in 40 Städten und 22 Verkehrsverbünden berücksichtigt, wobei sowohl die Preise für Tagestickets als auch die Gebühren für die Fahrradmitnahme und die Entfernungen innerhalb der jeweiligen Verbundgebiete einflossen.

Fahrradmitnahme in deutschen Städten

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass fast ein Viertel der untersuchten Städte die kostenfreie Mitnahme von Fahrrädern in den öffentlichen Nahverkehrsangeboten ermöglicht. Dies ist ein Schritt in Richtung einer zukunftsorientierten Mobilität. Dennoch sollten Fahrradfahrer sich vor der Fahrt über mögliche Ausnahmen und Sperrzeiten informieren. So ist beispielsweise in vielen Städten zu bestimmten Stoßzeiten – meist von Montag bis Freitag zwischen 6 und 9 Uhr – ein zusätzliches Ticket notwendig.

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In Städten wie Wiesbaden und Mainz können Fahrgäste ihr Fahrrad ohne Zusatzkosten in Bussen und Straßenbahnen mitnehmen, während in Hannover Einschränkungen gelten und die Fahrräder nur zu bestimmten Zeiten kostenfrei transportiert werden dürfen. Hier dürfen Fahrräder unter der Woche lediglich zu Stunden ausserhalb des morgendlichen Berufsverkehrs ohne zusätzliche Gebühren mitgenommen werden.

Die günstigsten Städte für Fahrradfahrer

Die preiswerteste Stadt für Fahrradfahrer ist Saarbrücken. Hier kostet ein Tagesticket 5,60 Euro und die Fahrradmitnahme ist kostenfrei – allerdings ist für Fahrten vor 9 Uhr ein zusätzliches Ticket notwendig. Der lokale Verkehrsverbund SaarVV schneidet insgesamt am besten ab, da ein Tagesticket für das gesamte Bundesland nur 10,20 Euro kostet, wobei für frühe Fahrten zusätzliche Gebühren von 4,50 Euro anfallen.

Im Kontrast dazu stehen Städte wie Berlin, wo die Preise für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel mit Fahrrad exorbitant hoch sind. Ein Tagesticket für die gesamte Stadt kostet hier 11,40 Euro und für die Mitnahme des Fahrrads sind zusätzlich 5,90 Euro fällig. Die Mitnahme ist zudem nur in den S- und U-Bahnen erlaubt, was die Optionen für Fahrradfahrer stark einschränkt.

Preisliche Unterschiede zwischen Verkehrsverbünden

Die Analyse zeigt, dass nicht nur in den Städten, sondern auch zwischen den Verkehrsverbünden erhebliche Preisunterschiede bestehen. So stellt der Verkehrsverbund Rhein-Sieg den Schlusslicht dar, wo ein Tagesticket unglaubliche 34,20 Euro kostet. Dies steht im Gegensatz zu Verkehrsverbünden wie SaarVV, wo ein vergleichbares Ticket nur 10,20 Euro kostet. Ähnliche hohe Preise finden sich auch im Verbund Nordrhein-Westfalen, wo die Radfahrer für das „SchönerTagTicket“ 34,80 Euro zahlen müssen.

Für Fahrradfahrer, die über Stadtgrenzen hinaus reisen möchten, muss jedoch jede Stadt und jeder Verbund sorgfältig geprüft werden. Die Regelungen zur Fahrradmitnahme und die Kosten können je nach Anbieter stark schwanken, was eine präzise Planung erforderlich macht.

Radreisende sollten sich vorab informieren und die Reise gut planen, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden. Eine Übersicht über die jeweiligen Regelungen und möglichen Preise ist dabei hilfreich. Die Analyse offenbarte zudem, dass besonders Besitzer eines Faltrades weniger Schwierigkeiten haben, da für sie oftmals keine zusätzlichen Gebühren anfallen.

– NAG

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