Ein Vorfall, der während des EM-Achtelfinales zwischen Deutschland und Dänemark am 30. Juni 2024 in Dortmund für große Aufregung sorgte, könnte für einen 21-jährigen Mann aus Osnabrück nur mit einer geringen Geldstrafe enden. Wie aus Berichten der Bild-Zeitung hervorgeht, hat die Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl von lediglich 1.050 Euro beantragt. Dies ist bemerkenswert, da der Vorfall einen Einsatz des Spezialeinsatzkommandos (SEK) nach sich zog.
Die Vorwürfe gegen den jungen Kletterer beziehen sich auf Hausfriedensbruch, da er das Stadiondach erklommen hatte, um von dort aus Fotos zu machen. Bei seiner Festnahme fand die Polizei eine Kameraausrüstung in seinem Rucksack, was die Behauptung des Kletterers, er sei ein „Kamera-Spotter“, untermauern könnte. Die Strafe umfasst 70 Tagessätze zu je 15 Euro, und der Antrag auf den Strafbefehl liegt bereits dem Amtsgericht vor.
Ein Leben in der ‘Roofer’-Szene
Der Osnabrücker ist aktiv in der sogenannten ‘Roofer’-Szene, einer Gemeinschaft von Menschen, die illegal auf hohe Gebäude klettern, um beeindruckende Fotos aus der Höhe zu machen. Diese Gruppe ist bekannt dafür, spektakuläre Aufnahmen auf Social Media zu teilen, um so an Follower zu gewinnen. Bereits im April 2022 kletterte der junge Mann auf einen 300 Meter hohen Turm eines Heizkraftwerks in Herne. Auch damals war er mit einer Kameraausrüstung ausgestattet und sorgte für Aufsehen, als er sein Vorhaben auf Fotos festhielt.
Im Mai 2024 wurde er in Ulm aufgrund eines ähnlichen Vorfalls angezeigt. Diese wiederholten Verstöße haben dazu geführt, dass nun ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet wurde. Seine Aktivitäten in der ‘Roofer’-Szene scheinen jedoch ungebrochen zu sein, da er weiterhin die höchsten Gebäude erklimmt und seine Erlebnisse online dokumentiert.
Aufregung beim EM-Spiel
Der Vorfall beim EM-Spiel selbst sorgte für eine unerwartete Wendung in einer ansonsten spannenden Partie. Während die Mannschaftskapitäne und der Schiedsrichter nach der Halbzeitpause zum Stadiondach schauten, hatte die Polizei den Kletterer bereits ins Visier genommen. Es gelang der Polizei, die Situation zu kontrollieren, und das Spiel konnte ohne Unterbrechungen fortgesetzt werden.
Die Möglichkeit, dass dieser Vorfall mit nur einer geringen Geldstrafe geahndet wird, wirft Fragen über die Konsequenzen solch risikobetonter Aktionen auf. Das öffentliche Interesse an der ‘Roofer’-Szene ist offensichtlich stark, doch die rechtlichen und sicherheitsrelevanten Aspekte bleiben ebenso wichtig. weiterführende Informationen zu diesem Thema bietet ein Artikel auf www.hasepost.de.
