In Nordrhein-Westfalen wird der 21./22. August 2023 für etwa 175.000 Schulanfänger zu einem wichtigen Datum. Für die Eltern, deren Kinder nun zum ersten Mal zur Schule gehen, stellt sich die Frage nach der Sicherheit auf dem Weg dorthin. Der ADAC in NRW bietet wertvolle Empfehlungen, die helfen sollen, diesen neuen Lebensabschnitt sicher zu gestalten.
Die Bedeutung des Schulwegs
Ein sicherer Schulweg ist nicht nur für die Schüler von Bedeutung, sondern auch für die gesamte Gemeinschaft. Experten warnen davor, dass der Weg zur Schule unter Zeitdruck erfolgen sollte. „Der Stress sorgt dafür, dass Kinder weniger aufmerksam sind, was das Unfallrisiko erhöht“, erklärt Prof. Dr. Roman Suthold, Mobilitätsexperte beim ADAC. Eltern sollten daher genügend Zeit einplanen und den Schulweg als eine Gelegenheit betrachten, mit ihren Kindern wichtige Verkehrssituationen zu besprechen und einzuüben.
Präventive Maßnahmen für mehr Sicherheit
Ein zentraler Punkt für die Sicherheit der Kinder ist, dass sie mit den Gefahren auf ihrem Schulweg vertraut gemacht werden. Der ADAC rät, den Schulweg zusammen zu üben, insbesondere an kritischen Stellen wie Kreuzungen und Straßenüberquerungen. Eltern sollten dabei nicht übermäßig warnen, sondern einfühlsam mit ihren Kindern umgehen, um sie nicht unnötig zu verängstigen. „Loben Sie Ihre Kinder, wenn sie etwas richtig machen“, empfiehlt Suthold.
Die Rolle von Schulwegplänen
Eine Umfrage des ADAC zeigt, dass nur 18 Prozent der Eltern in Nordrhein-Westfalen einen aktuellen Schulwegplan zur Hand haben. „Das ist alarmierend“, sagt Suthold und fordert eine Aktualisierung dieser Pläne durch die Schulen. Eine Mehrheit von 60 Prozent der Eltern würde einen solchen Plan nutzen, wenn er existiert. Ein gut geplanter Schulweg kann signifikant zur Sicherheit der Kinder beitragen.
Alternativen zum Elterntaxi
Die Tendenz, Kinder bis vor die Schule mit dem Auto zu bringen, führt oft zu chaotischen Verkehrssituationen. Der ADAC spricht sich daher gegen das sogenannte „Elterntaxi“ aus. Statistiken belegen, dass fast 41 Prozent der Eltern sich der Probleme bewusst sind, ihre Kinder aber aus unterschiedlichen Gründen weiterhin mit dem Auto zur Schule bringen. Suthold weist darauf hin, dass der Weg zur Schule zu Fuß oder mit anderen Schulkindern positive Effekte auf die Konzentration und das Sozialverhalten hat.
Zusammen ankommen: Laufbusse und Elternhaltestellen
Um das sichere Gehen zur Schule zu fördern, schlägt der ADAC die Einführung von Laufbussen vor. Dabei bilden Gruppen von bis zu zwölf Kindern in Begleitung eines Erwachsenen eine Art Buslinie zum Schulgebäude. Außerdem könnten sogenannte Elternhaltestellen eingerichtet werden, an denen Kinder ein Stück vom Schulgelände sicher abgesetzt werden können. Diese Ansätze können dazu beitragen, die Verkehrssituation vor den Schulen zu entspannen und gleichzeitig den Kindern einen aktiven, sozialen Schulweg zu ermöglichen.
Abschließend ist es für Eltern entscheidend, den Schulweg als eine wertvolle Gelegenheit zur Förderung der Sicherheit, sozialen Interaktion und Konzentration ihrer Kinder zu sehen. Mit der richtigen Planung und Vorbereitung kann der Weg zur Schule zu einer positiven Erfahrung für die Kinder werden.
– NAG