Der Tod von Kurt Bendlin schockiert die Sportwelt. Der ehemalige Zehnkampf-Weltrekordler und erfolgreiche Olympiateilnehmer ist am vergangenen Donnerstag in Paderborn im Alter von 81 Jahren verstorben. Seine Ehefrau bestätigte den traurigen Verlust, und damit ist eine Ära im deutschen Leistungssport zu Ende gegangen. Bendlin hinterlässt zwei Kinder, die sein Erbe weitertragen werden.
Bendlin war nicht nur ein herausragender Athlet, sondern auch eine wahre Sportlegende. Bekannt wurde er durch seinen beeindruckenden Weltrekord im Jahr 1967 während eines Zehnkampfes bei extremer Hitze. An einem heißen Maiwochenende in Heidelberg stellte er mit 8.319 Punkten einen neuen Rekord auf. Die Zuschauer bezeichneten ihn wohlverdient als den „König der Athleten“. Dies war ein Höhepunkt in einer bereits bemerkenswerten Karriere.
Die Olympischen Spiele 1968
Seine Teilnahme an den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt war ein weiterer bedeutender Moment in Bendlins Leben. Trotz eines schweren Trainingsunfalls im Vorfeld, bei dem er sich in Flagstaff, USA, verletzte, kämpfte er sich zurück und erkämpfte sich nach harten Schwierigkeiten die Olympiamedaille in Bronze. Diese Auszeichnung hatte für Bendlin einen besonderen Stellenwert, da sie aus einer großen Anstrengung und seinem unermüdlichen Willen resultierte.
Erstmals in der olympischen Zehnkampfgeschichte musste Bendlin nicht nur gegen die Konkurrenz, sondern auch gegen seine eigenen körperlichen Grenzen ankämpfen. „Es war für mich die größte Leistung, was ich da aus mir herausgeholt habe“, reflektierte er später ergriffen. Trotz wiederholter Verletzungen und insgesamt 14 Operationen während seiner Karriere blieb er seinen Prinzipien treu und zeigte nie Anzeichen von Resignation.
Geboren am 22. Mai 1943 in Thorn, Westpreußen, zog es Bendlin mit seiner Mutter nach Malente, Schleswig-Holstein, um sich aus gefährlichen Zeiten zu befreien. Sein Vater starb im Krieg, was einen prägenden Einfluss auf sein Leben hatte. Bendlins Philosophie „Nie aufgeben!“ begleitete ihn nicht nur im Sport, sondern auch im Leben. Sein Wunsch, stets das Beste aus jeder Situation herauszuholen, machte ihn zu einem Vorbild.
Nach der aktiven Karriere
Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn betätigte sich Bendlin als Diplomsportlehrer und gab Fitnesskurse für gestresste Manager. Seine Ehefrau, Martina, lernte er bereits 1966 kennen, jedoch dauerte es bis 1980, bis sie den Bund fürs Leben eingingen. Seine Frau erzählte später humorvoll von seinen inneren Konflikten, zwischen Wettkämpfen und der Eheschließung zu wählen. Doch Bendlin war nie ein Mensch, der sich unter Druck setzen ließ; seine Lebensphilosophie war es, im Moment zu leben.
Kurt Bendlin ist nicht nur in der Welt des Sports verloren, sondern hinterlässt auch persönliche Spuren. Mit seinem unerschütterlichen Geist, seinen bemerkenswerten Leistungen und seinem tiefen menschlichen Verständnis wird er weiterhin einen Platz in den Herzen der Menschen haben, die ihn gekannt und bewundert haben. Der „König der Athleten“ wird unvergessen bleiben.
– NAG