In Kirchhundem wird der Verkehr nicht nur lauter, sondern auch zahlreicher, doch der neu veröffentlichte Lärmaktionsplan scheint dieser Realität nicht Rechnung zu tragen. Mit 28 Seiten benötigt das Dokument zweifellos viel Mühe, um erstellt zu werden, und es erfüllt auch die gesetzlichen Anforderungen. Doch das Resultat ist kaum mehr als ein Schatten der wirklichen Situation. Der Plan beschränkt sich auf nur einen kleinen Teil des gesamten Straßennetzes und bietet Informationen, die längst überholt sind.
Die neuesten Daten stammen aus dem Jahr 2021, einem Jahr, in dem die gesamte Gesellschaft aufgrund der COVID-19-Pandemie andere Herausforderungen durchlebt hat. Straßen NRW hat selbst eingeräumt, dass die Verkehrszählung von 2021 durch die Pandemie und das verheerende Hochwasser im Juli 2021 verfälscht wurde. Diese Umstände haben die Verkehrssituation in vielen Regionen Nordrhein-Westfalens stark beeinflusst, und Kirchhundem ist da keine Ausnahme.
Veränderte Verkehrsstrukturen und ihre Auswirkungen
Eine der wichtigsten Entwicklungen, die in dem neuen Lärmaktionsplan nicht ausreichend beachtet wurde, ist die Sperrung der A45 über die Rahmedetalbrücke Ende 2021. Diese Sperrung hat den Verkehr zwangsläufig auf Alternative wie die B517 umgeleitet, die durch Kirchhundem führt. Anwohner berichten von einem signifikanten Anstieg an Lärm und Verkehrsaufkommen, der die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt. Während die zuständigen Behörden möglicherweise die Statistiken der vergangenen Jahren analysiert haben, bleibt unberücksichtigt, dass die gegenwärtige Situation ganz anders ist.
Die nächste Verkehrszählung ist für 2025 geplant und es steht zu erwarten, dass die Lärmbelastung in Kirchhundem dann noch weiter zunehmen wird. Die Gedanken über die gegenwärtige und zukünftige Situation sind besorgniserregend. Stimmen aus der Gemeinde kritisieren, dass der neue Plan nicht nur die realen Gegebenheiten ignoriert, sondern auch überholte Daten verwendet, die keinen Bezug zur jetzigen Verkehrslage haben. Es wird befürchtet, dass der bereits im Plan angegebene Lärm nicht alles widerspiegelt, was die Anwohner täglich erleben.
Diese Diskrepanz zwischen den gesetzlichen Vorgaben und der vorherrschenden Realität ist nicht nur frustrierend, sondern wirft auch Fragen über die Effektivität der geplanten Maßnahmen zur Lärmminderung auf. Der neue Plan hat das Potenzial, den Bürgern zu helfen, doch wenn die Grundlagen nicht korrekt sind, könnte dies zu einer weiteren Enttäuschung führen.
Es bleibt abzuwarten, welche Schritte die Gemeindeverwaltung nun zu unternehmen gedenkt, um die aktuelle Lärmsituation zu ergreifen und die Anliegen der Bevölkerung zu berücksichtigen. Der Dialog mit den Anwohnern und die Berücksichtigung realistischer Verkehrsdaten könnten der Schlüssel zur Verbesserung der Lage sein. Laut Informationen von www.wp.de ist es an der Zeit, den Fokus auf die Realität und die einhergehenden Herausforderungen zu legen.