Ein spektakulärer Fortschritt in einem der ältesten und grausamsten Mordfälle Australiens wurde kürzlich auf Roms Flughafen Fiumicino erzielt. Nach fast fünf Jahrzehnten des Wartens konnte ein 65-jähriger Mann, der sowohl die australische als auch die griechische Staatsbürgerschaft besitzt, festgenommen werden. Der Verdächtige steht im Verdacht, an dem Doppelmord an zwei jungen Frauen in Melbourne beteiligt gewesen zu sein, der die Nation schockierte.
Die Ermittler aus dem australischen Bundesstaat Victoria haben seit Jahren nach diesem Mann gefahndet. Laut dem Polizeichef Shane Patton war der Verdächtige eine von zahlreichen Personen, die im Laufe der langen Ermittlungen in den Fokus gerückt sind. „Seit einigen Jahren haben wir nach ihm gesucht“, erklärte Patton, „aber wir mussten warten, bis er Griechenland verlassen würde, um aktiv zu werden.“ Diese Wartezeit wurde durch geltende Gesetze legitimiert.
Der Mordfall und die brutalen Umstände
Im Januar 1977 wurden die beiden Frauen, im Alter von 27 und 28, in ihrem eigenen Zuhause in Melbourne auf grausame Weise ermordet aufgefunden. Es war ein brutal inszeniertes Verbrechen: Beide Frauen waren mit mehreren Stichwunden getötet worden, während der 16 Monate alte Sohn einer der Mütter unversehrt in seinem Kinderbett lag. Die Schrecklichkeit der Morde, die Patton als „absolut grausam“ charakterisierte, hat die Gemeinde bis heute geprägt.
Besonders erschreckend ist, dass das Verbrechen in einem vertrauten und sicheren Umfeld geschehen ist – nämlich in dem Zuhause der Frauen. „Dies war ein Verbrechen, das den Kern unserer Gemeinschaft getroffen hat“, betonte Patton, „zwei Frauen in ihrem eigenen Haus, wo sie sich am sichersten hätten fühlen sollen.“ Das Motiv für diese abscheuliche Tat bleibt bis heute unklar, was die Mystik und das Verlangen nach Gerechtigkeit nährt.
Besondere Technologien und moderne Ermittlungsmethoden haben dazu beigetragen, den Verdächtigen ausfindig zu machen. Patton bezeichnete die Festnahme als einen „wichtigen Durchbruch“, auch wenn die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind. Die Polizei hat den Mann aufgrund einer „Red Notice“ von Interpol gesucht, die sich auf die Beschuldigung zweier Morde sowie einer Vergewaltigung stützt.
Die genaue Umstände seiner Anwesenheit in Rom sind bislang unbekannt. Nach der Festnahme bleibt der Verdächtige in Gewahrsam, während Australien rechtliche Schritte einleitet, um seine Auslieferung zu veranlassen. Dieses Verfahren könnte sich noch einige Zeit hinziehen, da internationale Auslieferungsanträge oft komplex sind und rechtliche Hürden überwinden müssen.
In der Öffentlichkeit wird die Nachricht von seiner Festnahme mit einem gemischten Gefühl aufgenommen. Für viele ist es ein Hoffnungsschimmer, dass endlich Gerechtigkeit für die Opfer und die Hinterbliebenen gebracht werden könnte. Doch die Frage nach dem „warum“ bleibt weiterhin unbeantwortet, und die Ermittler sind gefordert, die letzten Puzzlestücke in diesem düsteren Fall zu finden.
Für mehr Informationen zu dieser bedeutenden Festnahme und den Entwicklungen im Fall, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.radiooberhausen.de.