In Europa wird Klimaschutz oft als zukunftsorientierte Initiative betrachtet. Für die Bewohner im Globalen Süden hingegen ist das Thema von drängender Bedeutung – es geht um ihre Gegenwart und das Überleben. Im Rahmen der „Münsteraner Klimagespräche“ stellte der Theologe Jan Niklas Collet die Herausforderungen vor, mit denen Menschen in Ecuador konfrontiert sind, während sie sich mit den Folgen des Klimawandels auseinandersetzen.
Collet präsentierte filmische Einblicke, die eindrücklich verdeutlichen, wie der Klimawandel das Leben der Menschen im Globalen Süden beeinflusst. Ein zentrales Thema ist der „vergessene Regenwald“ – der Chocó im ecuadorianischen Amazonasraum, der großflächig für die Landwirtschaft, insbesondere für Rinderweiden und Palmölanbau, gerodet wurde. Diese Abholzung hat verheerende Auswirkungen auf die heimische Flora und Fauna, die Lebensgrundlagen der Menschen und das globale Klima.
Filmische Einblicke und gemeinsamer Austausch
Im Rahmen der Veranstaltung wurden nicht nur dokumentarische Filme gezeigt, sondern auch in anschließenden Gesprächsrunden erörterten die Teilnehmenden die Gegebenheiten in Ecuador. Der Austausch über die ökologischen und sozialen Fragestellungen, die durch die Abholzung und die Klimakrise hervorgerufen werden, stand im Mittelpunkt. Das Agroforst-Projekt „Proyecto Washu“, das in der Region aktiv ist, wurde hervorgehoben als positives Beispiel für Wiederaufforstung und nachhaltige Landwirtschaft.
Ein weiterer Film, der zur Diskussion angeregt wurde, ist „Antigone“ von Milo Rau, der die Widerstandskraft der Bevölkerung gegen Umweltzerstörung thematisiert. Der Film bietet einen tiefen Einblick in die Kämpfe und das Engagement der Menschen vor Ort, die sich für den Schutz ihrer Umwelt und ihrer Lebensräume einsetzen.
Die Münsteraner Klimagespräche sind daher nicht nur eine Plattform für Wissenstransfer, sondern bieten auch die Möglichkeit, Perspektiven aus dem Globalen Süden kennenzulernen und die internationale Verantwortung in Fragen des Klimaschutzes zu reflektieren. Teilnehmer aller Hintergründe wurden eingeladen, sich aktiv an den Diskussionen zu beteiligen und ihre Gedanken dazu auszutauschen.
Solche Gespräche sind von großer Bedeutung, da sie das Bewusstsein für die globalen Zusammenhänge im Klimawandel schärfen und konkrete Ansätze zur Förderung von Klimagerechtigkeit aufzeigen. Die Erkenntnis, dass die Folgen der Umweltzerstörung oft die am stärksten gefährdeten Gemeinschaften treffen, fordert ein Umdenken in der globalen Klimapolitik.
Für weitere Informationen zur Veranstaltung und den behandelten Themen, finden sich detaillierte Berichte zu den Münsteraner Klimagesprächen hier auf www.nrwision.de.