Rödinghausen ist bekannt für seine Bemühungen im Bereich Naturschutz und ökologische Aufwertung. In diesem Rahmen findet seit nunmehr 17 Jahren eine gemeinsame Busreise von Beirat und Ausschuss statt, die der Austausch und die Besichtigung von Umsetzungen vergangener Beschlüsse zum Ziel hat. Ullrich Richter, der Vorsitzende des Beirates, betont die Bedeutung dieser Initiative: „Der Austausch unserer beiden Gremien ist enorm wichtig und fruchtbar“ sagt er, während er die positiven Effekte der jährlichen Reise lobt.
Die aktuelle Route umfasste eine Besichtigung einer ehemaligen Tongrube im Naturschutzgebiet Kilverbachtal. Diese Grube wurde im Jahr 2019 stillgelegt, und seitdem hat sich viel getan. Auf dem Gelände sind diversifizierte Maßnahmen zur Förderung des Naturschutzes implementiert worden. Wo einst abgebaut wurde, entstehen nun Artenschutzgewässer und flache Böschungen, welche die Vogelpopulation, insbesondere den Neuntöter, unterstützen sollen.
Renaturierung und Artenschutz
Die Umgestaltung des Geländes ist keinesfalls zufällig; sie ist das Ergebnis gezielter Naturschutzmaßnahmen. „Eine Tongrube ist in ihrer aktiven Zeit natürlich ein gravierender Eingriff in den Natur- und Umweltschutz. Im Anschluss bieten die Abgrabungs- und die angrenzenden Flächen aber viele Möglichkeiten, im Sinne des Naturschutzes tätig zu werden“, erläutert Timo Schubert von der unteren Naturschutzbehörde.
Im nahen Umfeld gibt es inzwischen Blühstreifen, die als Nahrungsquelle und Brutstätte für die Feldlerche dienen. Zudem entsteht eine Hochstaudenflur, die als Wanderkorridor dient. Hier können sich verschiedene Tierarten frei bewegen und ihre Lebensräume erweitern. Ein angrenzendes Waldstück mit Buchenbestand wird ebenfalls angelegt, was die Biodiversität in der Region weiter erhöhen sollte.
Geplant sind ebenso Gehölzinseln, die zusätzlichen Raum für Gebüsch- und Heckenbrüter bieten. Die Maßnahmen zielen darauf ab, eine Balance zwischen menschlicher Nutzung und naturräumlicher Erhaltung zu finden.
Obstwiese in Schwenningdorf
Diese neuen Umweltschutzmaßnahmen werden auf das Ökokonto der Gemeinde Rödinghausen gutgeschrieben. Das Ökokonto, das vom Kreis Herford verwaltet wird, ist eine Art Sammlung von Kompensationsmaßnahmen. Diese Kompensation ist notwendig, um Umweltschäden auszugleichen, die durch Bauprojekte oder andere Eingriffe entstehen.
Die langjährigen Bemühungen von Rödinghausen um eine nachhaltige und umweltfreundliche Entwicklung zeigen, wie wichtig der Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Naturschutzbehörden und Gemeindevertretern sind. Zukünftige Projekte werden sicherlich von den bereits gewonnen Erfahrungen profitieren und den Fokus auf einen respektvollen Umgang mit der Natur legen.
Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.westfalen-blatt.de.