In Hilden plant die Stadtverwaltung, künftig das kostenpflichtige Parken ausschließlich über eine mobile App zu ermöglichen. Diese Entscheidung hat breite Diskussionen ausgelöst, besonders in Bezug auf die ältere Bevölkerung der Stadt. Wie die Digitalpaten in ihrem offenen Brief an die Ratsmitglieder erklärten, könnte eine solche Maßnahme erhebliche Auswirkungen auf jene Menschen haben, die mit digitalen Medien nicht vertraut sind.
Die Entscheidung zur Nutzung einer Park-App soll in der Ratssitzung am 25. September getroffen werden. Sollte der Beschluss gefasst werden, könnten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, die kein internetfähiges Smartphone besitzen, von einer wesentlichen Infrastruktur ausgeschlossen werden. Dies betrifft insbesondere ältere Menschen: Laut dem „Statistischen Bundesamt“ haben etwa ein Drittel der über 65-Jährigen noch nie das Internet genutzt, was in Hilden rund 4.300 Personen entspricht.
Ein weiteres Drittel der älteren Generation nutzt zwar das Internet, jedoch mit großer Unsicherheit. Viele verwenden Smartphones hauptsächlich für Telefongespräche oder die Kommunikation über WhatsApp, was bedeutet, dass sie möglicherweise Hilfe bei der Nutzung einer neuen App benötigen.
Wichtige Herausforderungen für die ältere Generation
Die Digitalpaten betonen die Notwendigkeit, diese Bevölkerungsgruppe umfassend zu unterstützen. Ältere Menschen müssten in der Lage sein, die entsprechenden Geräte zu erwerben und die Bedienung des Smartphones zu erlernen. Dies erfordere spezielle Lernangebote, die auf ihre Bedürfnisse eingehen. Derzeit bietet die Stadtbibliothek eine „Erste Hilfe“-Initiative für digitale Probleme an, die jedoch nicht ausreicht, um den Informationsbedarf vollständig zu decken.
Zusätzlich erhebt sich die Frage der Kosten: Ältere Menschen müssen nicht nur ein geeignetes Smartphone anschaffen, sondern auch einen Mobilfunkvertrag abschließen. Viele zwingt dies in eine prekäre finanzielle Situation. Darüber hinaus ist ein großer Teil der Bevölkerung, auch darunter jüngere Menschen, skeptisch gegenüber Online-Zahlungen.
Die Bedenken der Digitalpaten sind weitreichend. Sie befürchten, dass die Einführung einer Park-App die Hildener Innenstadt für ältere Bürger unzugänglich macht, was in einer Zeit, in der gegen Einsamkeit und Isolation angekämpft wird, ein schwerwiegendes Signal sendet. Wenn ältere Menschen keine Alternativen haben, reduziert sich ihre Möglichkeit, soziale Kontakte zu pflegen und das öffentliche Leben zu genießen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die geplante Entscheidung zur Einführung eines reinen App-basierten Parksystems nicht nur technische Herausforderungen aufwirft, sondern auch ethische und soziale Fragen aufwirft, die für viele ältere Bürger von Bedeutung sind. Das Engagement der Digitalpaten, darauf hinzuweisen, ist ein Schritt in die richtige Richtung, um eine inklusive Diskussion zu fördern.
Für weitere Informationen zu diesen Entwicklungen und deren potenziellen Auswirkungen auf die Öffentlichkeit sei auf die Berichterstattung von erkrath.jetzt verwiesen.