Am Dienstag nahmen rund 50 Bürger aus Leverkusen am Auftaktworkshop des Projekts „Fußverkehrs-Check“ teil, das darauf abzielt, Manfort fußgängerfreundlicher zu gestalten. Im örtlichen Nachbarschaftszentrum wurden die Teilnehmer umfassend über die Projektziele und die geplanten Aktivitäten informiert und hatten die Gelegenheit, ihre Routenvorschläge für anstehende Begehungen im Oktober zu diskutieren.
Der Stadtteil Manfort wurde für dieses innovative Projekt ausgewählt, weil er nicht nur eine komplexe Verkehrssituation aufweist, sondern auch deshalb, weil bei der Prüfung nicht auf die bereits fußgängerfreundlichen zentralen Bereiche, sondern auf einen Randbereich fokussiert wird. Sven Brückner vom „Zukunftsnetz Mobilität NRW“ erklärte: „Leverkusen wurde deshalb für den Check ausgewählt, um zu ermitteln, wie der Fußverkehr verbessert werden kann“.
Wichtige Ergebnisse für die zukünftige Planung
Im Verlauf des Workshops informierte Dominik Kerl vom Planungsbüro VIA über erste Erkenntnisse Bezug nehmend auf den Fußverkehr in Manfort. Besonders hervorzuheben ist, dass schon jetzt überdurchschnittlich viele Menschen in diesem Stadtteil zu Fuß unterwegs sind. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, den Fußgängerverkehr weiter zu fördern, um die Mobilität in der Region zu optimieren.
Die Teilnehmer hatten außerdem die Möglichkeit, rund um drei Schautafeln ihre Anmerkungen zu den vorgeschlagenen Routen für die kommenden Begehungen zu äußern. Hierbei wurden zahlreiche kritische Punkte identifiziert, und es gab auch den Wunsch, die geplanten Routen gegebenenfalls zu erweitern. Diese Hinweise werden von VIA nun bei der künftigen Planung berücksichtigt.
Für die ganz praktische Erprobung sind zwei Begehungen vorgesehen. Die erste Tour, die sich über 2,1 Kilometer erstreckt, findet am Dienstag, dem 8. Oktober, um 17 Uhr statt und führt in östlicher Richtung vom Bahnhof Manfort. Die zweite Begehung, die zwei Kilometer umfasst, startet am 9. Oktober um 16 Uhr und verläuft in westlicher Richtung durch die Unterführung des Bahnhofs.
Das Ziel dieser Begehungen ist es, kritische Stellen für Fußgänger zu dokumentieren. Die Bürger sind aufgefordert, auch darüber hinaus Hinweise auf Hindernisse und Probleme an den Fachbereich Mobilität und Klimaschutz der Stadt zu übermitteln. Eine Abschlussveranstaltung ist für Dienstag, den 19. November, ab 16 Uhr im Nachbarschaftszentrum Manfort vorgesehen, bei der die Ergebnisse der Begehungen vorgestellt werden.
Der Fußverkehr im Fokus
Wie Andrea Fromberg vom Planungsbüro VIA erläuterte, sind viele Fußgänger heutzutage mit schmalen Wegen und wenig Zeit an Ampeln konfrontiert. Eine Studie des Bundesministeriums für Verkehr zeigt, dass die Mehrheit der Befragten innerhalb von einem Kilometer zu Fuß geht. Allerdings steigt der Anteil derjenigen, die bereits auf kurzen Strecken von bis zu zwei Kilometern auf das Auto umsteigen, auf über 30 Prozent. „Ziel des Fußverkehrs-Checks ist es, diese Quote deutlich zugunsten einer stärkeren Fußgängernutzung zu beeinflussen“, betonte Fromberg.
Das Projekt ist ein wichtiger Schritt für Leverkusen, das als eine von zwölf Kommunen in Nordrhein-Westfalen aus der Vielzahl von XY Bewerbungen ausgewählt wurde. Leverkusens Sozial- und Umweltdezernent, Alexander Lünenbach, hob hervor, dass alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt behandelt werden sollten und insbesondere die Schwächeren Unterstützung benötigen. „Hierzu dient der Fußverkehrs-Check als wertvolles Werkzeug“, sagte Lünenbach. Das ganze Projekt wird als kostenloser Service für die Stadt vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert und hat das Potenzial, die allgemeine Verkehrssituation in Manfort erheblich zu verbessern.
Für weitere Informationen zu diesem Projekt und den Entwicklungen in Manfort, verweisen wir auf die aktuelle Berichterstattung auf rp-online.de.