Bayer 04 Leverkusen erlebte am vergangenen Samstag eine herbe Niederlage gegen RB Leipzig, die das Ende ihrer beeindruckenden Serie seit der Saison 2022/23 markierte. Die Suche nach dem ersten Punktverlust stellte sich als ereignisreich dar und hatte weitreichende Erkenntnisse zur Verteidigungsleistung des Teams zur Folge. Während der Angriff selbst im Spiel gegen Leipzig eine kreative und aktive Rolle spielte, stürzte die Defensivabteilung die Werkself in tiefe Gedanken über ihre Stabilität und Konsistenz.
Trotz eines starken Offensivspiels, das in zwei Spielen bereits fünf Tore hervorbrachte, erwies sich die Verteidigung als zu anfällig. Besonders auffällig war die Anzahl der kassierten Tore: beim Heimauftakt der neuen Saison setzte es gleich drei Gegentore. In der abgelaufenen Saison glänzte Leverkusen mit einer soliden Defensive und stellte in 34 Begegnungen nur 24 Gegentore fest. Diese starke Leistung war entscheidend für den Titelgewinn in der letzten Liga-Saison. Doch nun steht das Team vor der Herausforderung, die Defensive neu zu erarbeiten und Stabilität zurückzugewinnen.
Defensive Schwächen werden sichtbar
Hintergrund der Niederlage gegen Leipzig ist eine ganz spezielle Situation, die für Leverkusen alarmierende Fragen aufwirft. Die Unachtsamkeit, die zu dem 2:1-Führungstreffer durch Kevin Kampl führte, ist exemplarisch für die Defensivproblematik. Die Spieler waren gedanklich bereits in der Halbzeitpause und versäumten es, den gegnerischen Angriff rechtzeitig zu unterbrechen. Dies führt zu der Erkenntnis, dass die nötige Schärfe und Koordination im Defensivspiel fehlt.
Der Fakt, dass Bayer im Spiel 56 % Ballbesitz hatte und über 200 Pässe mehr an den Mann brachte, mag einige Stimmen stützen, die sagen, dass Leverkusen das Spiel hätte gewinnen müssen. Doch dieser Eindruck trügt. Die wirklichen Probleme liegen tiefer, wie ein paar gefährliche Konter von Leipzig belegten, wo die Abwehr von Leverkusen nicht optimal aufgestellt war. Wichtige Chancen konnten nicht in Nähe des Tores gebracht werden, was die xG-Statistik nicht erfassen kann, jedoch zeugt dies von der Nähe zu einem potenziellen Tor.
Eine weitere Schwachstelle war sichtbar, als Castello Lukeba einen Kopfballtreffer erzielte, der vom Abseits eines Mitspielers beeinflusst wurde. Das führt uns zu dem nicht zu übersehbaren Umstand, dass Leverkusen nicht nur in dieser speziellen Begegnung, sondern auch in den vergangenen drei Spielen gegen Bundesligateams insgesamt sieben Tore kassiert hat – eine besorgniserregende Bilanz.
Obwohl die Offensive um Spieler wie Wirtz und Boniface gut harmoniert und auch in der Lage ist, sich kreativ durchzusetzen, muss die Defensive eine grundlegendere Lösung finden. Die Spiele gegen Hoffenheim, Feyenoord, Bayern sowie einige Heimspiele gegen Wolfsburg und Milan stehen bevor und werden eine wichtige Herausforderung darstellen.
Trainer Xabi Alonso hat bereits bewiesen, dass er das Team in schwierigen Situationen führen kann. Seine Fähigkeit, Lösungen zu finden und das Team zu stabilisieren, wird entscheidend sein, um die Schwächen in der Verteidigung zu beheben. Die Werkself hat die Fähigkeiten, wieder zur alten Form zu finden – die Frage bleibt, wie schnell dieser Prozess stattfinden wird.
Leverkusen wird vor allem darauf hoffen, dass die Trainingseinheiten in den nächsten Wochen die dringend benötigte Klarheit in der Defensive bringen werden und die Spieler lernen, ihre Schärfe wiederzufinden. Die Frage ist nicht, ob Leverkusen stark genug ist, sondern ob sie bereit sind, ihre Herausforderungen anzunehmen und sich den anstehenden Aufgaben mit neuer Entschlossenheit zu stellen.
Das Team wird sich in den kommenden Wochen auf diese Kernpunkte konzentrieren müssen, denn jeder Punkt zählt, und das in einer Liga, in der jede Kleinigkeit einen großen Unterschied machen kann. Die Fans können aufatmen, auch wenn momentan eine Phase erforderlich ist, um die Defensive gezielt zu festigen und künftige Erfolge sicherzustellen.
– NAG