Bayer Leverkusen musste sich in der ersten Runde des DFB-Pokals gehörig anstrengen, um gegen den Viertligisten FC Carl Zeiss Jena zu bestehen. Mit einem knappen 1:0-Erfolg im Ernst-Abbe-Sportfeld bewahrte der Titelverteidiger sein Ansehen und entging so einer potenziellen Blamage vor 15.000 Zuschauer. Es war ein Spiel, das die Fähigkeiten und den Kampfgeist praktisch auf die Probe stellte.
Der entscheidende Treffer fiel in der 52. Minute durch Jonas Hofmann, der mit einem Kopfball für die Erleichterung des Leverkusener Teams sorgte. Trotz des Triumphs blieb die Mannschaft jedoch nicht von Kritik verschont. Simon Rolfes, Sport-Geschäftsführer von Bayer, äußerte sich nach dem Spiel, indem er Jenas starke Defensivleistung lobte und anmerkte, dass sein Team nicht in der Lage war, den gewohnten Druck aufzubauen.
Der Kampf gegen den Außenseiter
Die Partie war geprägt von einer soliden Defensivarbeit der Gastgeber. Jena, als ungeschlagener Tabellenführer der Regionalliga Nordost, hatte sich ein klares Ziel gesetzt: kein frühes Tor kassieren. Dieses Vorhaben gelang dem Team hervorragend, was zu einem frustrierenden Offensivspiel von Bayer führte. Ein Pfostenschuss von Amine Adli in der 16. Minute sorgte zwar für Aufregung, wurde aber aufgrund einer vorherigen Abseitsstellung nicht gewertet.
Die Leverkusener stießen immer wieder an die Grenzen ihrer Möglichkeiten, und Zweifel schlichen sich ein, als die Fans lautstark nachfragten: „Und ihr wollt Deutscher Meister sein?“ Versuche von Patrik Schick und ein weiterer Pfostenschuss von Adli blieben fruchtlos. In der ersten Halbzeit war die vielversprechendste Chance auf Seiten von Jena, doch Cemal Sezer trat kurz vor dem Tor über den Ball und verpasste damit eine historische Chance.
Die ASituation spitzte sich zu, als Trainer Xabi Alonso zur Halbzeit reagierte. Er brachte Alejandro Grimaldo, der sofort einen entscheidenden Einfluss auf das Spiel hatte. Die Flanke des Spaniers fand Hofmann, der gekonnt zur Führung einnickte. Überraschenderweise ließ sich Jena jedoch nicht entmutigen und blieb offensiv gefährlich. Mit dem eingewechselten Kay Seidemann hatten die Thüringer erneut die Möglichkeit, den Ausgleich zu erzielen.
Abwehrkampf bis zur letzten Minute
Alonso schickte noch mehr Schlüsselspieler wie Florian Wirtz, Jeremie Frimpong und Granit Xhaka ins Rennen, um das Spiel für Leverkusen zu entscheiden. Doch der Druck blieb aus und Jena kam erneut zu Chancen, wie etwa Nils Butzen, der in der 77. Minute nach einer Ecke zum Abschluss kam, jedoch den Ball nicht richtig traf. In der Nachspielzeit hätte Hamza Muqaj beinahe den Traum eines Ausgleichs verwirklicht, schoss aber über das leere Tor.
So sehr sich Leverkusen auch mühte, der Sieg war hart erkämpft, und der Auftritt wirft Fragen über die Form des Teams auf, das sich auf den Weg zur Titelverteidigung gemacht hat. Die Auslosung für die zweite Runde findet am Sonntag im Fußballmuseum in Dortmund statt und die Spieler dürfen sich keine weiteren Umstände erlauben, wenn sie den Titel erneut anvisieren wollen.
– NAG