Bayer Leverkusen begibt sich auf eine ganz besondere Reise in die USA – im Gepäck gleich drei Trophäen. Geschäftsführer Fernando Carro präsentiert stolz die Meisterschale, den DFB-Pokal und die Super-Cup-Trophäe, die den jüngsten sportlichen Erfolgen der Mannschaft Ausdruck verleihen.
Dieser USA-Besuch ist der erste seiner Art in der Geschichte des Vereins und soll die Erfolge in den Fokus rücken. Doch die Wahl des Zeitpunkts, um am 11. September zu reisen, sorgte für viel Diskussion und Kritik. Der Tag hat seit den Terroranschlägen von 2001 eine besondere Bedeutung in New York, was viele als pietätlos empfanden. „Unsensibel“ titulierten einige Kritiker den Zeitpunkt der Trophy Tour, insbesondere über die sozialen Medien.
Karriereleiter Carro ist sich der Bedenken bewusst. Er betont jedoch die Bedeutung, jede Gelegenheit zu nutzen, um die wachsende Fangemeinde in den USA zu erreichen. Auch wenn die Rückmeldungen aus den amerikanischen Medien bislang gering sind, verfolgt der Club weiterhin sein Ziel, als „Botschafter der Bundesliga“ aufzutreten.
Ankunft und weitere Aktivitäten
Der Basketball-Hall von Brooklyn wird am Samstag eine „Watchparty“ veranstalten, wo das Bundesliga-Spiel zwischen Bayer Leverkusen und der TSG Hoffenheim auf großer Leinwand übertragen wird. Diese Veranstaltung könnte die erste wirkliche Gelegenheit für die amerikanischen Bayern-Fans sein, mit der Klubeuphorie in Kontakt zu treten. Gäste und Neugierige sind eingeladen, um gemeinsam die Begegnung zu verfolgen – ein Konzept, das in Deutschland sehr populär ist.
Zudem sitzt der Geschäftsführer von Bayer auf gepackten Koffern für einen Besuch in der nordamerikanischen Zentrale des Unternehmens in New Jersey. Bei einem speziellen „Townhall Meeting“ wird den Mitarbeitern ermöglicht, die gewonnenen Trophäen aus nächster Nähe zu bewundern und Erinnerungsfotos zu schießen. Ein Aspekt, der die Mitarbeiter von Bayer an die Erfolge ihres Vereins heranführt und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit gibt, die sportliche Verbindung zu ihrem Arbeitgeber zu feiern.
Abgesehen von den Feiertagen in New York wird Bayer Leverkusen auch in Mexiko und Brasilien auf Tour gehen, um ihre Erfolge zu feierlich zu präsentieren. Am Rande bemerkt, könnte man meinen, es ist ein bisschen verfrüht für diesen Aufruhr, immerhin hat der FC Bayern München beispielsweise jahrzehntelange Titelgeschichte. Der wahre Held der Tour könnte jedoch Jens Nowotny sein, der ehemalige Spieler und Ehrenspieler des Vereins, der bei dieser Reise in den USA anwesend sein wird und der eine spannende Geschichte erzählt: Es ist seine Chance, endlich die Titel seines Teams zu präsentieren und vielleicht sogar in Erinnerung zu schwelgen.
Diese Mischung aus sportlicher Botschaft und Unternehmenspräsentation ist mehr als nur ein Event; sie spiegelt die Ambitionen von Bayer Leverkusen wider, sowohl im Fußball als auch im globalen Geschäft präsent zu sein. Die gemischten Reaktionen zeigen, dass die Verbindung zwischen Sport, Identität und Marketing in einer globalisierten Welt mehr denn je entscheidend ist.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie die Community in New York darauf reagieren wird und ob diese Reise dem Club nicht nur auf sportlicher, sondern auch auf geschäftlicher Ebene von Vorteil sein kann. Sollte diese Aktion den erhofften Effekt haben, könnte sie die Verbindung zwischen Bayer Leverkusen und seiner internationalen Anhängerschaft festigen – und noch einmal die Bedeutung des Fußballs als Mittel zur Förderung von Marken und Kulturen unterstreichen.