Christine Weinbörner, die am 25. August in Essen verstorben ist, hinterlässt nicht nur in der Stadt Essen, sondern auch in der gesamten Region ein bedeutendes Erbe. Die 74-Jährige, die als stellvertretende Vorsitzende des Seniorenrats fungierte, führte ein Leben voller Engagement und Empathie, das von ihrem Bestreben geprägt war, soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung für alle zu fördern.
Geboren am 5. April 1950 in Süddeutschland, gelangte Christine Weinbörner über ihre Ausbildung zur Sozialarbeiterin ins Ruhrgebiet. Dort setzte sie sich jahrelang unermüdlich für die Rechte der Menschen ein. Der Verlust ihrer Stimme ist nicht nur ein schmerzhaftes Ereignis für ihre Familie und Freunde, sondern auch für alle, die von ihrem Einsatz profitiert haben, sei es in ihrer Rolle als Mitglied des Essener Seniorenrats oder in anderen sozialen Organisationen, in denen sie aktiv war.
Aktive Kämpferin für Rechte und Teilhabe
Weinbörner war nicht nur eine herausragende Persönlichkeit im Seniorenrat, sondern auch eine zentrale Figur in vielen anderen Initiativen. Als Tochter eines evangelischen Pfarrers wuchs sie in einem Umfeld auf, das ihre spätere soziale Sensibilität prägte. In den 1980er Jahren war sie Teil der Gründungsgruppe der Grün-Alternativen Liste (GAL) für Essen, die als ein Zusammenschluss verschiedener linker und feministischer Bewegungen entstand. Die GAL schaffte es, 1984 erstmals in den Essener Stadtrat einzuziehen, was eine wichtige politische Weichenstellung darstellte, für die Weinbörner aktiv kämpfte.
In der Feierstunde zu ihrem Gedenken hatten viele Weggefährten und Freunde die Möglichkeit, Erinnerungen auszutauschen und Weinbörners Einfluss auf ihre Leben zu würdigen. „Sie war stets eine Kämpferin für Gleichberechtigung und hatte ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Menschen“, sagte Walter Wandtke, einer ihrer Weggefährten.
Ein weiterer Höhepunkt ihrer Karriere war die Kommunalwahl 1989, bei der sie sich erfolgreich um einen Sitz im Stadtrat bewarb. In dieser Funktion setzte sie sich leidenschaftlich für grün-alternative Ziele ein, wie den Schutz der Umwelt und die Bekämpfung von Armut, und war sich stets mit den Herausforderungen des politischen Lebens bewusst, insbesondere in Zeiten, in denen viele ihrer Initiativen von der damals regierenden SPD blockiert wurden.
Engagement für Frauen und Senioren
Christine Weinbörner war eine Vorreiterin in der Gleichstellungsarbeit. Über zwei Jahrzehnte lang war sie bis 2012 hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Krefeld. Hier setzte sie Standards und schuf Möglichkeiten, um die sozialen Bedingungen für Frauen zu verbessern. Ihre Sorge um Frauen in herausfordernden Lebenslagen blieb auch in ihrer späteren Tätigkeit als Vorsitzende des Vereins Donum Vitae Essen e.V. bestehen. Solche Frauen waren oft alleinstehend und kämpften gegen Einsamkeit und soziale Isolation.
In den letzten Jahren konzentrierte sie sich insbesondere auf die Belange älterer Frauen, die unter Einsamkeit leiden. Dies war ein speziell wichtiges Thema für sie, und sie leitete den Arbeitskreis Mobilität des Seniorenrats mit großem persönlichen Einsatz. Die Vorsitzende des Seniorenrats, Susanne Asche, würdigte Weinbörners Arbeit und beschrieb sie als „eine engagierte Streiterin für die Teilhabe der Menschen über 60 Jahre“, deren Verlust eine große Lücke hinterlässt.
Der Nachricht über ihren Tod ging eine lange und mutige Auseinandersetzung mit einer schweren Krankheit voraus, die sie bis zu ihrem letzten Atemzug mit stoischer Geduld und Entschlossenheit ertrug. Ihr Tod im Hospiz in Essen-Steele hat eine Welle der Trauer hinterlassen, nicht nur unter den Mitgliedern des Seniorenrats, sondern auch in der gesamten Gemeinschaft, die von ihren Taten profitiert hat.
„Christine wird in unser aller Herzen bleiben“, sagte Asche, als sie die Nachricht über Weinbörners Tod verbreitete. Die zahlreichen Ehrungen und Nachrufe bezeugen die positive Wirkung, die sie in ihrem persönlichen und beruflichen Umfeld hatte. In den Abschiedsworten wurde deutlich, welch großartige Menschenrechtsaktivistin sie war, die sich unermüdlich für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung stark machte. Der Seniorenrat plant, ihr Andenken und ihr Engagement für die Gemeinschaft weiterhin zu würdigen und ihre Ideen für eine bessere Gesellschaft voranzutreiben, als Hommage an ihr Lebenswerk und ihren unermüdlichen Einsatz.
Die Hintergründe zu diesen bemerkenswerten Entwicklungen und ihrem unvergesslichen Erbe sind im Artikel von www.lokalkompass.de nachzulesen.