Am 20. September 2024, genau zehn Jahre nach seiner Amtseinführung als Erzbischof von Köln, besuchte Rainer Maria Kardinal Woelki eine besondere Bildungseinrichtung im Kölner Stadtteil Kalk. Anlässlich seines Jubiläums entschloss sich der Kardinal, statt großartiger Feierlichkeiten einen Tag mit den Schülern der Grundschule sowie der neu gegründeten Gesamtschule zu verbringen, welche beide Teil des von ihm initiierten „Bildungscampus“ sind.
Kardinal Woelki wollte seinen Ehrentag in einem bedeutsamen Rahmen gestalten, der weder pompös noch festlich war, sondern vielmehr seine echten Vorlieben widerspiegelte. „Ich habe einige Interviewanfragen zu meinem Jubiläum bekommen, aber ganz ehrlich: Es bedeutet mir nicht viel. Mein Fokus liegt heute darauf, meine Aufgaben als Bischof zu erfüllen und zu sehen, wie wir in Kalk Chancengleichheit und Integration vorantreiben können“, äußerte sich Woelki zu seinen Plänen an diesem Tag.
Besonderer Besuch
Um den Kindern eine Freude zu machen, brachte der Erzbischof eine erfrischende Überraschung mit: für jedes Kind ein Eis. Dieser kleine Akt sorgte für strahlende Gesichter und eine fröhliche Atmosphäre. Die Gespräche, die daraufhin zwischen Woelki und den Schülern entstanden, waren lebhaft und aufschlussreich. Die Kinder fragten ihn, warum er sich für den Beruf entschieden hatte, was genau die Aufgaben eines Kardinals umfassen und ob er Freude an seiner Arbeit empfinde. Woelki erklärte, dass er Menschen sehr mag und dass es ihm am meisten Freude bereite, den Menschen zu vermitteln, dass sie von Gott geliebt werden und dass das Leben eine tiefere Bedeutung besitzt.
Die Neugier der Kinder ging allerdings über spirituelle Themen hinaus. Viele Fragen drehten sich um persönliche Vorlieben: Ob Kardinal Woelki verheiratet sei, ob er den Papst kenne oder was zu seinen Lieblingsspeisen und Automarken gehöre. Diese ehrliche und unbefangene Art der Kommunikation verdeutlichte, dass der Kardinal nicht nur in einem geistlichen, sondern auch in einem menschlichen Sinne mit den Kindern interagiert.
Woelki betonte die Wichtigkeit der Bildungsmaßnahmen in Kalk und wie diese gemeinsam mit der Stadt aktiv gestaltet werden. „In der Stadtteilschule fördern wir nicht nur Bildung, sondern auch das Zusammenleben – unabhängig von sozialem oder kulturellem Hintergrund“, erklärte er weiter, was die Vision hinter dem Bildungscampus zur Sprache brachte. Ein wichtiger Bestandteil seiner Mission sei es, Möglichkeiten zu schaffen, die es allen Kindern erlauben, ihr Potenzial zu entfalten, unabhängig von ihren Ausgangsbedingungen.
Die Kinder wiederum zeigten großes Interesse am Leben des Kardinals. „Wie oft trägst du eigentlich diese ‚Klamotten‘?“ fragten sie. Woelki lächelte und erklärte, dass die Kleidung Teil seines Berufes sei, aber er auch gerne mit normalen Sachen beeindruckt.
Durch diesen lebendigen Austausch klärte der Kardinal nicht nur seine Aufgaben und Glaubensüberzeugungen, sondern gab den Kindern auch wertvolle Einblicke in seine persönliche Sicht auf das Leben und seine Arbeit. Die Besuche solcher Einrichtungen sind für ihn nicht nur eine Pflicht, sondern eine Herzensangelegenheit. Die Begegnung mit den jungen Menschen kann als ermutigender Moment für sie, aber auch für Woelki selbst angesehen werden.
Die Erziehung und Bildung in der heutigen Zeit spielen eine entscheidende Rolle, und der Bildungscampus in Kalk stellt ein hervorragendes Beispiel dafür dar, wie Kirche und Gesellschaft zusammenarbeiten können, um positive Veränderungen zu bewirken. Mehr Informationen zu den Themen, die an diesem Tag angesprochen wurden, sind auf www.erzbistum-koeln.de zu finden.