Die Preise an den Tankstellen ziehen wieder an. Nach einer längeren Phase des Rückgangs sind die Kosten für Diesel und Benzin erstmals seit Juli gestiegen. Laut dem Automobilclub ADAC lag der Durchschnittspreis für einen Liter Benzin E10 in Deutschland bei 1,643 Euro, was einen Anstieg um 0,7 Cent im Vergleich zur Vorwoche bedeutet. Auch der Dieselpreis stieg um 0,4 Cent auf 1,534 Euro pro Liter.
Ein wesentlicher Grund für diese Preiserhöhung sind die steigenden Rohölpreise, die sich von weniger als 70 US-Dollar pro Barrel Brent entfernen. Es wird vermutet, dass Maßnahmen zur Konjunkturbelebung in China sowie die Verschärfung des Nahost-Konflikts zu dieser Entwicklung beigetragen haben. Diese Faktoren beeinflussen nicht nur den Markt, sondern auch die weltweiten Ölpreise und damit die Kraftstoffpreise direkt.
Ölproduktion und ihre Auswirkungen
Saudi-Arabien plant, seine Ölproduktion wieder zu erhöhen, was überraschend ist, da das Land bereit ist, auf das zuvor angestrebte Ziel von 100 US-Dollar pro Barrel zu verzichten. Berichten der Financial Times zufolge könnte eine Erhöhung der Produktion und dementsprechend niedrigere Ölpreise der russischen Wirtschaft schaden, die weiterhin unter den Bedingungen des Ukraine-Kriegs leidet.
Ein Effekt dieser Preiserhöhungen zeigt sich bereits: Am 26. September fielen die Ölpreise um mehr als drei Prozent. Dies könnte als direkte Reaktion auf die wechselnden Produktionsbedingungen interpretiert werden. Die Entscheidung von Saudi-Arabien stellt einen Gegensatz zu den strategischen Entscheidungen der OPEC dar, die eine Produktionssenkung favorisiert hatten, um die Preise auf einem hohen Niveau zu halten.
Regionale Preisschwankungen
Besonders interessant sind die Unterschiede bei den Spritpreisen innerhalb der Region. In Köln variieren die Diesel- und Benzinpreise erheblich. Laut dem Vergleichsportal Clever Tanken war die billigste Tankstelle in Köln, die Jäger-Tankstelle in Mülheim, mit einem Dieselpreis von 1,45 Euro pro Liter die günstigste. Super E10 war ebenfalls relativ günstig in Köln, an den BFT-Tankstellen mit einem Preis von 1,58 Euro pro Liter.
Im Umland von Köln sind die Preise jedoch oft noch attraktiver. In einer Umkreis von 25 Kilometern um Köln war der Benzinpreis beispielsweise in Bergisch Gladbach mit 1,54 Euro und in Widdig sowie Bonn mit 1,55 Euro günstiger als in der Stadt selbst. Bei Diesel war Kerpen mit einem Preis von 1,43 Euro je Liter der günstigste Standort zu diesem Zeitpunkt.
ADAC-Experten empfehlen Autofahrern, die Tankzeiten strategisch zu planen. Am Abend, zwischen 18 und 20 Uhr, sind die Spritpreise im Vergleich zu den Morgenstunden häufig günstiger. Diese Preisdynamik zeigt sich, da oftmals die Preise morgens am höchsten sind und danach bis zum Abend tendenziell fallen.
Insgesamt zeigt sich ein Bild, das von Preisschwankungen und Marktstrategien geprägt ist. Die Entwicklungen auf dem Ölmarkt sowie die lokalen Preisunterschiede werden auch in den kommenden Wochen weiter beobachtet, insbesondere im Hinblick auf die bereits angekündigte Produktionssteigerung Saudi-Arabiens.