Die Kölner Taxiunternehmen stehen unter Druck, während sie auf eine angekündigte Tariferhöhung reagieren. Besonders die Fahrerschaft des Taxi Ruf hat große Bedenken bezüglich der Auswirkungen dieser steigenden Preise auf ihre Existenz. Ab dem 1. Februar 2025 soll der Kilometerpreis für Fahrten von 2,60 Euro auf 2,80 Euro angehoben werden, während sich der Preis ab dem siebten Kilometer von 2,20 Euro auf 2,40 Euro erhöhen wird. Die Grundgebühr für Wartezeiten bleibt jedoch unverändert bei 0,50 Euro pro Minute.
Angesichts einer durchschnittlichen Fahrstrecke von sieben Kilometern und einer Wartezeit von vier Minuten steigen die Kosten einer Taxifahrt von 25,10 Euro auf 26,50 Euro. Das macht das Taxifahren in Köln insgesamt teurer. Diese Entwicklung sorgt nicht nur für Unmut, sondern führt auch zu einem klaren Protest von Taxi Ruf, der etwa 90 Prozent der lokalen Taxiunternehmer vertritt. Vorstand Aleksandar Dragicevic äußerte sich im Gespräch mit EXPRESS.de kritisch gegenüber der Preiserhöhung.
Hintergründe und Forderungen von Taxi Ruf
Dragicevic empfiehlt dringende Maßnahmen, um das Kölner Taxigewerbe zu stabilisieren. Insbesondere die Festlegung von Mindestpreisen für Gelegenheitsverkehr, wie es beispielsweise bei Uber der Fall ist, soll dem anhaltenden Preisdumping entgegenwirken. „Solange die Stadtverwaltung keine Schritte unternimmt, um den unlauteren Wettbewerb zu regulieren, wird eine Tariferhöhung kontraproduktiv sein und den Trend zur Abwanderung in das weniger regulierte Mietwagengewerbe verstärken“, warnt Dragicevic.
In einer internen Umfrage unter den Mitgliedern von Taxi Ruf sprachen sich rund 70 Prozent gegen die Tariferhöhung aus, auch wenn viele in einer akuten wirtschaftlichen Notlage stecken. Die Taxiunternehmer betonen, dass eine Anpassung der Tarifstruktur sinnvoll wäre, jedoch nur unter der Bedingung, dass vorherige Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen umgesetzt werden.
Die Taxi Ruf-Vertreter fordern von der Stadtverwaltung die Einführung von Mindestpreisen für Mietwagen gemäß Paragraf 51a des Personenbeförderungsgesetzes sowie die Einführung von Festpreisen und Tarifkorridoren für bestellte Fahrten. Zudem sollen die Mietwagenbetriebe strenger überwacht werden, insbesondere in Bezug auf die Einhaltung des Mindestlohngesetzes, um faire Wettbewerbsbedingungen zu ermöglichen.
Die geplante Preiserhöhung erfordert nun die Zustimmung des Stadtrats. Zuvor wurde der Taxitarif zuletzt am 1. September 2022 angehoben.