Köln hat mit einem wachsenden Müllproblem zu kämpfen, das den Stadtbewohnern und den zuständigen Behörden zunehmend Sorgen bereitet. Trotz aller Bemühungen bleibt der Schmutz in den Straßen und den öffentlichen Bereichen ein ernsthaftes Thema. Im Rahmen eines Engagements, um das Bewusstsein für dieses Problem zu schärfen, starteten die Stadt Köln und die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) im August die Kampagne „Haltet Köln sauber!“. Plakate und Social-Media-Kampagnen sollen den Einwohnern die Bedeutung der richtigen Abfallentsorgung näherbringen. Überdies werden sogenannte „City Scouts“ durch Köln ziehen, um Informationen zur ordnungsgemäßen Müllentsorgung zu verbreiten.
Das Ausmaß des Problems wird durch eine bundesweite Umfrage von t-online deutlich, an der über 25.000 Menschen teilnahmen. Köln schneidet in diesem Ranking der dreckigsten deutschen Großstädte mit über 300.000 Einwohnern besonders schlecht ab und belegt den dritten Platz. Laut den Umfrageergebnissen sehen 7,3 Prozent der Befragten Köln als die dreckigste Stadt Deutschlands. An der Spitze steht Berlin mit 44,9 Prozent, gefolgt von Duisburg, wo 8,3 Prozent der Stimmen gemeldet wurden.
Zunehmendes Littering und illegale Müllentsorgung
Ein besonderer Punkt der Besorgnis ist das illegale Abladen von Müll, auch bekannt als „Littering“. Dieses Problem hat in den letzten Jahren massiv zugenommen, wie Cordula Beckmann, Pressesprecherin der AWB, erklärt. Die Meldungen über Littering haben sich nahezu verdoppelt, mit fast 20.000 Meldungen im Jahr 2023 allein. Diese unerlaubte Müllentsorgung kostet die Stadt jährlich rund 13 Millionen Euro.
Um die Dimension des Problems greifbarer zu machen: Erst Mitte September hat das Kölner Rhein-Aufräum-Kommando, eine Gruppe freiwilliger Helfer, 1.517 Kilo Müll entlang des Rheinufers eingesammelt. Im laufenden Jahr kamen bereits mehr als elf Tonnen an Müll zusammen. Die Problematik wird nicht nur von den städtischen Behörden, sondern auch von Bürgern wahrgenommen, die einen direkten Einfluss auf den Zustand ihrer Umgebung haben. Wer Zigarettenkippen, Verpackungen oder Kaugummis achtlos in die Stadt wirft, trägt erheblich zu den hygienischen Missständen bei.
Doch unter den verschiedenen Stadtteilen Kölns gibt es Unterschiede in der Sauberkeit, und t-online möchte herausfinden, wo genau der schlimmste Zustand herrscht. In einer Umfrage haben die Leser die Möglichkeit, zwischen den neun Stadtbezirken zu wählen, um den dreckigsten Stadtteil zu benennen. Erste Ergebnisse der Umfrage werden in der kommenden Woche veröffentlicht und dürften Aufschluss darüber geben, in welchem Viertel der Müll am meisten zur Schau steht.
Diese nicht repräsentative Umfrage erfasst die Meinungen von t-online-Lesern und umfasst alle deutschen Großstädte mit über 300.000 Einwohnern, von Berlin mit 3,6 Millionen bis zu Karlsruhe mit 313.000. Die Tatsache, dass über 25.500 Stimmen abgegeben wurden, verdeutlicht das hohe Interesse an der Sauberkeit der Stadt.
Die städtischen Behörden, die bereits durch die Kampagne „Haltet Köln sauber!“ aktiv gegen die Verschmutzung vorgehen, sehen sich also in der Pflicht, sowohl die Bürger als auch die vierwändigen „City Scouts“ für eine bessere Abfallentsorgung zu sensibilisieren und die grauenhaften Zustände in manchen Stadtbezirken anzugehen. Das Engagement und die Bereitschaft der Kölner, aktiv zu einem besseren Stadtbild beizutragen, könnten entscheidend sein, um die angespannte Situation zu verbessern.
Wie wichtig diese Aktionen sind, zeigt sich auch im Kontext der stetig steigenden Zahl von Littering-Meldungen und der damit verbundenen finanziellen Belastung für die Stadt. Der Aufruf zur späteren Abstimmung durch t-online könnte hierbei ein kleiner, aber wichtiger Schritt zur Schärfung des Bewusstseins sein, in welchem Viertel in Köln die Bürger am dringendsten zusammenarbeiten müssen, um ein sauberes und angenehmes Stadtbild zu schaffen.
Für weitere Informationen zu den Umfrageergebnissen und der aktuellen Lage der Müllentsorgung in Köln, siehe den Bericht auf www.t-online.de.