Im Kölner Stadtbezirk Kalk herrscht Alarmstimmung: Die Kriminalität schießt in die Höhe, und der Drogenhandel blüht dank organisierter krimineller Strukturen in der Region. Claudia Valter, eine Polizistin, die anonym bleiben möchte, warnt: „Die Lage dort ist katastrophal, hier droht ein ganzer Stadtbezirk zu kippen“, so berichtete der Kölner Stadt-Anzeiger. Im vergangenen Jahr stiegen die Drogendelikte in Kalk um alarmierende 70 Prozent, mit 813 Anzeigen. Vor allem die Straßen Kalk-Mülheimer- und Kalker Hauptstraße sind Zentren dieser illegalen Aktivitäten, wo Drogen aus Cafés verkauft werden.
Die Polizei hat bereits mehrere Razzien durchgeführt, aber der Erfolg ist begrenzt. „Diese Leute führen in ihren Lokalen eine komplexe Überwachungstechnik“, erklärt ein Insider, was die Festnahme von Verdächtigen erschwert. Immer wieder wurde von Spähern gesprochen, die Dealer rechtzeitig warnen und so eine effektive Verhaftung verhindern. In dieser brutalen Unterwelt sind Drogenverstecke clever eingerichtet, etwa durch das Entfernen von Mörtel zwischen Ziegeln. Laut Informationen des Polizei Köln ist die Kalker Hauptstraße auch unter ständiger Beobachtung durch Videokameras, um den Drogenhandel zu unterbinden.
Die Polizei betont klare Schritte zur Kriminalitätsbekämpfung; in einem starken Einsatz wurden kürzlich 163 Personen und mehrere Cafés kontrolliert. Obwohl die Ermittlungsbehörden die großen Spieler der Szene kennen, bleibt die Frage nach der Kontrolle über diese krisenhafte Situation unbeantwortet. Die Gewalt geht einher mit der Drogenkultur, exemplarisch dokumentiert durch Mordfälle unter rivalisierenden Gangmitglieder, die in der Gegend nicht unüblich sind. Der Kölner Kripochef Michael Esser räumt ein: „Die Lage ist schwierig“, man arbeite jedoch an gezielten Einsätzen gegen die Drogenszene.