Die Kölner Polizei ist gegenwärtig damit beschäftigt, mehrere Angriffe auf eine Bürogemeinschaft von Gerichtsvollziehern im Stadtteil Pesch zu untersuchen. In den vergangenen Wochen gab es diverse vandalistische Übergriffe, bei denen beispielsweise Buttersäure an die Wände des Gebäudes geschmiert wurde. Dies ist ein schwerwiegendes und unangenehmes Problem, denn Buttersäure hat nicht nur einen sehr unangenehmen Geruch, sondern kann auch die Materie dahinter schädigen. Neben der Buttersäure kam es auch zu weiteren niederträchtigen Taten: So wurde Motoröl auf die Eingangstür geschüttet, und ein Türschloss wurde mit Sekundenkleber unbrauchbar gemacht. In einer besonders dreisten Aktion wurde massenweise Schaum vor dem Gebäude verteilt.
Die Sprecherin des Amtsgerichts, Denise Fuchs-Kaninski, bestätigte die Übergriffe auf Anfrage und stellte klar, dass derartige Vorfälle gegen die Bürogemeinschaft der Gerichtsvollzieher gerichtet sind. In dem betroffenen Gebäude sind neben den Büros der Gerichtsvollzieher auch Arztpraxen ansässig. „Wir verurteilen jegliche Form von Übergriffen auf Gerichtsvollzieher und Gerichtsvollzieherinnen“, erklärte die Sprecherin.
Sicherheitsvorkehrungen wurden aufgrund der Vorfälle verstärkt. Der Vermieter hat, nachdem die Angriffe zunahmen, eine Sicherheitskraft engagiert, um die Lage zu beobachten. In der Nacht zum Freitag wurde die Sicherheitskraft dann auf einen Verdächtigen aufmerksam, der mit Motoröl und Buttersäure ausgestattet war. Als die Polizei eintraf, kam es zu einem kurzen Handgemenge, wobei der Verdächtige jedoch entkommen konnte.
Solche Vorfälle werfen einen Schatten auf die Sicherheit der Gerichtsvollzieher, ein Thema, das immer wieder auf die Agenda kommt. Im Dezember 2023 wurden unter großem Medieninteresse Schutzwesten an die Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts übergeben, eine Maßnahme, die offenbar schon längst überfällig war. Auch die Bereitstellung von Reizstoff-Sprühgeräten steht noch aus; die Einführung dieser Sicherheitsmaßnahmen ließ bis dato auf sich warten.
Die Übergriffe auf Gerichtsvollzieher symbolisieren einen besorgniserregenden Trend in der Sicherheit innerhalb des Justizsystems. Dies fordert nicht nur ein Umdenken in Bezug auf die Sicherheitsprotokolle, sondern auch eine breite Diskussion über den Schutz derjenigen, die für die Durchsetzung von Gesetzen und Verordnungen verantwortlich sind. Die zunehmende Gewalt gegen Amtsträger ist ein ernstzunehmendes Anliegen, das nicht nur die unmittelbetroffenen Berufsleute, sondern auch die breite Bevölkerung beschäftigt. Eine gründliche Aufklärung und Verurteilung solcher Taten ist unabdingbar, um den Rechtsstaat zu wahren und die Sicherheit des öffentlichen Dienstes zu gewährleisten.
Für detailliertere Informationen zu den Vorfällen sowie zur allgemeinen Sicherheitslage der Gerichtsvollzieher in Köln, siehe den aktuellen Bericht auf www.rundschau-online.de.