In einer Partie, die mehr Mühe als Glanz bot, hat Bayer Leverkusen seine Mission Titelverteidigung im DFB-Pokal fortgesetzt. Die Werkself von Trainer Xabi Alonso trat gegen den Viertligisten FC Carl Zeiss Jena an und konnte sich letztendlich mit einem knappen 1:0 durchsetzen. Doch bei diesen dreipunktigen Erfolg in der ersten Runde war von der gewohnten Dominanz der Leverkusener wenig zu spüren.
Vor 15.000 Zuschauern im Ernst-Abbe-Sportfeld kämpften die Gäste aus dem größeren Fußballbetrieb um Wirkung, während Jena als ungeschlagener Tabellenführer der Regionalliga Nordost vor allem eines im Sinn hatte: keine schnellen Gegentore zu kassieren. Diese Strategie erwies sich als sehr effektiv, da die Leverkusener Offensivversuche oft ins Leere liefen. Obwohl Amine Adli bereits in der 16. Minute den Pfosten traf, war dies in der Folge nur eine nebensächliche Episode.
Analysen der Gesänge und Spielweise
Die Zuschauer wurden nicht nur Zeugen eines mühevollen Spiels, sondern auch von spöttischen Gesängen an die Leverkusener gerichtet. „Und ihr wollt Deutscher Meister sein?“, wurde von den Fans skandiert. Trotz des Engagements von Patrik Schick und erneutem Pfostenschuss von Adli in der 31. Minute blieb Bayer Blass und hatte Schwierigkeiten, den Ball im Netz unterzubringen. Die beste Gelegenheit im ersten Durchgang hatten jedoch die Gastgeber: Cemal Sezer hätte in der 42. Minute die Geschichte ordentlich aufmischen können, trat aber über den Ball.
Ein Tor für Jena hätte bedeutende historische Dimensionen gehabt, schließlich konnten sie in den letzten Duellen gegen Leverkusen nicht einmal ein Tor erzielen. Die Ergebnisse aus den Begegnungen von 1992 und 2012 mit 0:2 und 0:4 waren für die Thüringer schmerzlich, und sie waren heute in der Lage, diese Geschichte zu ändern.
Der entscheidende Moment
Nach einer wenig inspirierenden ersten Halbzeit reagierte Trainer Alonso und brachte Alejandro Grimaldo, was sich als strategischer Schachzug herausstellen sollte. Nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff, in der 52. Minute, köpfte Jonas Hofmann eine präzise Flanke des Spaniers zum 1:0. Doch die Jenaer ließen sich von diesem Rückstand nicht entmutigen und attackierten weiterhin mutig. In der 65. Minute hatte Kay Seidemann die Möglichkeit zum Ausgleich, scheiterte jedoch.
Der Leverkusener Trainer, nun gezwungen zu reagieren, wechselte zusätzlich Schlüsselspieler wie Florian Wirtz und Granit Xhaka ein, um das Spiel seiner Mannschaft zu beleben. Dennoch war es ein Spieler aus Jena, Nils Butzen, der in der 77. Minute gefährlich nah an einem Treffer war, aber wie viele seiner Mitspieler nicht präzise genug zielen konnte. In der Nachspielzeit hatte der Jenaer Hamza Muqaj sogar die große Chance, das Unentschieden zu erzielen, schoss jedoch aus kurzer Distanz über das leere Tor und ließ damit die Werkself jubeln.
– NAG