Heinsberg

Beratungsstelle in Hückelhoven: Hilfe bei Schwangerschaft und Familienplanung

Die Awo-Schwangerschaftsberatung in Hückelhoven verzeichnete 2023 mit 502 Ratsuchenden und 1234 Beratungskontakten eine hohe Nachfrage, insbesondere bei Frauen in Schwangerschaftskonflikten, und bietet umfassende Unterstützung zu Themen wie Familienplanung und soziale Hilfen.

Die Awo-Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte in Hückelhoven spielt eine entscheidende Rolle für viele Bürgerinnen und Bürger im Kreis Heinsberg, die Fragen zu Schwangerschaft, Familienplanung und Sexualität haben. Die Beraterinnen Birgit Goertz und Ute Küppers sowie das Sekretariatsteam, bestehend aus Heike Philippen und Marina Becker, stehen den Ratsuchenden mit umfangreichen Informationen und Unterstützung zur Seite.

Im laufenden Jahr 2023 verzeichnete die Beratungsstelle eine immense Nachfrage mit insgesamt 1234 Beratungskontakten, die von 502 Ratsuchenden initiiert wurden. Besonders bemerkenswert ist, dass 34 Prozent, also 170 der beratenen Personen, einen Migrationshintergrund aufweisen. Ein Bedarf an Informationen über Unterstützungsangebote für Schwangere und rechtliche Rahmenbedingungen ist offensichtlich, was den Stellenwert der Beratungsstelle unterstreicht.

Vielfältige Beratungsangebote

Die angebotenen Beratungen decken ein breites Spektrum ab. Bei 328 der 502 Beratungsanfragen war eine Schwangerschaft oder die bevorstehende Geburt eines Kindes der Anlass. Die Ratsuchenden erhalten wichtige Informationen über familiäre Hilfen, soziale Unterstützungen und rechtliche Aspekte, die für Schwangere von Bedeutung sind. Dazu gehören unter anderem die relevanten Informationen zum Kindschaftsrecht und zum Mutterschutzgesetz.

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Ein besonderer Schwerpunkt liegt auch auf der sogenannten Pflichtberatung. Diese ist erforderlich, wenn Frauen einen Schwangerschaftsabbruch in Betracht ziehen. Laut Birgit Goertz war 2023 der häufigste Grund für einen möglichen Abbruch die berufliche oder Ausbildungssituation der Frauen. Darüber hinaus spielen auch psychische Gesundheitsfragen und partnerschaftliche Schwierigkeiten eine wesentliche Rolle.

Die Beratungsstelle ist von Montag bis Freitag zwischen 8 und 16 Uhr geöffnet, um vielen Ratsuchenden gerecht zu werden. Für Berufstätige gibt es die Möglichkeit, auch nach Feierabend, montags und donnerstags bis 18 Uhr, Termine zu vereinbaren. Ein zusätzlicher Vorteil ist das vielseitige Beratungsangebot, das neben persönlichen Gesprächen auch telefonische und E-Mail-Kontakte sowie Videoberatungen umfasst. Zudem bieten die Beraterinnen Hausbesuche an und begleiten Ratsuchende zu Behörden, um eine ganzheitliche Unterstützung zu gewährleisten.

Wichtigkeit und Auswirkungen der Beratung

Die Awo-Beratungsstelle lässt sich nicht nur als Anlaufstelle für Einzelpersonen begreifen, sondern sie repräsentiert auch einen wichtigen gesellschaftlichen Trend zur Stärkung der Rechte von Frauen und zur Sicherstellung eines umfassenden Informationsangebots. Die Tatsache, dass ein erheblicher Teil der Ratsuchenden einen Migrationshintergrund hat, zeigt auch, dass die Beratungsstelle in der Lage ist, den vielfältigen kulturellen Herausforderungen zu begegnen, die mit Schwangerschaft und Familienplanung einhergehen.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Beratungsstelle nicht nur individuelle Einzelfälle bearbeitet, sondern auch dazu beiträgt, übergreifende Themen wie Rechte und Unterstützung im Rahmen von Schwangerschaften und Familienplanung ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Dies ist besonders wichtig in einem gesellschaftlichen Kontext, in dem Frauen oft vor schwierigen Entscheidungen stehen und Unterstützung dringend benötigen.

Die Awo-Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte, Familienplanung und Sexualität im Kreis Heinsberg bietet nicht nur rechtliche und soziale Beratung an, sondern auch Unterstützung in emotionalen und psychologischen Belangen. Mit einer individuellen und einfühlsamen Herangehensweise bemühen sich die Beraterinnen Goertz und Küppers, auf die spezifischen Bedürfnisse jeder Ratsuchenden einzugehen. Diese umfassende Beratung ist entscheidend, da viele der Themen, die im Kontext von Schwangerschaft und Familienplanung auftreten, tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben der Frauen haben.

Besonders in der aktuellen Zeit, in der gesellschaftliche und wirtschaftliche Unsicherheiten zunehmen, spielen solche Beratungsangebote eine vital wichtige Rolle. Im Falle von ungewollten Schwangerschaften sind Frauen oft mit schwerwiegenden Entscheidungen konfrontiert, die weitreichende Konsequenzen für ihre Zukunft haben können. Das Team der Beratungsstelle arbeitet kontinuierlich daran, den Zugang zu Informationen und Hilfen zu verbessern.

Beratungsstatistiken und deren Bedeutung

Die Zahlen aus den Beratungsakten reflektieren nicht nur die Inanspruchnahme der Dienste, sondern auch gesellschaftliche Trends. Die Tatsache, dass 34 Prozent der Ratsuchenden einen Migrationshintergrund haben, bestätigt die Diversität im Kreis Heinsberg und weist auf die Notwendigkeit hin, Beratungsangebote auch kulturell sensibel zu gestalten. Zudem ist der hohe Anteil von Frauen, die aufgrund ihrer beruflichen Situation einen Schwangerschaftsabbruch in Betracht ziehen, ein Alarmzeichen für soziale und ökonomische Ungleichheiten.

Das Verständnis für diese statistischen Daten ist wichtig, um gezielte politische Maßnahmen zu ergreifen, die die Lebenssituation der Betroffenen verbessern können. Programme zur Unterstützung von Frauen in der Ausbildung oder Ausbildungsgänge, die Schwangerenflexibilität bieten, könnten einen positiven Einfluss haben und die Zahl der Beratungsanfragen reduzieren.

Rechtliche Rahmenbedingungen

In Deutschland gibt es verschiedene rechtliche Rahmenbedingungen, die die Beratung von Schwangeren und Frauen in Konfliktsituationen lenken. Die Beratungsstelle erfüllt die gesetzlich vorgeschriebene Pflichtberatung gemäß § 219 StGB, was bedeutet, dass Frauen über alle Optionen informiert werden müssen, bevor sie einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung ziehen. Diese gesetzlichen Vorgaben sollen sicherstellen, dass Frauen in ihrer Entscheidungsfindung umfassend unterstützt werden und alle relevanten Informationen erhalten.

Zudem wird in der Beratung auch auf finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten hingewiesen, wie etwa das Mutterschaftsgeld, Elterngeld oder Kindergeld. Diese Aspekte sind entscheidend, um Frauen eine informierte Entscheidung zu ermöglichen und ihre finanzielle Sicherheit während und nach der Schwangerschaft zu gewährleisten. Somit zeigt die Awo-Beratungsstelle nicht nur soziale Verantwortung, sondern trägt auch zu einer informierten und empowernden Gesellschaft bei.

– NAG

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