In den letzten Tagen hat Portugal mit verheerenden Waldbränden zu kämpfen. In der Zeitspanne von Sonntag bis Dienstag sind bereits vier Todesopfer zu beklagen, während 40 weitere Personen verletzt wurden. Diese erschreckenden Zahlen wurden vom nationalen Zivilschutz (ANEPC) in einer aktuellen Bilanz gemeldet. Über 5.000 Feuerwehrleute, Zivilschutzkräfte und Soldaten sind im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen, die derzeit in 23 größeren Brandgebieten im Norden und Zentrum des Landes wüten. Unterstützt werden sie dabei von 21 Löschflugzeugen und Hubschraubern, die für eine effektive Bekämpfung der Zerstörung sorgen sollen.
Die Lage verschlechterte sich drastisch, wodurch die Behörden den Waldbrandalarm, der ursprünglich nur bis Dienstagabend galt, bis Donnerstagabend verlängert haben. Die Waldbrände haben in nur 48 Stunden mehr als 10.000 Hektar Natur verwüstet – das entspricht etwa der Fläche der Nordseeinsel Sylt. Ministerpräsident Luís Montenegro warnte die Bevölkerung vor einer harten Zeit, die noch bevorsteht.
Besonders betroffene Regionen
Der schwerste Schaden wurde im Distrikt Aveiro, etwa 50 Kilometer südlich von Porto, verzeichnet. Dort fanden drei der vier Todesopfer ihr Ende: Ein Feuerwehrmann und ein Zivilist erlitten jeweils einen Herzinfarkt während der Löscharbeiten, während ein Forstarbeiter im Wald vom Feuer überrascht wurde. Außerdem wurde im angrenzenden Distrikt Viseu die Leiche einer 83-jährigen Frau gefunden.
Die Brände haben in mehreren Gemeinden der Region wie Albergaria-a-Velha und Sever do Vouga großen Schaden angerichtet. Dort sind zahlreiche Gebäude sowie Fahrzeuge den Flammen zum Opfer gefallen, und über 100 Menschen wurden aus Risikogebieten in Sicherheit gebracht. Der Verdacht auf Brandstiftung schwebt über dem Fall, da bereits vier Personen festgenommen wurden, wobei noch unklar ist, ob diese Festnahmen in Zusammenhang mit den aktuellen Bränden stehen.
Aufgrund der Brände sind mehrere Autobahnen sowie Landstraßen weiterhin teilweise gesperrt. Der öffentliche Verkehr, d.h. sowohl Zug- als auch Fernbusverbindungen, ist stark beeinträchtigt. Der Rauch hat die Sicht in der Regionalhauptstadt Aveiro und weiteren angrenzenden Gemeinden beeinträchtigt. Die Bevölkerung wird gebeten, zu Hause zu bleiben und den Wasserverbrauch zu minimieren.
Um die Löscharbeiten zu unterstützen, haben EU-Partnerländer umgehend auf einen Hilferuf aus Lissabon reagiert und insgesamt acht Löschflugzeuge bereitgestellt, darunter Maschinen aus Spanien, Italien, Frankreich und Griechenland. Diese schnelle Hilfe ist entscheidend, um das Ausmaß der Zerstörung zu begrenzen, während die Feuerwehren weiterhin bemüht sind, die Lagen zu stabilisieren und weitere Opfer zu verhindern.
In den folgenden Tagen stehen große Herausforderungen an, und die Verantwortlichen halten die Bevölkerung weiterhin auf dem Laufenden über die Entwicklungen. Die Bemühungen, dem verheerenden Feuer Herr zu werden, sind sowohl aus humanitären als auch aus ökologischen Gründen wichtig, da die Zerstörung von Waldflächen nicht nur den Lebensraum vieler Tiere gefährdet, sondern auch die Luftqualität stark beeinflusst.
Weitere Details zu dieser sich schnell entwickelnden Situation sind in einem Bericht von www.lippewelle.de zu finden.