Hamm, 26. September 2024
In einer Welt, in der die Herausforderungen durch Klima- und Umweltschutz immer größer werden, reicht es nicht, nur darüber zu sprechen – man muss aktiv werden. Dies hat auch Hamm, hier eine Stadt im Herzen von Deutschland, erkannt und engagiert sich zunehmend für nachhaltige Lösungen. Die Stadt hat nicht nur den Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb (ASH) ins Spiel gebracht, sondern auch entschieden, internationale Partnerschaften zu fördern. So besuchte kürzlich eine Delegation aus der mexikanischen Partnerstadt Mazatlán Hamm, um sich über den Umgang mit Altkleidern und Recycling-Techniken auszutauschen.
Im Fokus der Gespräche stand insbesondere das Recyceln von alten Textilien. Der Leiter der Zentralen Dienste des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Kreisverband Hamm, Andreas Hölscher, stellte der Delegation die Arbeitsweise des DRK in Hamm, insbesondere in Bockum-Hövel, vor. Elliptisch betrachtet, ist das Recycling von Altkleidern ein wirklich wichtiger Schritt, um die ökologischen Herausforderungen der Textilindustrie zu bekämpfen. Es hilft, Ressourcen wie Wasser und Energie einzusparen und verringert den schädlichen CO2-Ausstoß.
Wachsende Bedeutung des Textilrecyclings
2021 wurden in Deutschland mehr als 150.000 Tonnen privater Textilmüll über Altkleidercontainer gesammelt. Ein beachtlicher Teil der Altkleider landet jedoch nicht in Recyclingprozessen, sondern wird fälschlicherweise über den Hausmüll entsorgt. „Diese Kleidung wird dann verbrannt und somit kann der Recyclingprozess nicht stattfinden“, warnte ASH-Betriebsleiter Robert Reminghorst. Ein effizienter Umgang mit Altkleidern ist entscheidend, um das potenzielle Recycling nicht zu gefährden. Deshalb sollten die Menschen ihre alten Kleidung immer über die vorgesehenen Annahmestellen wie die Container des DRK abgeben.
Diese wichtige Initiative zur Abfallvermeidung zeigt Wirkung: Das DRK hat zwischen November 2022 und Oktober 2023 über 26.000 Kleidungsstücke an Bedürftige verteilt. In Notlagen, etwa bei Überschwemmungen, bietet das DRK Unterstützung, indem sie Kleidung und Haustextilien an die Betroffenen weitergeben. „Es ist erfüllend zu sehen, dass man den Leuten helfen kann und gleichzeitig einen positiven Beitrag für die Umwelt leistet“, sagte Hölscher dazu.
Die Umsetzung von Recyclingmaßnahmen ist nicht nur in Deutschland von Bedeutung. Auch in Mexiko besteht Handlungsbedarf. Eunice Murúa Figueroa von der Delegation aus Mazatlán sprach über ihre persönlichen Erfahrungen mit dem DRK und ihrer Familie, die sich dort engagiert. „In Mexiko wird Kleidung derzeit nur in Ausnahmefällen recycelt“, berichtete sie. Es ist offensichtlich, dass der Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen Hamm und Mazatlán zur Verbesserung der Recyclingprozesse beitragen kann.
Das Projekt „Kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaften“, dem Hamm seit Mitte 2022 angehört, spielt dabei eine zentrale Rolle. Dieses internationale Vorhaben wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt und zielt darauf ab, Städte, Gemeinden und Landkreise zu vernetzen, um gemeinsam an der Agenda 2030 zu arbeiten. Die drei Jahre umfassende Initiative erlaubt es den Teilnehmern, nicht nur ihr Fachwissen zu erweitern, sondern auch Kooperationen zu fördern, die zur Lokalisation der 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) beitragen.
Dieses umfängliche Projekt wird von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) geleitet und stellt sicher, dass der Wissenstransfer zwischen den Partnerstädten gefördert wird. Durch solche internationalen Begegnungen wird die Grundlage für gemeinsame Lösungen im Bereich der Nachhaltigkeit gelegt, die nicht nur den Partnerstädten zugutekommen, sondern auch weltweit inspirierend wirken können.
Die Bemühungen, die durch diese erfolgreichen Partnerschaften entstehen, könnten einen vielversprechenden Ausblick auf zukünftige Fortschritte in der Bekämpfung einer der dringlichsten Herausforderungen unserer Zeit geben. Mit dem richtigen Fokus auf Recycling und Ressourcenschonung könnte Hamm – und letztlich auch Mazatlán – eine Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit innerhalb internationaler Gemeinschaften übernehmen.
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Besuch mexikanische Delegation beim DRK
v.l.n.r.: Jose Pablo Moreno, Eunice Murúa Figueroa, Luis Arnulfo Vargas Montes (alle Teil der Delegation aus Mazatlán), Robert Reminghorst (Betriebsleiter des Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetriebs Hamm), Uwe Sauerland (Stadt Hamm, Leiter des Büros des Rates) und Andreas Hölscher (Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Hamm, Leiter der Zentralen Dienste) bei der Besichtigung des DRK.