Die politischen Spannungen zwischen Spanien und Venezuela haben einen neuen Höhepunkt erreicht, nachdem die venezolanische Regierung Vorwürfe gegen Madrid erhoben hat. Dabei geht es um vermeintliche Pläne, die auf einen Anschlag gegen den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro abzielten. Der spanische Außenminister hat diese Anschuldigungen entschieden zurückgewiesen und betont, dass Spanien sich für eine friedliche Lösung der Krise in Venezuela einsetzt.
Wie die venezolanische Regierung berichtete, seien insgesamt sechs ausländische Staatsbürger festgenommen worden, die in einen angeblichen Anschlag auf Maduro verwickelt sein sollen. Unter den Festgenommenen befinden sich zwei Spanier, drei US-Amerikaner und ein Tscheche. Bei dieser Operation von Sicherheitskräften wurden auch über 400 Waffen beschlagnahmt, die aus den USA stammen sollen. Venezuelas Innenminister Diosdado Cabello äußerte auf einer Pressekonferenz, dass der geplante Anschlag darauf abzielte, Gewalt zu erzeugen und Venezuela zu destabilisieren.
Reaktionen aus Spanien
Die spanische Regierung ließ sich jedoch nicht einschüchtern und wies die Vorwürfe als „kategorisch falsch“ zurück. Ein Sprecher des Außenministeriums stellte klar, dass die festgenommenen Personen keine Verbindungen zum spanischen Geheimdienst CNI oder zu anderen staatlichen Institutionen hätten. Diese Feststellung soll dazu beitragen, das Vertrauen in die spanischen Institutionen zu stärken und die Vorwürfe zu entkräften.
Diese aufregenden Entwicklungen sind vor dem Hintergrund einer weiter verschlechterten Beziehung zwischen Venezuela und vielen westlichen Staaten zu sehen. Die jüngsten Präsidentschaftswahlen in Venezuela, bei denen Maduro als Sieger hervorging, wurden von der Opposition als Wahlbetrug bezeichnet. Der Oppositionskandidat Edmundo González, der die Wahl für sich beansprucht, wurde international anerkannt, während zahlreiche Länder, darunter die USA und einige lateinamerikanische Staaten, Zweifel an dem offiziellen Ergebnis äußerten. González hat vor Kurzem politisches Asyl in Spanien beantragt, nachdem gegen ihn in Venezuela Haftbefehle wegen verschiedener Anklagen erlassen wurden.
Zusätzlich zu den Festnahmen und dem Konflikt mit Spanien hat die amerikanische Regierung Sanktionen gegen mehrere hochrangige Vertraute von Maduro verhängt, die beschuldigt werden, den Wahlprozess behindert zu haben. In einer verstärkten diplomatischen Auseinandersetzung bezeichnete die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles Venezuela als „Diktatur“, was zu einem weiteren diplomatischen Vorfall führte: Venezuela zog seine Botschafterin aus Madrid zurück und forderte den spanischen Botschafter in Caracas auf, sich zu erklären.
Inmitten dieser angespannten Situation rief die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado zu weltweiten Protesten gegen die Maduro-Regierung auf. Dies unterstreicht die anhaltenden Meinungsverschiedenheiten und die Polarisierung in der politischen Landschaft Venezuelas sowie die internationale Rolle westlicher Länder in dem Konflikt.