Hagen

Hagenring feiert 100 Jahre: Kunstgeschichte neu erleben!

Erleben Sie die faszinierende Kunstgeschichte Hagen: Die Ausstellung „100 Jahre Hagenring“ im Osthaus-Museum vom 13. September bis 10. November zeigt, wie lokale Künstler und ein leidenschaftlicher Vorsitzender den Geist einer vergessenen Kunstmetropole zum Leben erwecken!

Hagen. Eine bedeutende Ausstellung feiert den 100. Geburtstag des Hagenrings und bietet eine spannende Gelegenheit, die Kunstgeschichte der Region näher kennenzulernen. Auch wenn nicht jeder mit den Namen Karl-Ernst Osthaus oder Reinhard Hilker vertraut ist, lohnt sich der Besuch aus mehreren Gründen.

Der Hagenring ist in der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt, hat aber eine tiefe Verbindung zur Kunstgeschichte. Dieser Verein wurde 1924 von Künstlern und Schriftstellern gegründet, die sicherstellen wollten, dass Hagen nicht in die Bedeutungslosigkeit abgleitet, nachdem Osthaus‘ Erben die Sammlung verkauft hatten. Der Kunstmäzen Osthaus hatte Hagen in den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zu einem Zentrum der Kunstbewegung gemacht. Sollte es nicht Osthaus’ frühen Tod während des Ersten Weltkriegs gegeben haben, wären viele bedeutende Kunstwerke vielleicht noch heute in Hagen verankert.

Die Rückkehr zur künstlerischen Blüte

Den ersten bedeutenden Grund für den Besuch der Ausstellung bietet der Blick in die Vergangenheit. Hagen war einst ein Ort künstlerischen Schaffens, eine artifizielle Metropole in Deutschland. Von 1900 bis 1921 erlebte die Stadt eine Hochphase, die geprägt war von Osthaus‘ visionärer Kunstsammlung. Zahlreiche lokale Künstler, darunter der bekannte Christian Rohlfs, hinterließen ihre Spuren in der Stadt.

Kurze Werbeeinblendung

Das Folkwang-Museum, das heute in Essen steht, war ursprünglich in Hagen beheimatet und beherbergte einige der bedeutendsten Künstler der Zeit. Dies konnte nur durch den persönlichen Einsatz Osthaus‘ und seiner Vision, Kunst für die breite Bevölkerung zugänglich zu machen, geschehen. Der Verlust dieser Sammlung an die Stadt Essen war ein herber Rückschlag für die Hagener Kunstszene, der als Kunsttrauma bezeichnet wird.

Doch die Gründung des Hagenrings markierte einen Wendepunkt. Mit der Wiederbelebung der kreativen Bestrebungen wurde der Verein zum Sprachrohr der hiesigen Künstler, die Kulturevents organisierten und Hagen wieder auf die kulturelle Landkarte bringen wollten. Ihre Bemühungen führten im Jahr 1927 zur Eröffnung eines städtischen Museums in der Villa Elbers.

Ein weiterer bedeutender Aspekt des Hagenrings ist die Botschaft vom Aufbruch und der Unerschütterlichkeit. Auch als viele Werke während der Nazi-Zeit als „entartete Kunst“ diffamiert wurden, blieben die Mitglieder des Hagenrings standhaft und kämpften für die Anerkennung ihrer Kunst. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte der Verein eine Renaissance und festigte damit Hagens Ruf als einen Ort der Innovation und Kreativität.

Diese kreative Aufbruchsstimmung bringt uns zu einem dritten Punkt: der Einfluss von Nicht-Künstlern auf die Kunstszene. Karl-Josef Steden, der seit 1993 den Hagenring leitet, ist das beste Beispiel dafür. Obwohl er kein Künstler im klassischen Sinne ist, beeinflusst seine Leidenschaft und Engagement die gesamte Kunstgemeinschaft. Er zeigt, dass jeder Einzelne, unabhängig von seinem künstlerischen Hintergrund, zur Förderung der Kunst und Kultur in einer Stadt beitragen kann.

Die aktuelle Ausstellung im Osthaus-Museum, die bis zum 10. November zu sehen ist, präsentiert 206 Werke von 34 Künstlern, die alle zum Hagenring gehören. Von beeindruckenden Gemälden über eindrucksvolle Installationen bis hin zu innovativen Skulpturen bietet die Ausstellung einen abwechslungsreichen Einblick in das künstlerische Schaffen der Region.

Die jüngste teilnehmende Künstlerin ist erst 27 Jahre alt, während der älteste Künstler 92 Jahre alt ist, was die Vielfalt und den dynamischen Charakter der Hagener Kunstszene unterstreicht. Diese Ausstellung dürfte nicht nur Kunstbegeisterte, sondern auch neugierige Besucher anlocken, die mehr über die Geschichte und Entwicklung der Kunst in Hagen erfahren möchten.

Für diejenigen, die einen echten Einblick in die Kraft und Vitalität der Hagener Kunstszene suchen, ist der Besuch der Ausstellung „100 Jahre Hagenring“ ein absolutes Muss. Es ist eine hervorragende Gelegenheit, nicht nur die Werke und das Engagement der lokalen Künstler zu entdecken, sondern auch einen Blick zurück in die glanzvollen Zeiten der Hagener Kunstgeschichte zu werfen. Die Ausstellung ist immer dienstags bis sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet, und der Eintritt ist während der gesamten Laufzeit kostenfrei.

Diese Sammlung zeugt von den Überresten eines reichen kulturellen Erbes, das es zu bewahren gilt. Indem Besucher diese Szenerie erleben, tragen sie zur Wiederbelebung und Förderung des künstlerischen Geistes in Hagen bei. Weitere Informationen sind verfügbar auf www.wp.de.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"