Ein Sheriff im US-Bundesstaat Florida hat drastische Schritte gegen die zunehmenden Drohungen von Schulmassakern ergriffen. Mike Chitwood, der Sheriff des Volusia County, kündigte an, dass er Fotos und Namen von Tätern, auch wenn sie minderjährig sind, in sozialen Medien veröffentlichen werde, um mögliche Nachahmer abzuschrecken. „Eltern, wenn ihr eure Kinder nicht erzieht, werde ich anfangen, sie zu erziehen,“ so Chitwood. Diese Warnung signalisiert eine unmissverständliche Botschaft an die Gemeinschaft.
Am Montag (Ortszeit) konkretisierte sich Chitwoods Ankündigung mit der Festnahme eines elfjährigen Schülers, der Drohungen gegen eine Schule ausgesprochen hatte. Der Sheriff veröffentlichte ein Video, in dem der Junge in Handschellen abgeführt wird, was die Schwere der Situation veranschaulicht. Der Sheriff ließ auch ein Polizeifoto des Kindes veröffentlichen, auf dem sein Name sichtbar ist. Dies geschah, nachdem der Junge behauptet hatte, seine Drohung sei nur ein Scherz gewesen. Allerdings betrachtete Chitwood die Drohung als schwerwiegendes Verbrechen. In einem Videochat hatte der Junge mit Waffen geprahlt und eine Liste von Menschen erstellt, die er angeblich töten wollte.
Hintergründe der Drohungen
Bei einer Durchsuchung des Zimmers des Jungen fanden die Polizisten eine Vielzahl von Airsoft-Gewehren und -Pistolen, gefälschte Munition, Messer, Schwerter und weitere gefährliche Gegenstände. Airsoft-Waffen, die echten Schusswaffen zum Verwechseln ähnlich sehen, feuern jedoch Plastik-Kugeln ab und sind somit nicht tödlich, dennoch können sie schmerzhafte Verletzungen verursachen.
Die Maßnahme des Sheriffs ist nicht unbegründet, denn am vergangenen Freitag erhielt die Polizei in Volusia County insgesamt 54 Hinweise auf angedrohte Schulmassaker. Diese Hinweise stellten sich zwar als falsche Alarmmeldungen heraus, doch die Folgen waren mit Kosten von rund 24.000 Dollar (nahezu 22.000 Euro) erheblich. Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 207 solcher Drohungen, was die Dringlichkeit des Problems verdeutlicht.
Appell an die Eltern
Chitwood forderte die Verantwortung der Eltern ein und betonte, dass er sicherstellen möchte, dass die Eltern ihre Rolle wahrnehmen. „Wenn ich herausfinde, dass Eltern über die Aktivitäten ihrer Kinder informiert waren und nichts unternommen haben, werde ich sie ebenfalls öffentlich anprangern,“ erklärte er. „Also, Eltern, macht euren Job: Lasst nicht Sheriff Chitwood eure Kinder erziehen. Das ist absolut lächerlich.“ Diese klare und aufrufende Botschaft richtet sich nicht nur an die Eltern, sondern auch an die Gesellschaft insgesamt, in der der Sheriff eine aktive Rolle bei der Aufklärung und Prävention solcher Vorfälle einfordert.
Die Terrorangst an Schulen ist ein ernstzunehmendes Thema in den USA, besonders vor dem Hintergrund häufiger Waffengewalt. Jüngste Ereignisse, wie der Amoklauf eines 14-Jährigen in Georgia vor weniger als zwei Wochen, bei dem vier Menschen getötet und mehrere verletzt wurden, zeigen die Gefahren, die aus solchen Drohungen resultieren können. Waffenzugang ist in den USA relativ einfach, und die Verbreitung von Schusswaffen bleibt ein drängendes Problem. Die Anstrengungen von Sheriff Chitwood, kombiniert mit der Forderung an die Eltern, ihre Kinder zu erziehen, stehen im Zentrum dieser aktuellen Debatte und der Bemühungen, die Sicherheit an Schulen zu erhöhen.
Für weiterführende Informationen zu diesem Thema können Leser die detaillierte Berichterstattung auf www.radioguetersloh.de nachlesen.