Faenza – In einer bemerkenswerten Wendung hat das Formel-1-Team Racing Bulls sich von Daniel Ricciardo, dem 35-jährigen Australier, getrennt. Dies geschieht nur sechs Grand Prix vor dem Ende der aktuellen Saison. Teamchef Laurent Mekies würdigte Ricciardo in einer Mitteilung, die den Titel «Danke Daniel» trug. Er beschrieb Ricciardo als einen wertvollen Teil des Teams, der mit seiner Erfahrung, seinem Talent und seiner fantastischen Einstellung zur Teamdynamik beigetragen hat. „Daniel ist ein wahrer Gentleman sowohl auf als auch abseits der Strecke“, so Mekies.
Die Neubesetzung des Cockpits bleibt zunächst unklar, aber es wird erwartet, dass der 22-jährige Neuseeländer Liam Lawson aus dem Red-Bull-Nachwuchs am 20. Oktober beim Grand Prix in Austin neben Yuki Tsunoda aus Japan fahren wird. Diese Entscheidung folgt auf Ricciardos enttäuschende Leistungen im Team, was die Spekulationen über seine mögliche Abkehr von der Formel 1 nährt.
Ricciardos Kampf und mögliche Zukunft
Ricciardo, der einst als Teamkollege von Sebastian Vettel bei Red Bull fuhr, war in den vergangenen Rennen hinter den Erwartungen zurückgeblieben. In einem emotionalen Moment nach dem Grand Prix von Singapur erklärte Ricciardo: „Ich habe mein Bestes gegeben, aber das märchenhafte Happy End ist nicht eingetreten.“ Im Fahrerlager schien er bereits mit dem Gedanken zu spielen, dass dies sein Abschied von der Formel 1 sein könnte. „Ich bin stolz auf das, was ich in dreizehn Jahren erreicht habe“, fügte er hinzu.
Der „Honigdachs“, wie Ricciardo oft genannt wird, feierte 2011 sein Debüt in der Formel 1 bei HRT. Nach großen Erfolgen, darunter die Zusammenarbeit mit dem viermaligen Weltmeister Vettel bei Red Bull 2014, schien seine Karriere bei McLaren 2022 zu enden. Im Sommer 2023 kehrte er ins Renngeschäft zurück und ersetzte den Niederländer Nyck De Vries beim Schwesterteam Alpha Tauri in der Hoffnung, einmal wieder ins Red Bull Cockpit zurückzukehren, wo er ursprünglich gefördert wurde.
Eine Verletzung, genauer gesagt ein Handbruch, setzte Ricciardo jedoch zunächst außer Gefecht. Sein Ersatz, Lawson, überzeugte in mehreren Rennen und holte überraschend zwei WM-Punkte, während er in Singapur neunter wurde. Dies stellte Ricciardo vor die Herausforderung, sich erneut zu beweisen, was ihm in seinem 257. Karriere-Rennen gelang: Er holte die schnellste Runde und verhinderte so, dass McLaren-Pilot Lando Norris zusätzliche Punkte sammelte.
Ein blicke auf die Zukunft der Fahrer
Blickt man in die Zukunft, ist die Situation um Ricciardo sehr ungewiss. Nur das Team Kick Sauber hat für 2025 ein freies Cockpit, das voraussichtlich an Valtteri Bottas vergeben wird. Die Rückkehr von Ricciardo in die Formel 1 könnte somit eine Frage der Zeit und der Möglichkeiten sein, die sich ihm bieten.
In Singapur hat Ricciardo möglicherweise die letzte entscheidende Runde seiner Karriere gefahren, und die Diskussion über seinen Karriereweg bleibt offen. Entlassungen in der Formel 1 sind häufig, und die Herausforderungen für Fahrer, die sich wieder ins Rennen bringen wollen, sind beträchtlich. Die Zukunft von Ricciardo steht in den Sternen, doch der Respekt und die Anerkennung für seine bisherigen Leistungen bleiben unbestritten. Der Blick zum nächsten Rennen wird zeigen, wie sich die Dinge entwickeln.
