In einer aktuellen Untersuchung hat die Zeitschrift «Öko-Test» die Qualität von Rasierseifen unter die Lupe genommen und dabei besorgniserregende Ergebnisse veröffentlicht. Die Tester analysierten 18 verschiedene Rasierseifen, die als umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichen Schaumdosen angepriesen werden. Während feste Rasierseifen in der Regel weniger Verpackungsmüll produzieren und im Vergleich zu Schaum weniger Konservierungsmittel enthalten, fanden die Tester zahlreiche bedenkliche Inhaltsstoffe.
Die Ergebnisse, die in der Ausgabe 10/2024 präsentiert wurden, zeigen, dass Duftstoffe nicht nur die Sinne ansprechen, sondern auch gesundheitliche Risiken bergen können. Besonders problematisch sind künstliche Moschus-Düfte, die in sechs der getesteten Produkte nachgewiesen wurden. Diese Stoffe, insbesondere Tonalid und Galaxolid, sind in der Kritik, da sie sich im menschlichen Fettgewebe anlagern können und den Verdacht erwecken, das Hormonsystem negativ zu beeinflussen. Darüber hinaus bauen sie sich in der Umwelt nur langsam ab.
Krebsverdächtige Stoffe und fehlende Deklaration
Ein weiterer alarmierender Befund: In einem Produkt wurde Moschus-Keton entdeckt, das in der EU als krebsverdächtig eingestuft wird. Das führt zu erheblichen Abzügen in der Gesamtbewertung. Solche Entdeckungen werfen Zweifel auf die Sicherheit der verwendeten Inhaltsstoffe.
Ein großes Problem bei der Verbraucheraufklärung ist die fehlende Deklarationspflicht für diese Moschus-Verbindungen. Hersteller sind nicht verpflichtet, diese auf der Verpackung anzugeben, sondern können sie hinter dem allgemeinen Begriff «Parfum» verbergen. Im Gegensatz dazu müssen Duftstoffe, die Allergien auslösen können, klar aufgelistet werden. Auch hier wurde ein gefährlicher Inhaltsstoff gefunden: Isoeugenol, bekannt dafür, häufig allergische Reaktionen hervorzurufen.
Trotz dieser besorgniserregenden Ergebnisse gibt es auch positive Nachrichten. Fast die Hälfte der getesteten Rasierseifen erhielt ein «gut» oder «sehr gut». Fünf Produkte konnten sich die Bestnote «sehr gut» sichern. Dies zeigt, dass es durchaus Alternativen gibt, die sowohl umweltfreundlich als auch sicher für den Nutzer sind. Die «Speick Men Active Rasierseife», die als Preissieger ausgezeichnet wurde, kostet pro 100 Gramm 7,13 Euro und hat sich als besonders empfehlenswert erwiesen.
Für Verbraucher, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, ist es zudem wichtig, auf die Verpackung der Produkte zu achten. Einige der getesteten Rasierseifen waren unnötig doppelt verpackt, was nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch für das eigene Gewissen ist.
Insgesamt bietet die Untersuchung von «Öko-Test» einen wertvollen Überblick über die Qualität von Rasierseifen und erinnert die Verbraucher daran, dass nicht alle Produkte, die als umweltfreundlich angepriesen werden, auch tatsächlich gesundheitlich unbedenklich sind. Diese wichtigen Informationen ermöglichen es den Konsumenten, informierte Entscheidungen zu treffen und mögliche Risiken bei der Auswahl ihrer Körperpflegeprodukte zu vermeiden. Weitere Details zu den Testergebnissen und Empfehlungen sind hier zu finden.