Euskirchen

Suppe in der National Gallery: Aktivisten setzen Kunst im Protest aufs Spiel

Klimaschützer von Just Stop Oil greifen in London erneut ein van Gogh-Gemälde mit Suppe an, wenige Stunden nach dem schockierenden Urteil gegen zwei Aktivistinnen wegen ihres Suppenangriffs vor zwei Jahren, und zeigen damit ihren Trotz gegen die harte britische Justiz und für mehr Klimaschutz!

In London kam es erneut zu einem bemerkenswerten Protest der Umweltgruppe Just Stop Oil, die diesmal gleich zwei berühmte «Sonnenblumen»-Gemälde von Vincent van Gogh in der National Gallery ins Visier nahm. Die Aktion fand nur Stunden nach der Verurteilung zweier Aktivistinnen statt, die wegen eines ähnlichen Vorfalls mit Suppe vor zwei Jahren verurteilt worden waren. Diese Demonstration ist nicht nur ein Akt des Protests für mehr Klimaschutz, sondern auch ein Ausdruck von Wut und Frustration über die strengen Strafen, die aktivistischen Klimaschützern auferlegt werden.

Die Aufregung ist groß, denn die britische Justiz hat die beiden Frauen, Phoebe Plummer und Anna Holland, wegen Sachbeschädigung verurteilt. Beide wurden zu Haftstrafen von zwei Jahren beziehungsweise einem Jahr und acht Monaten verurteilt, und die Aufregung von Just Stop Oil ist verständlich: «Eine Glasscheibe auf einem Gemälde genießt gerade mehr Schutz als Menschenleben», lautete eine der Botschaften der Gruppe. Ihre Aktion, bei der der goldfarbene Rahmen des Gemäldes beschädigt wurde, zieht somit nicht nur juristische Konsequenzen nach sich, sondern wirft auch große Fragen zur Bewertung von Kunst im Vergleich zu menschlichem Leben auf.

Protest in der Kunstwelt

Die Aktivisten sahen sich gezwungen, ihre Protestmethoden überdenken, nachdem ihre Aktionen in der Vergangenheit, wie das Festkleben an Gemälden, in den Medien einen Sturm der Empörung ausgelöst hatten. Im Vergleich zu den hohen Strafen in Großbritannien scheint die Situation in Deutschland etwas milder zu sein. Hier kam es auch zu Protestaktionen, darunter ein Fall, bei dem sich Aktivisten an dem berühmten «Sixtinischen Madonna»-Gemälde in Dresden festkleben mussten. Die Aktivisten stimmten schließlich zu, 5.550 Euro Schadenersatz zu zahlen, während der Freistaat eine noch höhere Forderung stellte, die jedoch als überzogen abgelehnt wurde. Dies zeigt, dass hier die Konsequenzen für Kunstschutzaktionen nicht so drastisch sind wie in Großbritannien, wo mittlerweile über 25 Aktivisten im Gefängnis sitzen.

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Für Just Stop Oil ist es entscheidend, auf die Doppelmoral hinzuweisen: während der Schutz von Kunstwerken offenbar oberste Priorität hat, wird das Überleben zukünftiger Generationen in den Hintergrund gedrängt. Die Verurteilungen, darunter auch kürzlich verhängte Strafmaßnahmen für zwei weitere Aktivisten, wurden von der Gruppe als nicht gerechtfertigt angesehen. Diese Unterstützer stiegen am selben Tag zu einem Protest auf, indem sie sich für 20 Minuten an einer Straße entlang bewegten, was ihnen Gerichtsauflagen bescherte.

Reaktionen auf die Gesetzgebung

Der scharfe Public Order Act, das britische Gesetz, das den Polizeiagenten mehr Befugnisse zur Regulierung von Protesten gibt, wurde in den letzten Jahren von der konservativen Regierung verschärft. Diese Veränderungen haben dazu geführt, dass viele Aktivisten der Meinung sind, dass ihr Demonstrationsrecht kritischer denn je ist. Sie vermitteln in ihren Aktionen nicht nur ein Gefühl der Dringlichkeit, sondern zeigen auch die Relevanz des Themas Klimawandel, welches aus ihrer Sicht als größere Bedrohung für das menschliche Leben angesehen werden sollte als die Maßnahmen, die gegen ihre Proteste ergriffen wurden. Wie www.radioeuskirchen.de berichtet, ist es wichtig, dass die Diskussion über Klimawandel und die Art und Weise, wie darauf reagiert wird, von der Gesellschaft und der Politik ernst genommen wird.

Die Vorfälle in London stellen eine spannende und besorgniserregende Wendung in der Debatte um Klimaschutz und den Umgang mit Protestformen dar. Angesichts der zunehmenden Härte gegenüber aktivistischen Gruppen und der harten Urteile, die die Gerichte fällen, zeigt sich ein klarer Trend, der sowohl die Verhandlung über Klimaschutz als auch die Rechte der Demonstranten in einem neuen Licht erscheinen lässt. Während die Diskussion in Großbritannien auf einer breiten Basis weitergeht, bleibt abzuwarten, wie sich die Geschehnisse in anderen Ländern entwickeln werden und welche neuen Formen des Protests möglicherweise in der Zukunft hervortreten werden.

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