In der Herz-Jesu-Kirche in Euskirchen hallte ein ergreifendes Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart, das die Zuhörer tief berührte. Dieses Meisterwerk, unvollendet und doch so kraftvoll, wurde von Regionalkantor Manfred Sistig in einem emotionalen Rahmen präsentiert, der sich um das Thema Tod drehte. Die Aufführung umfasste nicht nur Mozarts Musik, sondern auch passende Texte, die die Trauer und Vergänglichkeit des Lebens thematisierten.
Die Bühne war gefüllt mit talentierten Sängerinnen und Sängern der Cappella vocale der Stadtpfarrei St. Martin sowie Instrumentalisten der Düsseldorfer Symphoniker und des Gürzenich-Orchesters Köln. Solisten wie Elisabeth Menke (Sopran) und Michael Momot (Bass) trugen zur emotionalen Intensität des Abends bei. Pfarrer Tobias Hopmann eröffnete das Konzert mit bewegenden Worten, die die Anwesenden auf die Vergänglichkeit des Lebens einstimmten und besonders denjenigen gedachten, die viel zu früh aus dem Leben gerissen wurden.
Einfühlsame Darbietung unter Manfred Sistigs Leitung
Die Aufführung unter der Leitung von Manfred Sistig war eine meisterhafte Interpretation von Mozarts letztem Werk. Mit einem Gespür für die Schwermut und die menschlichen Emotionen, die in der Musik mitschwingen, erweckte Sistig die Komposition zum Leben. Die Kombination aus exzellentem Orchester und einem versierten Chor verlieh der Tragik des Requiems einen festlichen Glanz. Besonders eindrucksvoll war die Lesung von Briefen, die Mozart an seinen Vater schrieb, was dem Publikum einen tiefen Einblick in die persönliche Auseinandersetzung des Komponisten mit dem Tod gab.
Die Darbietung wurde durch die zauberhaften Stimmen der Solisten, die mit Hingabe musizierten, zu einem unvergesslichen Erlebnis. Trotz der herausfordernden Akustik der Kirche blieb die Musik klar und strukturiert. Ein Höhepunkt war der Moment, als Sistig das Lacrimosa abrupt abbrach, was bei den Zuhörern für Gänsehaut sorgte und das Echo des Lebens und des Todes eindrucksvoll widerspiegelte.
Ein bewegendes Gedenken
Am Ende der Aufführung erklangen drei Glockenschläge, die an die vielen Menschen erinnerten, die in jungen Jahren durch Kriege, Katastrophen oder Krankheiten verstorben sind. Doch das Konzert endete nicht in Trauer: Mit dem Ave Verum, einem der bekanntesten Vokalwerke von Mozart, gab es einen Lichtblick, der den Zuhörern Trost spenden sollte. Dank der Unterstützung der Lotte-Josten-Stiftung war der Eintritt kostenfrei, und es wurden Spenden für die Organisation „Casa Hogar“ gesammelt, die sich für Bildung und Sicherheit für Mädchen in Kolumbien einsetzt.