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Freitag, der 13.: Unglückstag oder ganz normaler Wochentag?

Freitag der 13. in Köln und Washington? Statt Aberglaube und Unglück zeigen Statistiken, dass dieser Tag mit nur 341 Schadensmeldungen 2023 sogar einer der ruhigeren Tage ist – warum trotzdem viele Menschen fürchten, er bringe Pech, und warum Promis wie Taylor Swift das Gegenteil erleben, erfahren Sie hier!

In Deutschland und vielen anderen Ländern ist der Freitag, der 13., ein Tag, der oft mit Aberglauben und Unglück assoziiert wird. Hotels überspringen häufig die Zimmernummer 13, in Hochhäusern gibt es selten die 13. Etage, und Flüge haben keine Reihe 13. Dieser Aberglaube beeinflusst sogar die Wahl von Hochzeitsdaten. Gerade an einem Freitag, der 13., vermeiden viele Paare bewusst, den großen Schritt zu wagen.

Doch gegen diese Überzeugungen stehen die Fakten: Eine Schadensstatistik der Gothaer Versicherung zeigt, dass Freitage tatsächlich zu den ruhigeren Tagen in Bezug auf Schadensmeldungen zählen. Im Jahr 2023 wurden an Freitagen im Schnitt 341 Schäden gemeldet, was sie nach Sonntagen zu einem der ruhigsten Wochentage macht. Wesentlich hektischer ging es am Donnerstag zu, wo durchschnittlich 424 Schäden verzeichnet wurden. Auch der letzte Freitag, der 13. im Oktober 2023, zeigte keine besonderen Auffälligkeiten in der Schadensquote.

Die Ursprünge des Aberglaubens

Die Wurzel dieses Aberglaubens reicht weit zurück und hat sowohl religiöse als auch kulturelle Ursachen. Viele Menschen assoziieren die Zahl 13 mit dem Letzten Abendmahl, bei dem Jesus von Judas, dem 13. Gast, verraten wurde. Diese Verbindung hat dazu geführt, dass die 13 in der westlichen Welt als unglücklich gilt. Der Freitag wurde zudem in vielen europäischen Kulturen als «Henkerstag» wahrgenommen, was den Aberglauben zusätzlich nährte. Der US-Psychologe Stuart Vyse erklärt die psychologischen Hintergründe dieser Überzeugungen. Viele Menschen glauben, dass sie durch Aberglauben ein Gefühl der Kontrolle über zufällige Situationen erhalten können.

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Wenn an einem Freitag, dem 13. etwas Schlechtes geschieht, wird das Datum oft für das Unglück verantwortlich gemacht. Das hat zur Folge, dass solche Überzeugungen verstärkt aufrechterhalten werden, da sie den Menschen helfen, die Unsicherheiten des Lebens zu coping. Vyse betont, dass Aberglaube oft einen Versuch darstellt, Glück zu erlangen oder Unglück zu vermeiden.

Ein weiterer Aspekt sind persönliche Aberglauben, die individuell geformt sind. Ein Fußballtrainer mag beispielsweise einen bestimmten Pullover als Glücksbringer haben, während eine andere Person an einen bestimmten Stift glaubt, mit dem sie in der Schule immer gute Noten schreibt. Solche individuellen Überzeugungen stellen Wege dar, um in unübersichtlichen oder wichtigen Situationen Sicherheit zu gewinnen.

Ein gutes Beispiel ist der Schlips, den man zu einer Präsentation trägt. Wenn dieser zufällig mit einem Erfolg verbunden ist, könnte man beginnen, ihn bei jeder weiteren Präsentation zu tragen, in der Hoffnung, erneut so gut abzuschneiden. Vyse sagt, dass diese Gegenstände keine magische Wirkung haben, jedoch einen psychologischen Wert bieten, weil sie einem ein besseres Gefühl geben.

Die Zahl 13 als Glücksbringern

Interessanterweise gibt es auch Prominente, die das Gegenteil vertreten. Taylor Swift ist beispielsweise ein großer Fan der Zahl 13 und bezeichnet sie als ihre Glückszahl. In einem Interview erklärte sie, dass sie an einem 13. geboren wurde und an einem Freitag, dem 13., 13 Jahre alt wurde. Sie führt zahlreiche positive Erlebnisse auf, die mit der Zahl 13 verbunden sind, und bemalte sich sogar vor Konzerten eine 13 auf die Hand.

So gesehen gibt es also keinen Grund zur Besorgnis, wenn der nächste Freitag der 13. vor der Tür steht. Die Befürchtungen sind rein psychologisch und kulturell bedingt, und die Statistiken zeigen, dass es keinen Anlass für Ängste gibt. Wie berichtet wird, könnte dieser Freitag sogar ein ganz normaler, ruhiger Tag werden, völlig ohne Unglück.

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