Im kleinen Ort Großbüllesheim bei Euskirchen hat Anneliese Metzemakers kürzlich ihren beeindruckenden 101. Geburtstag gefeiert. Ihre Geschichte ist eine bemerkenswerte Zeitreise durch die vergangenen Dekaden, geprägt von harter Arbeit und der Liebe zur Natur. Schon in ihrer Kindheit war sie es gewohnt, früh aufzustehen, um im Familienbetrieb zu helfen. „Mein Vater verlor im Ersten Weltkrieg ein Bein, und so blieb die ganze Arbeit an uns Kindern hängen“, erinnert sie sich an die anstrengenden Tage.
Doch trotz der Mühen, die das Leben brachte, fand Anneliese stets Freude in der Landwirtschaft. „Die Arbeit im Garten ist für mich eine Form der Entspannung“, schildert sie ihre Leidenschaft, die sie bis heute beibehalten hat. Um sich zusätzlich etwas Geld zu verdienen, war sie als Milchprüferin tätig und pflegte den Kontakt zu den Tieren, ein Beruf, den sie erfolgreich ausübte und der ihr viel bedeutete.
Eukirchen-Großbüllesheim: Ein Fest voller Erinnerungen
Selbst im hohen Alter von 101 Jahren zieht es Anneliese regelmäßig in ihren Garten. „Ich schaue immer nach, wie es meinen Pflanzen geht“, erzählt sie mit einem Lächeln. Obgleich ihre Tochter und ihr Schwiegersohn versuchen, sie von der Gartenarbeit abzuhalten, hat Anneliese Verständnis für ihre Fürsorge. „Sie machen sich Sorgen, dass ich falle“, sagt sie lachend und zeigt, dass ihr Humor ungebrochen ist.
Als wäre der Geburtstag nicht schon ein Grund zur Freude genug, glänzt Anneliese bei der Gelegenheit mit ihren Erzählungen. Ihre Gäste, darunter der stellvertretende Landrat und die Bürgermeisterin, lauschten gebannt ihren Geschichten über das Leben und die Liebe. „Ich habe meinen Mann kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges kennengelernt“, erzählt sie und beschreibt mit einem Funkeln in den Augen, wie das Schicksal sie zusammenführte, als ihr Mann und sein Freund auf der Suche nach einer Verwandten waren, die während des Krieges bei ihrer Familie untergekommen war.
Familie und Alltag: Das Geheimnis ihrer Gesundheit
Über die Jahrzehnte hinweg hat Anneliese die schönen und auch die schweren Seiten des Lebens erlebt. Die Rückschläge des Krieges haben sie gelehrt, das Leben zu schätzen und Feste zu feiern. Fast keinen Dorffest hat sie in ihrer neuen Heimat Großbüllesheim versäumt und ihre Freundinnen oft beim Kaffeeklatsch getroffen. „Die Gemeinschaft war mir immer wichtig“, reflektiert sie, während sie in ihren Erinnerungen schwelgt.
Der enge Kontakt zu ihrer Familie und die täglichen gemeinsamen Spaziergänge tragen zu ihrem Wohlbefinden bei. „Es ist ein Geschenk, dass meine Tochter und die Enkel immer hier sind“, teilt sie mit und zeigt, wie wichtig ihr diese familiäre Nähe ist. Mit einem schelmischen Lächeln fügt sie hinzu, dass sie sich im Garten zurückziehen könne, sollte ihr Schwiegersohn mal lästig werden. „Aber in Wirklichkeit ist es ganz angenehm“, scherzt sie.
Ihre Fitneß und Lebensfreude verdankt Anneliese nicht zuletzt der Zeit im Garten, guten familiären Beziehungen, und hin und wieder einem Glas Wein, wie sie humorvoll anmerkt. „Ich bin froh, dass ich diese 101 Jahre mit meinen Liebsten verbringen konnte“, resümiert die rüstige Seniorin, die jedem Altersgenossen ein Vorbild an Lebensfreude und Zufriedenheit ist. Diese besondere Feier und die vielen besuchenden Gäste waren ein Höhepunkt in ihrem Leben und ein Zeichen dafür, dass das Alter auch mit einer Fülle von Geschichten und Erinnerungen verbunden ist. Mehr Informationen finden Sie auf www.ksta.de.