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DHL wagt Rückkehr in Duisburger Hochhaus: Sicherer Paketdienst im Test!

DHL wagt sich nach monatelangem Zustell-Stopp wieder in ein düsteres Duisburger Hochhaus, doch nur mit Sicherheitsbegleitung – drohende Gefahren und verwahrloste Wohnverhältnisse werfen Fragen über die Verantwortung der Eigentümer und die Lebensqualität vor Ort auf!

Duisburg – In einem als sozialer Brennpunkt bekannten Duisburger Hochhaus hat die Logistikfirma DHL nach einer mehrmonatigen Zustell-Pause ihre Paketdienste wieder aufgenommen. Diese Entscheidung macht die Logistikfirma allerdings unter besonderen Bedingungen: Wie der Konzern erklärte, werden die Zustellungen lediglich „in Begleitung“ eines Sicherheitsdienstes erfolgen. Die Testphase ist für zwei Werktage in der Woche angesetzt, wobei man die Situation nach einigen Wochen erneut überprüfen möchte.

Der Anlass für die ursprüngliche Aussetzung der Zustellungen war die Sorge um die Sicherheit der Zusteller. DHL hatte berichtet, dass ihre Mitarbeiter in der Vergangenheit bedroht worden waren. Zudem gab es Schwierigkeiten beim Zustellen, weil Klingelschilder oft nicht funktionierten und viele Wohnungstüren sowie Briefkästen schlecht beschriftet waren. „In diesen Fällen ist die Zustellung an der Haustüre schon aus diesen Gründen nicht möglich“, so ein Sprecher des Unternehmens.

Schwierige Zustände für die Anwohner

Trotz des Wiederbeginns der Zustellungen gibt es noch weitere Herausforderungen. Während der vergangene Zustell-Stopp galt, mussten die Anwohner ihre Pakete selbst in einer Postfiliale abholen, was einen Fußweg von etwa 20 Minuten bedeutete. Als Alternative hat DHL nun einen Paketautomaten in unmittelbarer Nähe des Hochhauses aufgestellt, der den Bewohnern das Abholen ihrer Sendungen erleichtern soll.

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Vor Ort sind die Verhältnisse jedoch besorgniserregend. Das Hochhaus, welches 320 Wohnungen auf 20 Stockwerken beherbergt, ist in einem stark verwahrlosten Zustand. Viele Fenster sind beschädigt, und die Treppenhäuser präsentieren sich als schmutzig und unsicher. Zudem berichten Bewohner von Abfällen, die in ihrer Nachbarschaft illegal entsorgt werden, was zu einem unhaltbaren Hygienezustand führt. Die Polizei hat diesbezüglich bereits auf ein existierendes „Ordnungsproblem“ hingewiesen.

Für viele der in dem Gebäude lebenden Mieter ist die Situation belastend. Ein Rentner, der seit den 80er Jahren in der Wohnanlage lebt, äußert sich besorgt über den Zustand, den einige seiner Nachbarn herbeigeführt haben. Diese negativen Einflüsse haben das gesamte Wohnumfeld beeinträchtigt. Eine andere Mieterin beklagt, dass der Vermieter nicht ausreichend für die Instandhaltung des Gebäudes sorgt.

Schwierigkeiten bei der Sanierung

Die Stadt Duisburg hat sich zum Ziel gesetzt, das Viertel zu sanieren und die Lebensqualität zu verbessern. Diese Aufgabe wird als eine enorme Herausforderung angesehen. Ein möglicher Ansatz ist der Abriss von Teilen des Hochhauses. Bereits zwei ähnliche Gebäude wurden abgerissen, ein weiteres soll im Jahr 2025 folgen. Das derzeitige Gebäude, in dem die DHL-Zustellungen pausiert hatten, steht jedoch nicht auf der Abrissliste.

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Mahmut Özdemir, ein SPD-Bundestagsabgeordneter aus Duisburg, bezeichnet die Situation als „großes Problem“. Er fordert von der Eigentümergemeinschaft, Verantwortung zu übernehmen und die desolaten Zustände zu verbessern. Özdemir ist der Ansicht, dass es nicht angehen kann, dass einige Eigentümer mit vermüllten Immobilien Profit schlagen, während die Mieter unter diesen Umständen leiden. Er hat sich dafür ausgesprochen, dass rechtliche Mittel ausgeschöpft werden, um für gesunde Wohnverhältnisse zu sorgen, was im schlimmsten Fall auch den Abriss des Gebäudes nach sich ziehen könnte.

Der erneute Versuch von DHL, den Zustellservice einzuführen, ist ein Schritt in die richtige Richtung, doch kommt der Zusteller weiterhin nur an zwei von fünf Tagen in die Wohnsiedlung. „Der Schutz unserer Beschäftigten hat weiterhin höchste Priorität“, betont die DHL-Sprecherin. Sicherheitsvorkehrungen, wie die Begleitung vor Ort, wurden verstärkt implementiert. Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden bleibt in dieser sensiblen Phase ebenfalls konstant und eng.

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