Jürgen Klopp, der charismatische Trainer und ehemalige Erfolgsgarant von Borussia Dortmund, hat am vergangenen Samstag eine emotional aufgeladene Rückkehr zu seinem alten Verein gefeiert. Im Rahmen des Abschiedsspiels für die beiden ehemaligen Spieler Jakub Blaszczykowski und Lukasz Piszczek war Klopp wieder auf der Trainerbank zu sehen, und die 81.000 Zuschauer begrüßten ihn mit herzlichem Jubel.
Für Klopp war es ein Moment voller Nostalgie. “Es war sehr besonders, weil auch die ganze Truppe von damals sehr besonders war”, erklärte er. Der 57-Jährige, der BVB von 2008 bis 2015 trainierte und in dieser Zeit zu zwei Meisterschaften sowie einem DFB-Pokalsieg führte, erinnerte sich an die “besten Erinnerungen” an diese gemeinsamen Jahre. Er sprach von der Bedeutung solcher Wiedersehen, die nicht nur für ihn, sondern auch für seine ehemaligen Spieler und die treuen Fans von Bedeutung sind.
Ein emotionaler Empfang
Die Freude der BVB-Anhänger über Klopps Rückkehr war unübersehbar. Neben den schillernden Erinnerungen an alte Zeiten, wenn der Trainer mit seiner dynamischen Art das Team anfeuerte, wurde auch die legendäre Südtribüne als die “Gelbe Wand” von den Fans in höchsten Tönen gefeiert. “Das ist auch sehr emotional”, sagte Klopp über seinen Empfang.
Die Stars von damals wie Neven Subotic und Marcel Schmelzer waren ebenfalls anwesend. Besonderes Augenmerk erhielt Mats Hummels, der kürzlich zu AS Rom gewechselt war und offiziell verabschiedet wurde. Es war ein Tag voller Erinnerungen für alle Beteiligten – eine Einmaligkeit im oft hektischen Fußballgeschäft, wo Erinnerungen manchmal verloren gehen.
Lebensfreude ohne Druck
Obwohl die Atmosphäre nostalgisch war, gibt Klopp zu, dass er derzeit kein Verlangen hat, zu einem Trainerjob im Spitzenfußball zurückzukehren. “Ich vermisse nichts, es hat auch null gekitzelt”, stellte er klar, als man ihn fragte, ob ihn das Geschehen auf dem Platz wieder in den Bann gezogen hatte. Stattdessen genießt er sein Leben abseits der Trainerbank, engagiert sich sozial durch die LFC Foundation und hat einige Immobilien erworben.
Die amerikanische Nationalmannschaft hatte kürzlich Interesse an Klopp bekundet, doch der Trainer, der mittlerweile mit den Belastungen des Berufs bestens vertraut ist, entschied sich für eine Auszeit. Er möchte sich weiterhin unterstützen, jedoch in einer beratenden Funktion und nicht mehr direkt am Geschehen beteiligt sein.
Blickt er jedoch in die Zukunft, interessiert ihn besonders die Entwicklung seiner ehemaligen Spieler. Klopp prognostiziert, dass viele, darunter Piszczek, Schmelzer oder auch Hummels, den Schritt in die Trainerkarriere wagen werden. “Die Jungs denken wahrscheinlich: ‘Wenn der Klopp das kann, können wir das auch’”, so seine humorvolle Einschätzung zur Situation.
Ein besonderes Augenmerk legt er auf Nuri Sahin, der seit dieser Saison als Cheftrainer in Dortmund tätig ist. “Das überrascht mich nicht. Nuri ist immer ein bisschen früher dran als andere”, bemerkte Klopp und erwies damit seinem ehemaligen Spieler seinen Respekt.
Klopps Rückkehr verdeutlicht die Sehnsucht nach Identifikationsfiguren im Fußball. In einer Zeit, in der Trainer häufig den Verein wechseln, bleibt der Wunsch nach Beständigkeit. Klopp selbst ist ein Beispiel dafür: Er hat über Jahre hinweg eine tiefere Verbindung zu seinen Vereinen aufgebaut, die die Anhänger und Spieler gleichermaßen schätzen.
Die intensive Feier der BVB-Fans war auch ein Zeichen der Wertschätzung: “Was ich in den vergangenen Monaten allerdings vermisst haben dürfte, sind die Ovationen der Fans“, erklärt Klopp. Der emotionale Empfang zeigt, wie stark die Verbindung zwischen dem Trainer und der Fans auch Jahre nach seiner Abreise ist. Die Freude war nicht nur dem sportlichen Sieg gegen eine Auswahl an ehemaligen Stars geschuldet, sondern auch der unvergesslichen Reise, die sie zusammen erlebt haben. Dies war ein wertvoller Moment, der allen Beteiligten in Erinnerung bleiben wird.
