In einem spannenden Schritt zur Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung hat der DSC Arminia Bielefeld eine neue Partnerschaft mit der Initiative foodsharing Bielefeld ins Leben gerufen. Diese Kooperation wurde beim Heimspielauftakt gegen Borussia Dortmund II feierlich gestartet und soll bei allen Heimspielen der Spielzeit 2024/25 fortgeführt werden. Ziel ist es, überschüssige Lebensmittel, die während der Spiele anfallen, zu retten und zu spenden.
Die Initiative von Arminia Bielefeld ist ein Zeichen für Verantwortung gegenüber der Umwelt und dem sozialen Miteinander. Christoph Wortmann, Geschäftsführer des Vereins, erklärte: „Mit dem Projekt Lebensmittelrettung nehmen wir einen weiteren Baustein unserer sozialen und ökologischen Verantwortung wahr und wollen dazu beitragen, dass ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln praktiziert wird.“ Dies wird besonders in einem Land wichtig, in dem laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Jahr 2020 etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle verzeichnet wurden. Ein erheblicher Anteil dieser Abfälle, fast zwei Millionen Tonnen, stammt aus der sogenannten „außer-Haus-Verpflegung“.
Lebensmittelrettung als nachhaltige Lösung
Der Fokus auf Nachhaltigkeit wird nicht nur durch die Partnerschaft mit foodsharing Bielefeld, sondern auch durch die Umbauarbeiten im Hospitality-Catering des Vereins unterstrichen. Benjamin Krentz, Geschäftsführer von Infinity Evens & Catering, äußerte sich optimistisch über die neue Kooperation: „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit foodsharing Bielefeld e.V. Auch für uns ist es großartig zu wissen, dass die mit Mühe zubereiteten Speisen noch gegessen werden und wir damit auch einen weiteren kleinen Schritt Richtung mehr Nachhaltigkeit machen können.“ Das Projekt zielt darauf ab, nicht nur an Spieltagen, sondern möglicherweise auch in anderen Bereichen des Vereins, überschüssige Lebensmittel sinnvoll zu nutzen.
Die foodsharing-Initiative, die 2012 ins Leben gerufen wurde, hat sich auf die Fahnen geschrieben, gegen Lebensmittelverschwendung zu kämpfen und ein nachhaltiges Ernährungssystem zu fördern. Mit Projekten zur Sensibilisierung und dem Aufzeigen von Lösungswegen haben sie seit ihrer Anmeldung in Bielefeld im Jahr 2014 bereits viele Erfolge erzielt. So kann der Bielefelder foodsharing Verein, der 2018 gegründet wurde, auf mehr als 150 ehrenamtliche Foodsavende und rund 35 Kooperationen mit lokalen Betrieben zurückblicken. Diese engagierten Helfer retten genießbare Lebensmittel, die ansonsten entsorgt werden würden, und verteilen sie oder nutzen sie selbst.
- Die neuen Bestrebungen des DSC Arminia Bielefeld bieten eine vielversprechende Perspektive im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung.
- Der Einstieg in das Projekt wurde bereits in der Arminia Fußballschule im April 2023 getestet und erhielt positives Feedback von der Botschafterin von foodsharing Bielefeld, Anja Westermann.
- Diese Partnerschaft stellt einen Vorstoß dar, wie Sportvereine aktiv zu einem nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln beitragen können.
Die Entscheidung des DSC Arminia Bielefeld, sich im Bereich der Lebensmittelrettung zu engagieren, setzt ein wichtiges Zeichen in der Sportwelt. Angesichts der immer größer werdenden Problematik von Lebensmittelverschwendung ist die Initiative nicht nur für den Verein von Bedeutung, sondern könnte auch andere Fußballclubs inspirieren, ähnliche Projekte ins Leben zu rufen.
Vision für eine nachhaltigere Zukunft
Das Beispiel von DSC Arminia Bielefeld und foodsharing Bielefeld könnte als Modell für zahlreiche andere Vereine dienen, die ebenfalls ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden wollen. Durch die Realisierung dieser Partnerschaft wird ein konkreter Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft gemacht, wo Sport nicht nur Unterhaltung ist, sondern auch zum Umweltschutz beiträgt. Das Bewusstsein für das Problem der Lebensmittelverschwendung wird durch solche Aktionen nicht nur im Fußball, sondern auch in der breiteren Gesellschaft gestärkt.
Die Zusammenarbeit zwischen DSC Arminia Bielefeld, Infinity und foodsharing Bielefeld ist nicht nur ein Schritt zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung, sondern auch eine Antwort auf aktuelle Herausforderungen in der Gesellschaft. Lebensmittelverschwendung ist ein weit verbreitetes Problem, das nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische und soziale Auswirkungen hat. Die Initiative von Arminia kommt in einem Kontext, in dem immer mehr Menschen über die Auswirkungen ihres Konsums nachdenken. Ein bewussterer Umgang mit Lebensmitteln ist für viele ein wichtiges Anliegen, was durch die wachsende Unterstützung von Initiativen wie foodsharing deutlich wird. Neben der Umweltfreundlichkeit wird hier auch die soziale Verantwortung gestärkt, indem hilfsbedürftige Menschen Zugang zu geretteten Lebensmitteln erhalten.
Initiativen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung in Deutschland
In Deutschland gibt es zahlreiche Initiativen, die darauf abzielen, Lebensmittelverschwendung zu verringern. Neben foodsharing sind Organisationen wie die „Tafeln“ sehr aktiv. Diese sammeln überschüssige Lebensmittel von Supermärkten und anderen Betrieben und verteilen sie an bedürftige Menschen. Laut der Bundesregierung retten die Tafelorganisationen jährlich mehrere Tausend Tonnen Lebensmittel. Weiterhin wird die Kampagne „Too Good To Go“ immer bekannter, bei der Verbraucher Lebensmittel zu ermäßigten Preisen von Restaurants und Händlern erwerben können, die sonst entsorgt werden würden.
Zusätzlich zum Engagement der Initiativen gibt es auch gesetzliche Ansätze. 2016 wurde in Frankreich als erstes Land ein Gesetz verabschiedet, das Supermärkte verpflichtet, nicht verkaufte, aber noch genießbare Lebensmittel zu spenden. Diese Regelung hat auch in anderen Ländern, einschließlich Deutschland, Diskussionen angestoßen. Das Ziel ist es, rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die ein nachhaltiges und verantwortungsvolles Handeln im Umgang mit Lebensmitteln fördern. Dieser gesellschaftliche Wandel zeigt sich auch in Bildungsprogrammen, die in Schulen und Unternehmen implementiert werden, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Vermeidung von Lebensmittelabfällen zu schärfen.
Ökologische und wirtschaftliche Auswirkungen
Die ökologischen Auswirkungen von Lebensmittelverschwendung sind enorm. Jährlich werden in Deutschland etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, was nicht nur eine Verschwendung von Ressourcen darstellt, sondern auch zur Erhöhung der CO₂-Emissionen beiträgt. Laut dem Umweltbundesamt älter aus 2020 verursacht die Lebensmittelverschwendung in Deutschland Emissionen von rund 6 Millionen Tonnen Treibhausgasen, die vermeidbar wären, wenn die Lebensmittel effizienter genutzt würden. Hier wird deutlich, dass eine umfassende Reduktionsstrategie nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern auch ökologisch notwendig ist.
Wirtschaftlich kann die Lebensmittelverschwendung also auch mit hohen Kosten verbunden werden: Die jährlichen Verluste durch entsorgte Lebensmittel belaufen sich auf schätzungsweise 100 Milliarden Euro in Deutschland. Viele Unternehmen und Verbrauchern beginnen daher, nachhaltigere Praktiken zu entwickeln, die sowohl die Ausgaben senken als auch die Umweltbelastungen minimieren. Die Initiative von DSC Arminia Bielefeld lässt sich also nicht nur als sozial verantwortlich, sondern auch als ökonomisch sinnvoll bewerten, indem sie sinnvoll mit Lebensmitteln umgeht und dadurch auch mögliche Kostenreduzierungen fördert.
– NAG