Wolfsburg

Volkswagen überrascht mit düsterem Ausblick: Was bedeutet das für Wolfsburg?

Volkswagen kappt erneut die Jahresprognose und rechnet nur noch mit rund 9 Millionen Fahrzeugverkäufen - die Krisenlage in Wolfsburg verschärft sich weiter, während Konzernchef Oliver Blume die Profitabilität auf rund 5,6 Prozent herunterstuft!

Die Geschäftslage bei Volkswagen sieht alles andere als rosig aus. Der Traditionskonzern aus Wolfsburg hat am Freitag seine ohnehin schon gedämpften Erwartungen für das laufende Jahr nochmals nach unten korrigiert. Während ursprünglich ein moderater Anstieg der Fahrzeugauslieferungen um bis zu drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr von 9,2 Millionen Einheiten prognostiziert worden war, rechnet Volkswagen nun nur noch mit etwa 9 Millionen Verkäufen.

Die Umsatzprognose wurde ebenfalls nach unten angepasst. Anstatt eines angestrebten Anstiegs um bis zu fünf Prozent über die 322 Milliarden Euro des Vorjahres wird nun ein Umsatz von etwa 320 Milliarden Euro erwartet. Konzernchef Oliver Blume äußerte sich zudem zur Profitabilität des Unternehmens und schätzt das operative Ergebnis auf 18 Milliarden Euro, was einer operativen Marge von rund 5,6 Prozent entspricht. Zuvor war die VW-Spitze von einer Umsatzrendite zwischen 6,5 und 7 Prozent ausgegangen.

Gründe für die Anpassungen

Die gesenkte Prognose steht in direktem Zusammenhang mit enttäuschenden Ergebnissen insbesondere bei der Kernmarke VW Pkw. Auch die Verkäufe der leichten Nutzfahrzeuge sowie die Ergebnisse der Komponentensparte lagen deutlich unter den Erwartungen. Die zurückhaltende Marktentwicklung wird durch eine geplante Umstrukturierung des Unternehmens verstärkt. Volkswagen hat angekündigt, den bisherigen Sparkurs auszuweiten und sogar die jahrzehntelang bestehende Sicherstellung von Arbeitsplätzen zu beenden. Betriebsbedingte Kündigungen und mögliche Werksschließungen sind nun ernsthaft im Gespräch.

Kurze Werbeeinblendung

Darüber hinaus leidet Volkswagen unter einem herausfordernden Wirtschaftsumfeld. Eine schwächere Entwicklung in der Finanzdienstleistungssparte stellt eine zusätzliche Belastung dar. Diese Entwicklungen führen auch zu einem Rückgang des Aktienkurses: Am Freitag büßte die Volkswagen-Vorzugsaktie nachbörslich 3,2 Prozent im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs ein. Die Aussichten für den Automobilhersteller sind somit angespannt, und die Reaktionen der Märkte auf die neuesten Prognosen sind deutlich spürbar.

Die Entscheidung, die Prognosen zu senken und Maßnahmen wie betriebsbedingte Entlassungen in Erwägung zu ziehen, zeigt, dass Volkswagen sich in einem ernsthaften Umbruch befindet. Die Unsicherheiten auf den Märkten und die notwendige Neuausrichtung in verschiedenen Unternehmensbereichen stellen die Verantwortlichen vor große Herausforderungen. In Anbetracht dieser Gegebenheiten bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für den Konzern weiter entwickeln wird. Weitere Informationen zu diesem Thema bietet der Bericht auf www.nzz.ch.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"