Leverkusen (dpa) – Ein aufregendes Fußballspiel sorgte für Emotionen, als Bayer Leverkusen mit einem dramatischen 4:3-Sieg gegen den VfL Wolfsburg auftrumpfte. Die Begegnung, die am Sonntag stattfand, offenbarte jedoch nicht nur die Siegesmentalität der Leverkusener, sondern auch massive Defensivprobleme, die dringend angesprochen werden müssen.
Granit Xhaka, der Kapitän von Bayer Leverkusen, äußerte nach dem Schlusspfiff seine Bedenken über die defensive Leistungsfähigkeit seiner Mannschaft. «Ein Riesen-Weckruf für uns alle. Drei Punkte zählen am Ende, aber mit der Leistung können wir nicht bestehen», erklärte der Mittelfeldspieler beim Streamingdienst DAZN. Diese Worte verdeutlichen, dass trotz des Sieges noch viel Arbeit vor dem Team liegt.
Unberechenbarer Spielverlauf
Das Match war von der ersten Minute an packend. Die Wolfsburger führten bereits in der Anfangsphase, als der Leverkusener Nordi Mukiele in der 5. Minute ein Eigentor erzielte. Doch Bayer Leverkusen zeigte sofort Reaktion und übernahm schnell die Kontrolle über das Spiel. Florian Wirtz glich in der 14. Minute aus, und Jonathan Tah brachte sein Team in der 32. Minute mit 2:1 in Führung.
Trotz dieser Druckphase folgte eine chaotische Wendung: Wolfsburgs Sebastiaan Bornauw erzielte in der 37. Minute den Ausgleich und Mattias Svanberg brachte die Wölfe kurz vor der Halbzeitpause in Führung. Doch die zweite Halbzeit brachte eine erneute Wende, als Piero Hincapie und der eingewechselte Victor Boniface den Spieß für die Gastgeber umdrehten.
Die Leverkusener zeigen sich unbeeindruckt von den Rückschlägen und beweisen eine bemerkenswerte Mentalität, bis zur letzten Minute an den Sieg zu glauben. «Gut, dass wir die Mentalität haben, so zurückzukommen. Aber das darf uns nicht zu oft passieren», mahnte Abwehrchef Jonathan Tah. Die Werkself bleibt damit seit 23 Sonntagsspielen unbesiegt.
Defensive Schwächen offenbart
Obwohl der Sieg den Leverkusenern zunächst auf der Tabelle hilft, ist es die Unsicherheit in der Defensive, die Sorgen bereitet. Besonders in den entscheidenden Momenten hätte die Hintermannschaft stabiler stehen müssen. Spieler wie Hincapie und Mukiele haben noch viel zu lernen, insbesondere in der Kommunikation untereinander.
Nach der Halbzeit reagierte Trainer Xabi Alonso und wechselte offensiv, um die Defensive zu stärken. Doch auch die Wolfsburger hatten ihre Probleme, da Yannick Gerhardt in der 88. Minute nach einem Foul an Jeremie Frimpong die Rote Karte sah. Diese Entscheidung schloss die Defensive der Wolfsburger dann endgültig aus, und Leverkusen nutzte die Situation für den Siegtreffer.
Insgesamt zeigt diese Partie, dass während der Spaßfaktor für die Zuschauer hoch war, sowohl Bayer Leverkusen als auch der VfL Wolfsburg über erhebliche Defizite in der Abwehr verfügen. Der Spielverlauf war ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie schnell ein Spiel kippen kann, und verdeutlicht die Herausforderungen, die beide Mannschaften überwinden müssen.
Für die Wölfe wird es nach dieser dritten Niederlage aus vier Spielen schwer, die richtigen Schlüsse zu ziehen und nach oben zu schauen. Ein Blick auf die Tabelle könnte für die Verantwortlichen zur ernsthaften Diskussion über die aktuellen Taktiken führen.