Wittmund. Bereits zum dritten Mal startet in wenigen Tagen das beliebte STADTRADELN im Landkreis Wittmund. Von 1. bis 21. September haben Einwohnerinnen und Einwohner die Möglichkeit, ihre Kilometer zu sammeln und aktiv zur Förderung von Radverkehr und Klimaschutz beizutragen. Bei der Premiere im Jahr 2022 nahmen 740 Teilnehmende teil und legten gemeinsam beeindruckende 105.206 Kilometer zurück. Das entspricht mehr als zweieinhalb Umrundungen des Globus auf zwei Rädern. Ein Jahr später steigerte sich die Teilnehmerzahl auf 878 Radelnde, die zusammen über 165.000 Kilometer sammelten. Ein deutliches Zeichen für die wachsende Begeisterung für das Radfahren im Landkreis!
Jetzt sind alle dazu aufgerufen, wieder kräftig in die Pedale zu treten. Das STADTRADELN bietet nicht nur die Chance auf sportliche Erfolge, sondern auch auf attraktive Preise. Bei der Siegerehrung am 21. Oktober werden die aktivsten Teilnehmenden und Teams für ihre Leistungen belohnt. Unter den Preisen befinden sich unter anderem eine Übernachtung im Baumhaus der Lütetsburger Lodges sowie ein Schlafstrandkorb in Harlesiel. Auch Schulen können von der Schwungkraft des STADTRADELNs profitieren; EWE unterstützt die radaktivsten Klassen mit je 500 Euro für die Klassenkasse.
Teilnahme und Organisation
Die Anmeldung zum STADTRADELN erfolgt unkompliziert über die Website stadtradeln.de/landkreis-wittmund. Dort können sich interessierte Radfahrerinnen und Radfahrer, die in Wittmund wohnen oder arbeiten, ganz einfach registrieren, ein Team beitreten oder selbst ein neues Team gründen. Auch die Teilnahme als Einzelperson ist möglich. Darüber hinaus sind kreative Aktionen wie geführte Radtouren willkommen, wobei Interessierte sich direkt per Mail unter klimaschutz@lk.wittmund.de informieren können.
Für zusätzlichen Anreiz sorgt auch die Möglichkeit, bei der interkulturellen Klima-Radtour am 21. September mitzumachen. Diese Tour bietet spannende Stationen und endet in einem Repair Café, wo ein Unverpackt-Mobil mit gesunden Snacks wartet. So kann man nicht nur aktiv sein, sondern auch die Region besser kennenlernen.
Eine Bewegung mit weitreichenden Zielen
Das STADTRADELN findet zeitgleich in mehreren Landkreisen statt, darunter Aurich, Leer, Friesland und in der kreisfreien Stadt Emden. Diese übergreifende Initiative zeigt das gemeinsame Bestreben, die Radverkehrsförderung zu intensivieren und das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität zu schärfen. Jedes geradelte Kilometer zählt, und die gesammelten Daten fließen direkt in die Radverkehrsplanung ein. Dies geschieht durch Projekte wie RADar! und RiDE – Radverkehr in Deutschland, die den Kommunen wissenschaftlich fundierte Daten zur Verfügung stellen, um die Radinfrastruktur zu verbessern.
Besonders bemerkenswert ist, dass das STADTRADELN Teil einer internationalen Bewegung ist, die durch das Klima-Bündnis ins Leben gerufen wurde. Diese Kampagne zielt darauf ab, die Bürgerinnen und Bürger aktiv für das Fahrradfahren im Alltag zu sensibilisieren und die Themen Radverkehr und Fahrradnutzung stärker in die Kommunalpolitik einzubringen. Das Klima-Bündnis setzt sich seit mehr als 30 Jahren für den Klimaschutz ein und ist das größte Städtenetzwerk der Welt mit fast 2.000 Mitgliedskommunen in über 25 europäischen Ländern.
Insgesamt bezeichnet sich das STADTRADELN nicht nur als Wettbewerb, sondern als eine bedeutende Möglichkeit, um etwas für das eigene Wohlbefinden und die Umwelt zu tun. Es ermutigt die Menschen, Mobilität neu zu denken und den eigenen Beitrag zum Klimaschutz spürbar zu gestalten. Der gemeinsame Einsatz für die Umwelt zeigt zudem, dass jeder Einzelne einen Unterschied machen kann – ANSICHT UND GESTALTUNG DER ZUKUNFT BEGINNT JETZT!
Einblicke in die Radverkehrsförderung
Die Förderung des Radverkehrs hat in den letzten Jahren in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dies ist nicht nur auf den Wunsch zurückzuführen, umweltfreundlicher zu leben, sondern auch auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bürger. Der stadtrelevante Radverkehr generiert zahlreiche positive Effekte: Er entlastet die Verkehrswege, reduziert den CO2-Ausstoß und verbessert die Luftqualität. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2020 sind die Luftschadstoffe in vielen Städten in Deutschland um ein Drittel gesenkt worden, was teilweise der verstärkten Nutzung von Fahrrädern geschuldet ist.
Zudem gibt es diverse Programme und Wettbewerbe, wie das Stadtradeln, die nicht nur zur Erhöhung der Kilometerleistung beitragen, sondern auch das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer besseren Radinfrastruktur schärfen. Viele Kommunen erkennen mittlerweile den Wert des Radverkehrs und investieren in den Ausbau von Radwegen und sicheren Abstellmöglichkeiten. Der Trend hin zu einer klimafreundlicheren Mobilität wird durch politische und gesellschaftliche Initiativen im gesamten Land gestützt.
Internationale Perspektiven
Blickt man über die Grenzen Deutschlands hinaus, wird deutlich, dass ähnliche Programme in vielen anderen Ländern implementiert wurden. Das niederländische Modell etwa gilt als vorbildlich für den Radverkehr. In den Niederlanden sind Radfahrerinnen und Radfahrer nicht nur alltäglich, sondern genießen auch eine hervorragende Infrastruktur, die das Radfahren sicherer und attraktiver macht.
Zudem hat Dänemark ebenfalls bedeutende Fortschritte in der Radverkehrsförderung erzielt, insbesondere in Kopenhagen, wo ein hoher Prozentsatz der Pendler mit dem Rad zur Arbeit fährt. Studien zeigen, dass die Investition in Radwege und -infrastruktur zu einem Anstieg der Fahrradnutzung führt. Nach Angaben des dänischen Staates beträgt der Anteil der Radfahrer in Kopenhagen 62 % aller Pendler, was exemplarisch für die Wirksamkeit langfristiger Investitionen in den Radverkehr ist.
Erfolge und Statistiken aus der Region
Im Verlauf der vergangenen Jahre hat das Stadtradeln im Landkreis Wittmund beeindruckende Erfolge erzielt. Die Anzahl der Teilnehmenden stieg von 740 im Jahr 2022 auf 878 im Jahr 2023, was eine Zunahme von über 18 % darstellt. Die zurückgelegte Kilometeranzahl stieg in diesem Zeitraum sogar um mehr als 56 %, von 105.206 auf über 165.000 Kilometer. Diese Ergebnisse unterstreichen das gestiegene Interesse an umweltfreundlicher Mobilität in der Region.
Für eine umfassende Erfassung der Radfahraktivitäten bietet die Kampagne eine umfangreiche Datensammlung, die zur Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur beitragen kann. Mobilitätsstudien zeigen, dass die Gesundheitsförderung durch regelmäßiges Radfahren mit verringerten Krankheitskosten und einer gesteigerten Lebensqualität verbunden ist. Viele Teilnehmer berichten von positiven Effekten auf ihre körperliche Verfassung und allgemeines Wohlbefinden, was den langfristigen Nutzen solcher Initiativen hervorhebt.
Diese Statistiken und Erfolge zeigen, dass eine kollektive Anstrengung sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene zielführend ist, um den Radverkehr nachhaltig zu fördern und als Teil der urbanen Mobilität zu stärken.
– NAG